Leichte Abschwächung der
 Industriekonjunktur im III. Quartal 2018

 

erstellt am
30. 11. 18
13:00 MEZ

Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO wuchs die heimische Wirtschaft im III. Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent (II. Quartal +0,6 Prozent). Trotz leichter Abschwächung bleibt das Wachstum solide, mit positiven Impulsen aus dem Inland (Konsum- und Investitionsnachfrage) und Ausland. Die Industriekonjunktur verlor zuletzt an Schwung, während die Bauwirtschaft und die Dienstleistungen weiterhin robust expandierten.

Das österreichische Bruttoinlandsprodukt wuchs im III. Quartal um 0,4 Prozent gegenüber der Vorperiode. Damit schwächte sich die starke konjunkturelle Dynamik aus dem 1. Halbjahr leicht ab (I. Quartal +0,8 Prozent, II. Quartal +0,6 Prozent).

Das unbereinigte BIP lag im III. Quartal um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Gegen­über der Schnellschätzung von Ende Oktober gab es einen leichten Revisionsbedarf nach un­ten (-0,2 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich, -0,1 Prozentpunkt im Vorquartalsvergleich).

Saison- und arbeitstagsbereinigt (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) betrug das Wachstum in Ös­terreich 0,3 Prozent und war damit ebenso hoch wie in der EU 28 und leicht höher als im Euro-Raum (+0,2 Prozent).

Trotz der leichten Abschwächung bleibt die wirtschaftliche Dynamik in Österreich weiterhin ro­bust; das Wachstum wurde von allen Nachfragekomponenten getragen. Die Investitionstätig­keit der heimischen Unternehmen verlief weiterhin gut, vor allem die Bauinvestitionen wurden abermals kräftig ausgeweitet. Die Ausrüstungsinvestitionen stiegen hingegen im III. Quartal nur noch moderat; hier wurde die Nachfrage nach Maschinen eingeschränkt, jene nach Fahrzeu­gen stagnierte nahezu.

Die Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte verlief weiterhin solide: die Konsumausga­ben expandieren mit 0,3 Prozent zwar etwas schwächer als zuletzt, hier war eine Einschränkung im Bereich der dauerhaften Konsumgüter zu beobachten (Pkw-Neuzulassungen im III. Quar­tal -18,3 Prozent bei den privaten Haushalten; Stichwort neue Abgasnorm und neuer, ver­schärfter Messzyklus). Die öffentlichen Konsumausgaben wurden um 0,4 Prozent ausgeweitet.

Auch der Außenhandel leistete im III. Quartal abermals einen positiven Wachstumsbeitrag: die Exporte expandierten mit 0,7 Prozent stärker als die Importe (+0,4 Prozent). Sowohl bei den Ex­porten als auch bei den Importen nahm die Wachstumsdynamik im Jahresverlauf leicht ab.

Die Industriekonjunktur verlor zuletzt ebenfalls etwas an Schwung. Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung stieg im III. Quartal um 0,2 Prozent (II. Quartal +0,8 Prozent). In der Bau­wirtschaft hielt hingegen die positive Grunddynamik weiterhin an (+0,6 Prozent nach +0,7 Pro­zent im II. Quartal). Ebenso unterstützten die Marktdienstleistungen das Wirtschafswachstum. Die Wertschöpfung im Bereich Beherbergung und Gastronomie expandierte mit 1,2 Prozent abermals stark. Aufgrund der Einschränkung der Nachfrage nach dauerhaften Konsumgütern sowie einer aufgrund des milden Wetters mäßigen Umsatzentwicklung im Einzelhandel, war im Handel insgesamt eine Wachstumsverlangsamung zu beobachten (+0,2 Prozent nach +0,4 Prozent im II. Quartal).

 

 

 

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