Kärnten startet mit Pflegenahversorgung
 Pflegemodell der Zukunft

 

erstellt am
13. 12. 18
13:00 MEZ

951 Millionen Euro in der Bereichsverantwortung von LHStv.in Beate Prettner - Gesundheits-, Pflege- und Sozialpolitik österreichweit im Mittelpunkt politischer Diskussion – Kärnten setzt 2019 Pflegemeilenstein
Klagenfurt (lpd) - „Wir in Kärnten haben in den vergangenen Jahren begonnen, ganz gezielt Weichen für die kommenden Herausforderungen zu stellen. 2019 können wir nun konkret in die Umsetzung zukunftsweisender Modelle gehen“, erklärte Gesundheits- und Sozialreferentin Beate Prettner am 13. Dezember im Rahmen ihrer Budgetrede im Kärntner Landtag.

„In meiner Bereichsverantwortung liegen 951 Millionen Euro, wovon 330 Millionen Euro auf das Pflegewesen entfallen. Und hier werden wir 2019 mit der Pflegenahversorgung eine österreichweite Vorreiterrolle starten“, so Prettner. Die Pflegenahversorgung wird die Grundlage dafür liefern, dass pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können, weil ihnen wohnortnahe die für ihre Bedürfnisse maßgeschneiderten Leistungen angeboten werden. „Die konkreten Bedürfnisse werden Sozialkoordinatoren bzw. Kümmerer vor Ort ausloten“, erklärte Prettner.

Laut Prognose wird in Kärnten die Zahl der über 75-Jährigen bis 2030 auf 13,3 Prozent steigen, was ein Plus von 35 Prozent bedeutet. Gleichzeitig steigt die Zahl der Pflegegeldbezieher von 6,3 auf 7,7 Prozent - das ist ein Plus von 22 Prozent. „Pflege ist daher ein Thema, das an Brisanz und damit an Tragweite markant und kontinuierlich zunimmt. Mit der Pflegenahversorgung, die Hand in Hand mit dem Ausbau wohnortnaher Pflegeleistungen umgesetzt wird, geben wir entsprechende Antworten“, betonte Prettner. Bereits Anfang 2019 werde ein Pilotprojekt für mehrstündige mobile Dienste an den Start gehen – „ein Pilotprojekt, das ganz gezielt pflegende Angehörige entlasten wird“, so die Gesundheitsreferentin.

Wie Prettner erklärte, würden die Bereiche der Gesundheits-, Pflege- und Sozialpolitik mehr als alle anderen Bereiche „Menschen direkt betreffen und direkt treffen - Und: „Kein anderer Bereich ist so sehr von qualifiziertem Personal abhängig wie das Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen – was nicht zuletzt ein Blick auf die Personalausgaben unterstreicht.“ Demnach belaufen sich die Personalkosten im Pflegebereich auf 75 Prozent bzw. 248 Millionen; jene im Gesundheitsbereich auf 68 Prozent bzw. 262 Millionen Euro; im Sozialbereich betragen die Personalausgaben 57 Prozent bzw. 132 Millionen Euro.

Kritisch äußerte sich Prettner zu diversen „Reformvorhaben“ der Bundesregierung: Es sei weder den betroffenen Menschen noch den Ländern gegenüber fair, sich aus Verantwortungen zurückzuziehen und zu hoffen, dass die Länder die Entfälle schon ausgleichen werden, um soziale Gerechtigkeit oder Gesundheitsversorgung zu wahren. „Alleine die Reform der Sozialversicherungen dürfte Kärnten mehr als 218 Millionen Euro kosten“, so Prettner.

 

 

 

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