Schramböck begrüßt Kommissions-Aktionsplan
 zur Nutzung Künstlicher Intelligenz

 

erstellt am
10. 12. 18
13:00 MEZ

Europäischen Kommission präsentiert koordinierten Aktionsplan zur Künstlichen Intelligenz (KI) - Nutzung des Potentials von KI für Wirtschaft und Verwaltung
Brüssel/Wien (bmdw) - „Europa kann bei der Entwicklung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz Weltmarktführer werden. KI-Technologien nehmen bereits in vielen Lebensbereichen, darunter in der Wirtschaft und Verwaltung, eine immer bedeutendere Rolle ein. Daher freut es mich sehr, dass die Europäische Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten den koordinierten Plan für KI ausgearbeitet hat, um die Möglichkeiten, die die Künstliche Intelligenz bietet, bestmöglich zu nutzen“, so Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck. Österreich hat bereits während seiner Ratspräsidentschaft einen Schwerpunkt auf KI gelegt und in einem Präsidentschaftspapier Maßnahmen vorgeschlagen, um das Potenzial von KI für eine Reindustrialisierung Europas zu nutzen. Diesen Input greift auch die Kommissionsmitteilung auf. Europa hinkt derzeit bei privaten Investitionen in Künstliche Intelligenz global gesehen hinterher. Es gibt einen gewaltigen Unterschied bei KI-Investitionen zwischen Europa (3-4 Milliarden USD), Asien (8-12 Milliarden USD) und Nordamerika (15-23 Milliarden USD). Kein EU-Mitgliedstaat hat die Kapazität, das jeweilige Investitionsvolumen alleine zu stemmen. Daher bedarf es einer EU-weiten Zusammenarbeit und Koordination.

Die Mitgliedstaaten und die Europäischen Kommission erarbeiteten in den letzten Monaten eine Reihe gemeinsamer Maßnahmen zur Steigerung der Investitionen, Bündelung von Daten, Förderung von Talenten sowie Sicherung von Vertrauen in KI. Der koordinierte Aktionsplan für KI soll Europa zur weltweit führenden Region bei der Entwicklung und dem Einsatz von innovativer, ethischer und sicherer KI machen soll. Das Ziel ist eine Artificial Intelligence made in Europe, die die Erwartungen der Bürger und Bürgerinnen erfüllt, den gesellschaftlichen Bedürfnissen entspricht und die Wettbewerbsfähigkeit steigern soll.

Maßnahmen in acht Themenbereichen
Der Aktionsplan beinhaltet Maßnahmen in acht Themenbereichen, mit deren Umsetzung 2019 begonnen wird und die den Nährboden für weitere Aktivitäten in den darauffolgenden Jahren schaffen. Dazu zählt unter anderem die stärkere Finanzierung für die Gründung von Unternehmen, die Stärkung der Forschung in vertrauenswürdige KI-Technologien, sowie die Schaffung eines gemeinsamen Europäischen Datenraums, da KI-Technologien eine immer größere Menge an verfügbaren und qualitativ hochwertigen Daten benötigen, um sich voll entfalten zu können. Vor diesem Hintergrund sieht die Kommission KI-Anwendungen im Gesundheitswesen als besonders vielversprechend und wird daher im Jahr 2020 über das Programm Horizon 2020 die Entwicklung einer gemeinsamen Datenbank für Gesundheitsbilder unterstützen. Diese Bilddatenbank wird den häufigsten Formen von Krebs gewidmet, um Diagnose und Behandlung zu verbessern. Ein wichtiger Punkt war dabei die Ausarbeitung von Ethik-Richtlinien für die Anwendung von KI-Technologien, sowie das Prinzip von „Ethik by design“.

Nationale KI-Strategien bis Mitte 2019
Der Plan bildet einen strategischen Rahmen für nationale KI-Strategien. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, ihre nationalen KI-Strategien bis Mitte 2019 auszuarbeiten, in denen die Investitionen und Umsetzungsmaßnahmen beschrieben werden. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat dazu am 28. November im Ministerrat die österreichische KI-Strategie „Artificial Intelligence Mission Austria 2030" (AIM AT 2030) angekündigt, die in den nächsten Monaten unter der Federführung des BMVIT und in enger Abstimmung mit dem BMDW und anderen Ressorts ausgearbeitet werden soll.

Ressourcen für Start-ups, Innovatoren und Blockchain
Die Kommission will Ressourcen für Startups und Innovatoren für KI und Blockchain zur Verfügung zu stellen, um sie beim Ausbau ihrer Geschäfte zu unterstützen. „Den Austausch der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Technologien, die in Europa entwickelt wurden, zu fördern, ist wichtig, denn nur dadurch kann die Nutzung von digitalen Möglichkeiten durch Unternehmen, ob klein oder groß, High-Tech oder nicht, sowie durch den öffentlichen Sektor, gewährleistet werden.“, so Schramböck.

Unter dem Aspekt der Stärkung von Forschung in vertrauenswürdige KI-Technologien, sieht das vorgeschlagene Digital Europe Programm die Investition in Digital Innovation Hubs durch die Mitgliedstaaten und die Kommission vor. Für die Jahre 2019 und 2020 stellt die Kommission mehr als 100 Millionen Euro für Digitale Innovation Hubs (DIH) in KI-relevanten Bereichen (Big Data, Smart Manufacturing) zur Verfügung. Ab 2020 sieht das Digital Europe Programm eine weitere Verbreitung von DIH in jedem Mitgliedstaat vor. Dazu stellt die Kommission bis zu 900 Millionen Euro zur Verfügung.

Fokus auf Skills und Ausbildung
Im Bereich Skills und Ausbildung sieht der Plan die Unterstützung von Masters und PhDs in KI vor, sowie die Anpassung von Lehr- und Ausbildungsprogrammen, um die Gesellschaft besser auf die KI-Technologien vorzubereiten. Digitale Fähigkeiten, die die Entwicklung und den Einsatz von KI fördern, sollten zudem in die Lehrpläne aller Bildungs- und Ausbildungsebenen aufgenommen werden.

Künstliche Intelligenz ist bereits ein Teil unseres täglichen Lebens. Sie bezeichnet Verfahren der Informatik, die menschliche Leistungen simulieren oder sogar übertreffen. So zum Beispiel ist es durch Einsatz von KI-Technologien möglich, dass Autos selbstständig fahren und Texte automatisch übersetzt werden. KI-Anwendungen können auch eingesetzt werden, um Skills zu vermitteln, mathematische Beweise zu finden, und Logistikprozesse zu optimieren. „Mit diesem koordinierten Aktionsplan, der u.a. während der Sitzungen des Wettbewerbsrates unter der Leitung der österreichischen Ratspräsidentschaft behandelt wurde, haben wir dem Ziel unseres Ratsvorsitzes „Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung zu sichern“ Ausdruck verliehen“, so Digitalisierungsministerin Schramböck.

 

 

 

Österreichs EU-Vorsitz
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