Würden Sie Ihr Kind alleine in ein
 autonom fahrendes Auto setzen?

 

erstellt am
15. 11. 18
13:00 MEZ

IFWK-Executive Talk mit Charles Morgan: Britische Auto-Legende über autonomes Fahren, Datensicherheit und die Wiederentdeckung von Holz als tragenden Werkstoff im Automobilbau
Wien (melzer-pr) - Werden mit dem Einzug autonom fahrender Fahrzeuge klassische Autos aussterben? Sind E-Autos wirklich umweltfreundlicher oder nur ein medialer Hype? Woraus werden die Autos der Zukunft gebaut? Fragen wie diese nahm der Gründer des Internationalen Forums für Wirtschaftskommunikation (IFWK), Rudolf J. Melzer, gemeinsam mit dem ÖAMTC und NTT Data Österreich zum Anlass, einen der europäischen Vordenker in Sachen Automobil, Charles Morgan, zu einem exklusiven Round Table Gespräch nach Wien einzuladen. Mit dabei unter anderem Oliver Schmerold, Direktor des ÖAMTC, Hermine Hackl, Generalsekretärin der Kooperationsplattform Forst, Holz und Papier, sowie Kai von Buddenbrock, Geschäftsführer von Bossard in Österreich.

"In Zukunft werden Autos mehr und mehr zum Lifestyleobjekt werden, entkoppelt von der Funktion, jemanden von A nach B zu befördern. Denn dafür wird es verschiedenste Mobilitätsmodelle geben", stellte Charles Morgan, größter Einzelaktionär des gleichnamigen britischen Automobilherstellers, gleich zu Beginn des Abends in der ÖAMTC-Zentrale in Wien-Erdberg fest. "Klassische Autos und Oldtimer boomen mehr als je zuvor, da hier das Design und die Einzigartigkeit im Vordergrund steht. Und das ist für Menschen, die es sich leisten können, das Um und Auf."

"Ich bin überzeugt, dass diese zwei Welten in Zukunft getrennt werden müssen", ergänzte Klaus Schmid, CEO von NTT Data. "Auf den Straßen und öffentlichen Wegen werden 2050 hauptsächlich autonom gesteuerte Autos unterwegs sein bzw. öffentliche Verkehrsmittel. Fahren mit klassischen Autos oder Oldtimern wird davon entkoppelt in eigenen Bereichen als Freizeitspaß stattfinden."

Dafür müsse allerdings gesellschaftlich noch ein großes Umdenken hin zu Nachhaltigkeit, Fahrgemeinschaften und Verantwortung der Umwelt gegenüber stattfinden. Nicht zuletzt durch die Aktivtäten von NTT Data im Bereich der e-Mobility sei festzustellen, dass sich die Nachfrage nach e-Fahrzeugen in Österreich nach wie vor in Grenzen halte. In Asien, wo der Leidensdruck durch Umweltverschmutzung ungleich höher ist, sei auch die Akzeptanz von Elektroautos und selbstgesteuerten Fahrzeugen viel höher als in Europa: "Eine Studie des MIT besagt, dass in Indien mehr als 50 Prozent der Befragten ihre 10-jährigen Kinder alleine in ein autonom fahrendes Fahrzeug setzen würden, das es beispielsweise in die Schule bringt. In den Niederlanden liegt die Bereitschaft dafür beispielsweise bei weniger als 20 Prozent", so Schmid.

Holz ist die Antwort
Autonom fahrende Autos würden nicht die Probleme lösen, vor denen große Ballungsräume und die Umwelt stünden, ist Charles Morgan überzeugt: "Ein Material, das vielfach in Autos verbaut wird, Aluminium, erzeugt Weltkriege. Sind wir verrückt? Brauchen wir noch mehr Anreiz auf öffentliche Verkehrsmittel und alternative Bauweisen umzusteigen?" - Charles Morgan setzt sich intensiv mit alternativen Konzepten und kreativen Herangehensweisen im Automobilbau auseinander und ist an einem Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur sowie der Kooperationsplattform Forst, Holz, Papier mit seiner Expertise beteiligt: "Die BOKU-Forschungen zeigen, dass Holz viel bessere Ergebnisse bei Crashtests erzielt als Aluminium oder Polymere. Dazu kommt, dass jedes Holzstück einzigartig ist und somit dem Fahrzeug etwas Besonderes verleiht. Es hat durchaus Potential als tragender Werkstoff in die Massenproduktion zu gehen."

Dass bei der Verwendung nicht nachwachsender Rohstoffe wie zum Beispiel Lithium oder seltene Erden deutlich behutsamer umgegangen werden muss, betonte der Initiator des Executive Talks und Gründer des Internationalen Forums für Wirtschaftskommunikation, Rudolf J. Melzer. "Holz wächst nicht nur nach, seine Nutzung verbessert auch die Luftqualität: Für den CO2-Haushalt in der Atmosphäre ist es nämlich besser, ältere Bäume abzuholzen und frische auszusetzen. Denn: Junge Bäume können im Verhältnis mehr CO2 binden als ältere. Auch wenn in Medien oftmals dem Holz nicht so viel zugetraut wird, ist es als Werk- und Baustoff technisch überzeugend. Gerade im Holzland Österreich sollte es daher noch viel stärker verwendet und darüber kommuniziert werden."

 

 

 

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