UNESCO-Besuch in Wien: Offener Dialog
 und Transparenz in Fragen des Welterbes

 

erstellt am
13. 11. 18
13:00 MEZ

Klares Bekenntnis zum Erhalt des Welterbestatus und des historischen Erbes der Stadt
New York/Wien (rk) - Vom 11. bis 14. November 2018 besucht auf Einladung des Bundeskanzleramts und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Europa, Äußeres und Integration eine hochrangige Delegation der UNESCO und von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) Wien. Im Fokus dieses ExpertInnenbesuchs (Advisory Mission) steht das UNESCO Weltkulturerbe „Historisches Zentrum von Wien“.

Ziel des Besuchs ist es, den ExpertInnen der UNESCO die Möglichkeit zu geben, sich vor Ort über die geplanten Projekte Eislaufverein-Heumarkt, Umbauten Wien Museum Neu und Winterthurgebäude am Karlsplatz sowie Belvederestöckl zu informieren. Des Weiteren wird über die Strategien und Instrumente zum Schutz des Welterbes beraten. Bekanntlich wurde in der Sitzung des Welterbekomitees im Juni 2017 in Krakau das historische Zentrum von Wien auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten („Rote Liste“) gesetzt, da aus Sicht des Welterbekomitees mit der Realisierung des geplante Hochhausturms mit rund 66 Metern am Areal des Heumarkts der sogenannte Außergewöhnliche Wert der Wiener Innenstadt als Weltkulturerbestätte verloren gehen würde. Zielsetzung der Fachgespräche ist es, von Seiten der Stadt Wien umfassend über die kritisierten Projekte zu informieren. Darüber hinaus wird die Stadt die zum Schutz der historischen Wiener Innenstadt ergriffenen Maßnahmen präsentieren und zur Diskussion stellen.

Ernst Woller, 1. Landtagspräsident: „Durch die enge Zusammenarbeit des Bundeskanzleramtes, des Außenministeriums und der Stadt Wien in den vergangenen sechs Monaten konnte der Dialog mit der UNESCO und ICOMOS in Paris deutlich verbessert werden. Alle Beteiligten lassen den unbedingten Willen erkennen, den Weltkulturerbe-Status des Historischen Zentrums von Wien, aber auch Wien als Weltkulturerbe-Stätte für die UNESCO zu erhalten. Dieser Wille wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass mit Ernesto Ottone, dem stellvertretenden Generaldirektor für Kultur der UNESCO, und Toshiyuki Kono, dem Präsidenten von ICOMOS International, die höchstrangigen Vertreter zur Advisory Mission nach Wien gekommen sind.“

Michael Ludwig, Wiener Bürgermeister: „Wien ist eine der anerkanntesten Kulturstädte der Welt und als Sitz der UNO und vieler internationaler Organisationen eine bedeutende Kongressmetropole und eine Stadt des internationalen Dialogs. Seit vielen Jahren gilt Wien als Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Als Smart City sind wir höchst erfolgreich. Wien hat zudem einen effektiven Altstadterhaltungsfonds und vielfältigste Planungsinstrumente, mit denen das historische Zentrum Wiens bestmöglich abgesichert und erhalten wird. Wien will daher nicht nur den Status als UNESCO-Kulturerbe behalten, sondern als eine der anerkanntesten Kulturstädte eine höchst aktive Rolle der Weltkulturerbe-Städte übernehmen.“

Maria Vassilakou, Wiener Vizebürgermeisterin: „Wir stellen den Schutz des historischen Wiens auf vielen Ebenen sicher und haben rechtliche Grundlagen dafür geschaffen. Zum Beispiel können mit der Novelle der Bauordnung jetzt auch einzelne, historisch wertvolle Gebäude vor Spekulation und Abriss geschützt werden. Mit dem Beschluss des Wiener Gemeinderats 2017 wurde zusätzlich der Bau neuer Hochhäuser in der Wiener Innenstadt ausgeschlossen. Unser Ziel ist es jetzt, diese Schutzinstrumente der UNESCO vorzustellen und zu beraten, wie diese weiterentwickelt werden können.“

Bekanntlich wurden neben der Projektüberarbeitung am Heumarkt selbst weitere strengere Regeln im Sinne des Schutzes des Welterbes ergriffen. Beispielweise wurde vom Wiener Gemeinderat im Jahr 2017 ein Resolutionsantrag beschlossen, mit dem neue Hochhäuser in der Innenstadt ausgeschlossen werden. Aktuell wurde im Juni 2018 die Wiener Bauordnung dahingehend novelliert, dass die historische Bausubstanz Wiens noch effizienter geschützt wird. Konkret wurden die Bestimmungen für den Abriss von Gebäuden aus der Zeit vor 1945 verschärft.

Der Stadt Wien ist es wichtig, auf einer inhaltlich-fachlichen Ebene darüber zu diskutieren, wie die Entwicklung Wiens und der Schutz des Welterbes in Einklang gebracht werden können. Mit dieser Einladung an internationale Expertinnen und Experten soll gezeigt werden, wie wichtig der Stadt Wien der internationaler Erfahrungsaustausch und die Transparenz in Fragen des Welterbes ist.

In diesem Sinne wird auch die nächste Konferenz der OWHC, der Organisation der Welterbestädte, im Februar in Wien stattfinden.

 

 

 

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