Sport Strategie Austria: Abschied vom Zufall

 

erstellt am
05. 12. 18
13:00 MEZ

Stache: Startschuss für die Sportnation 4.0 - BILD
Wien (bmoeds) - Die Sport Strategie für Österreich ist ein Prozess, kein fertiges Produkt. Die Maßnahmen und Projekte können zu einem nationalen Sportsystem führen, das Sport-Talente erkennt, fördert und betreut, den Breiten- und Leistungssportlern jene professionelle Infrastruktur und modernen Rahmenbedingungen zur Verfügung stellt, die sie brauchen, um erfolgreich Ziele zu erreichen. Ein Sportsystem, das Erfolg nicht länger dem Zufall überlassen will.

Sieben Arbeitsgruppen haben in 31 Sitzungen 2.560 Stunden ehrenamtlich ihr Knowhow und ihre Analysen eingebracht, 42 Menschen ehrenamtlich mitgearbeitet, davon 15 Frauen und 27 Männer. Die Sport Strategie Austria ist ein dynamischer Prozess. Den Empfehlungen der Arbeitsgruppen folgen konkrete Maßnahmen, die Schritt für Schritt umgesetzt werden, um die Ziele "Sport" im Regierungsprogramm zu erreichen.

Die sieben Arbeitsgruppen: Leistungssport (Leiterin Mag. Karin Glatt), Breitensport (Leiter Mag. Christian Halbwachs), Rahmenbedingungen für den Sport (Leiter Mag. Rainer Rösslhuber), Sportinfrastruktur/Sportveranstaltungen (Leiter Dr. Alois Stadlober), Wissenschaft im Sport (Leiter Mag. Walter Hable), Bildungssystem Sport (Leiterin Mag. Katja Kosak), Sport und Gesellschaft (Leiterin Dr. Anna Kleissner).

Die Steuerungsgruppe schlug den Leiterinnen und Leitern der Arbeitsgruppe Experten vor, die Arbeitsgruppenleiter konnten dann eigene weitere Experten nennen. Ziel der Zusammensetzung war es unterschiedliche Fachleute einzubinden und auf deren Erfahrung und Analyse aufzubauen.

Der nächste Schritt wird die Einrichtung von Arbeitsgruppen im Zusammenwirken mit den Ländern sein, um die Strategievorschläge in praktische, operative Vorgehensweisen zu gießen.

Dieser Prozess sollte bis zur nächsten Landessportreferentenkonferenz im Herbst 2019 abgeschlossen sein, sodass mit den Ländern bei diesem Treffen eine Vereinbarung zur gemeinsamen Umsetzung der Strategievorschläge samt Zeitplan getroffen werden kann.

Zitate von Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache:

"Österreich sollte sich trauen auf seine Spitzensportlerinnen und -sportler stolz zu sein, sie zu würdigen, die Leistungen anzuerkennen und den Nachwuchs dabei zu unterstützen, in einem professionellen, sauberen, fairen Umfeld in die Fußstapfen der großen Sport-Vorbilder zu treten".

"Österreich ist bereit, sich zu einer modernen, erfolgreichen, stabilen, fairen, Sportnation zu entwickeln und die Chancen die die Digitalisierung dem Sport bietet zu nützen. Wir müssen aber die Sportangebote für die Kinder und Jugendlichen attraktiv gestalten, nur so gelingt es Alternativen zu Computerspielen aufzuzeigen. Der Sport bietet in der Realität Teamgeist, Herausforderungen, Spaß und Kommunikation."

"Die Sportnation 4.0 erkennt die Probleme, vernetzt sich, um Herausforderungen zu meistern, findet Wege, Kinder und Jugendliche nicht nur digital für den Sport zu begeistern. Einem Land, dem es ernst ist mit dem Titel "Sportnation", gelingt es, immer mehr Menschen für einen gesunden Lebensstil zu gewinnen".

"Die Maßnahmen und Projekte der Sport Strategie können zu einem nationalen Sportsystem führen, das Sport-Talente erkennt, fördert und betreut, dem Breiten-und Leistungssportler jene professionelle Infrastruktur und modernen Rahmenbedingungen zur Verfügung stellt, die er braucht, um seine Ziele zu erreichen. Ein Sportsystem, das Erfolg nicht länger dem Zufall

Abschied vom Zufall -Erfolg planen
Für die Olympischen Sommerspiele in Tokio 2020 kann nur noch optimiert und unterstützt werden. Die Maßnahmen, die nun eingeleitet werden, haben bereits Paris 2024 im Blick und setzen auf die Förderung jener Talente, die heute in den Nachwuchszentren am Start sind. Langfristige Konzepte für eine Sportlaufbahn mit Perspektive kommen in diesem Bereich zum Einsatz.

Jeder Nachwuchssportler wird ein Projekt
Eine eigene zentrale Service- und Betreuungseinheit für den Leistungs- und Spitzensport wird 2019 mit seinen Experten dem Nachwuchssportler zur Seite stehen. Diese neuen Koordinatoren werden eng mit den Nachwuchs-Kompetenzzentren, den Eltern, Vereinen, Verbänden zusammenarbeiten und objektiv dem Nachwuchssportler auf seinem Weg zum Spitzensportler persönlich zur Seite stehen.

Nachwuchs für den Breitensport - neue Chancen für Vereine
Im Breitensport ist das oberste Ziel, die Menschen in Österreich zu mehr Bewegung zu motivieren, sie zu begeistern, den ersten Schritt hin zu mehr Sport im Alltag zu machen. Die Initiative "Mach den ersten Schritt" wird vom Sportministerium und dem Gesundheitsministerium gemeinsam umgesetzt. Ernährung und Bewegung sind wichtige Säulen, wenn es darum geht, das Gesundheitsniveau in Österreich zu heben, den Stellenwert von Sport und Bewegung in der Gesellschaft zu erhöhen und die Verbindung von Bewegung und persönlichem Wohlbefinden sichtbar zu machen. Darauf wird diese Initiative bauen. Ein Bewegungskoordinator wird bundesweit diese Initiative abstimmen.

"Mach den ersten Schritt" ist keine PR-Kampagne. Unter diesem Dach sollen sich möglichst viele staatliche und privatwirtschaftliche Institutionen mit ihren laufenden Initiativen beteiligen. In mehreren Etappen werden Fachleute und prominente Testimonials zielgruppenorientiert zu mehr Bewegung motivieren und alltagstaugliche Ernährungsempfehlungen aufzeigen. Ziel ist es, bis zum Ende der Gesetzgebungsperiode die Dachverbände soweit einzubinden, dass ein möglichst flächendeckendes und breites Bewegungsangebot allen Menschen zur Verfügung steht.

Bewegung in Kindergarten und Schule
Kinder brauchen Bewegung. Seit Jahrzehnten arbeiten unterschiedliche Initiativen und Projekte parallel mit mehr oder weniger Erfolg daran, die tägliche Sport- und Bewegungseinheit in den Schulen zu verankern und daran, Kinder überhaupt mehr zu bewegen.

Dieses Ziel kann das Sportministerium alleine im Kindergarten und in der Volksschule realisieren. Die beiden Initiativen "Kinder gesund bewegen" und "Tägliche Sport- und Bewegungseinheit" werden mit dem Focus auf die Primarstufe nach dem Prinzip "Best of both Worlds" zusammengeführt und optimiert. 2019 ist noch ein Übergangsjahr, es werden beide Initiativen parallel laufen. Mit Beginn der neuen Förderperiode 2020 wird dann ein optimiertes Gesamtprojekt von den Sport-Dachverbänden und ihren Vereinen zur Verfügung stehen. Es ist dies ein Schritt in die Richtung, das "System Sport" als Dienstleister in Schulen zu verankern. Für die höheren Schulstufen braucht es eine Lösung, die das Sportministerium nicht alleine finanzieren kann, daher haben die Gespräche mit dem Bildungsministerium bereits begonnen.

Rahmenbedingungen für den Sport optimieren
Die Optimierung der Rahmenbedingungen für den Sport, ob in der Frage des Berufsbildes, des gesellschaftlichen Stellenwerts, der sozialen Inklusion oder der gelebten Diversität, wird in unterschiedlichen Fachkonferenzen auch 2019 besprochen und Maßnahmen Schritt für Schritt entwickelt. Es sind dies komplexe Aufgaben, die das Sportressort nicht alleine umsetzen kann. Es werden sich die Erfolge nicht in der Geschwindigkeit einstellen, wie es dringend notwendig wäre, doch der Sportminister wird nicht locker lassen, auch hier Lösungen voranzutreiben.

Ein Wertekatalog für faire Spielregeln und ein wertschätzendes Miteinander
Gender Equality, die Thematik sauberer Sport und soziale Inklusion brauchen im Sport klare Spielregeln. Der nächste Schritt, Standards für Wertschätzung, Integrität, Fairness, soziale Inklusion und Gender Equality zu definieren und die Ergebnisse in einen Wertekatalog für den Sport zu implementieren, ist schon eingeleitet. Erste Maßnahmen und Projekte sind bereits definiert.

Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt im Sport
Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt sind ein Problem der Gesellschaft. Wie der Familien-, Gesundheits- und Bildungssektor davor ist nun auch der Sport noch wachsamer und wird diesen Menschen den Zugang zu unseren Schutzbefohlenen noch mehr erschweren. Ziel ist es jedoch, ausreichend präventive Maßnahmen zu schaffen, damit es gelingt, diese Menschen gänzlich vom Sport ausschließen.

Leuchtturm-Events für den Sport
Großsportveranstaltungen im eigenen Land sind für Österreich wichtig. Den Impuls für die Wirtschaft sollte Österreich nicht ungenützt lassen. Dem Sport ist es wichtig, Großsportveranstaltungen als Motor für die Begeisterung für den Sport im eigenen Land umfassend zu nützen.

Der Sportminister wird mit Experten diskutieren, welche Events als "Leuchtturm-Events" definiert werden, dies fließt auch in aktuellen Fachgespräche rund um die FERG-Liste für die Free-TV Berichterstattung ein.

Eine Website, wird den Prozess der Sport Strategie Austria 2019 begleiten und die Fortschritte dokumentieren.

 

 

 

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