Pernkopf: NÖ Lawinenwarndienst
 für Wintersaison 2018/19 gestartet

 

erstellt am
14. 12. 18
13:00 MEZ

Lawinenwarnstufen ab sofort auch mobil abrufbar
St. Pölten (nlk) - Seit Wochenbeginn wurden in den Ybbstaler Alpen über 140 Zentimeter und im Rax- Schneeberggebiet 100 Zentimeter Neuschnee registriert. Der Neuschnee fiel unter starkem Wind und hat beachtliche Triebschneeansammlungen gebildet, deshalb wird in diesen Hochlagen derzeit von erheblicher, im restlichen Landesgebiet von mäßiger bis geringer Lawinengefahr ausgegangen. Diese winterlichen Bedingungen haben LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf veranlasst, den niederösterreichischen Lawinenwarndienst für die Saison 2018/19 offiziell zu starten.

Gleichzeitig mit dem Saisonstart hat Pernkopf gemeinsam mit dem ehemaligen Skirennlauf-Star Michaela Dorfmeister und dem Landesleiter der Bergrettung Matthias Cernusca auch die Freischaltung der neuen Lawinenwarndienst-Homepage www.lawinenwarndienst-niederoesterreich.at vorgenommen. Beim Design der neuen Homepage wurde besonderes Augenmerk auf die nutzerfreundliche Darstellung der lawinenrelevanten Informationen gelegt, die nunmehr auch über mobile Geräte wie Tablets und Smartphones abrufbar sind. Infos gibt es zudem auch im Teletext auf der Seite 615.

Dorfmeister überzeugte sich vor Ort von der neuen Homepage: „Der Lawinenwarndienst ist eine hervorragende Möglichkeit sich über die aktuelle Lawinensituation zu informieren. Ich appelliere auch an all jene, die eine Tour in den Bergen machen, sich ihrer Selbstverantwortung bewusst zu sein. Wer unvorsichtig unterwegs ist und womöglich eine Lawine auslöst, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern in der Folge auch die Retter.“

Pernkopf appelliert aber dennoch wiederholt an die Eigenverantwortlichkeit der Alpinisten: „Die regionale Einstufung der Lawinengefahr durch den NÖ Lawinenwarndienst kann nie für alle Berge und Abfahrten repräsentativ sein. Das Smartphone ist zwar ein wertvolles Hilfsmittel, aber sicher kein Ersatz für eine örtliche Schneedeckenbeurteilung. Jeder Schitourengeher ist daher aufgerufen, selbst eine gewissenhafte Tourenplanung vorzunehmen und verantwortungsbewusst im Gelände unterwegs zu sein."

Das bekräftigt auch der Landesleiter der Bergrettung, Matthias Cernusca: „Jeder Wintersportler, der im alpinen Gelände unterwegs ist, zB Variantenfahrer, Skitourengeher, Schneeschuhwanderer oder Eiskletterer, sollte sich vor jeder Unternehmung immer vorab den Lawinenlagebericht detailliert durchlesen - neben der aktuellen Gefahrenstufe enthält der Lagebericht auch sehr wichtige Informationen zum Aufbau der Schneedecke und zu spezifischen Gefahren - dieses Wissen kann viele Lawinenunfälle verhindern helfen. Der Lagebericht ist aber nur ein Puzzlestein - draußen im Schnee sollte man die Gefahrensituation auch selbst beurteilen, defensiv unterwegs sein und nicht vor einer Umkehr scheuen. Die Sicherheitsausrüstung -LVS-Gerät, Sonde, Schaufel, ev. Lawinenairbag - ist ein absolutes Muss. Vor der ersten Wintertour sollte man den Umgang damit auffrischen und auch zwischendurch immer wieder den Ernstfall üben.“

Die neue Homepage bietet auch ein spezielles Service für die Lawinenkommissionen: Die Experten haben in einem eigenen passwortgeschützten Bereich die Möglichkeit der fachlichen Kommunikation sowohl innerhalb Niederösterreichs als auch mit den Kommissionen der Nachbarbundesländer. Das im Gleichklang mit den anderen Bundesländern entwickelte Lawineninformationssystem LAWIS visualisiert die Wetter und Stationsdaten in einheitlicher Form und vereinfacht damit die grenzübergreifende Kooperation.

Angesichts der teilweise tief winterlichen Bedingungen in Niederösterreichs Bergen rät LH-Stellvertreter Pernkopf den Tourengehern zur besonderen Vorsicht: „Gerade zu Winterbeginn wird die Lawinengefahr von den Bergsteigern oft unterschätzt." Die Verbindung des Schnees mit dem Untergrund ist zu dieser Jahreszeit noch nicht stabil, sodass bereits einzelne Alpinisten ein Schneebrett auslösen können.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.noel.gv.at

 

 

 

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