Vita – Vital im Alter: Vorzeigeprojekt für
 Arbeitsmarktintegration und aktives Seniorenleben

 

erstellt am
11. 12. 18
13:00 MEZ

LHStv.in Schaunig: Land Kärnten, AMS Kärnten, Stadt St. Veit/Glan und BÜM ziehen an einem Strang – ältere Langzeitarbeitslose betreuen Seniorinnen und Senioren
Klagenfurt (lpd) - 2017 wurde das Projekt „Vita – Vital im Alter“ gemeinsam von der Stadtgemeinde St. Veit/Glan, der BÜM gemeinnützige Betreuungs GmbH, dem Land Kärnten und dem AMS Kärnten ins Leben gerufen – bei einer Pressekonferenz in St. Veit/Glan wurde am 10. Dezember Bilanz über das bisher Erreichte gezogen und ein Ausblick auf die geplanten Aktivitäten gegeben. Das Arbeitsmarktprojekt richtet sich speziell an langzeitarbeitslose Personen bzw. langzeitarbeitslose Personen über 50 Jahre, die hier als Seniorenbetreuer einen befristeten Arbeitsplatz bekommen.

"Ich freue mich sehr über dieses Beschäftigungsprojekt, das wir auch weiterhin von Landesseite aus unterstützen werden“, sagte Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig. „Leider ist es für ältere Arbeitssuchende weiterhin schwer, am regulären Arbeitsmarkt einen Job zu finden. Hier schmerzt nachhaltig die Einstellung der Aktion 20.000, über die ältere Langzeitarbeitslose in Erwerbsarbeit gebracht werden sollten. Der Stopp der Aktion 20.000 durch die Bundesregierung nahm hunderten Kärntnerinnen und Kärntnern Perspektive und Hoffnung auf Reintegration am Arbeitsmarkt“, betonte sie. Über den territorialen Beschäftigungspakt würden in Kärnten nach wie vor gemeinnützige Beschäftigungsprojekte wie dieses gefördert. „Insgesamt erhalten wir unsere Unterstützungsleistungen für Menschen ohne Beschäftigung voll umfänglich aufrecht. Mit 38,3 Millionen Euro ist der territoriale Beschäftigungspakt 2019 ausgestattet, davon kommen 8,5 Millionen Euro vom Land Kärnten“, so Schaunig.

Auf der anderen Projektseite stehen Seniorinnen und Senioren, die über das Projekt betreut werden. „Eine aktuelle Studie zeigt uns, dass sich die Bevölkerung im Bezirk St. Veit/Glan in den nächsten Jahren dramatisch verändern wird. Alle demografischen Daten deuten darauf hin, dass wir in unserem Bezirk bei der Altersgruppe der über 75-Jährigen ein Plus von über 20 Prozent gegenüber 2015 haben werden. Demgegenüber steht ein Minus von über 7,3 Prozent bei der jüngeren Bevölkerung. Darauf muss die Politik reagieren und deshalb haben wir schon vorausschauend Vita ins Leben gerufen“, so der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock.

„Ziel dieses Projektes ist es, ältere Menschen so lang wie möglich vital zu erhalten und das gemeinsame Miteinander zu fördern“, umriss Projektleiterin Gabriella Lesjak von der BÜM gem.-Betreuung GmbH die Vision. Für einen Beitrag von 38 Euro pro Monat finden regelmäßig gemeinsame Aktivitäten wie Seniorenturnen, Gedächtnistraining, kreatives Gestalten, Gesprächskaffee, Kartenrunden, gemeinsames Frühstück und Ausflüge statt. 50 Personen werden derzeit an den Standorten in St. Veit, Friesach, Straßburg und Althofen betreut.

„Die Vita-Betreuer werden entsprechend geschult und sozialpädagogisch begleitet. Das Projekt hat einen Mehrwert für alle Beteiligten: So bietet es den Teilnehmern neue Perspektiven, erhöht ihre Chancen am Arbeitsmarkt und auf nachhaltige Beschäftigung“, erklärte Wolfgang Haberl, Leiter der Abteilung Förderungen beim Arbeitsmarktservice Kärnten.

Pro Jahr werden vom AMS für das Projekt sechs befristete Arbeitsplätze mit sozialpädagogischer Betreuung zur Verfügung gestellt. 2018 hat das AMS für dieses Gemeinnützige Beschäftigungsprojekt (GBP) rund 62.600 Euro in die Hand genommen, das Land Kärnten fördert „Vita“ in gleichem Ausmaß. „2019 wird es weitergeführt“, so Haberl. Insgesamt wendet das AMS Kärnten 2018 rund 14 Millionen Euro für Maßnahmen am zweiten Arbeitsmarkt auf. Das beinhaltet neben Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten auch Sozialökonomische Betriebe und Eingliederungsbeihilfen bei gemeinnützigen und öffentlichen Dienstgebern.

Lesjak betonte: „Wir sind keine Konkurrenz für bestehende mobile Dienste. Wir schenken Zeit und individuelle Betreuung. Unsere präventiven Angebote sind für betreuende und pflegende Personen Unterstützungsmaßnahmen, die das Miteinander in den eigenen vier Wänden erleichtern können.“

Mock: „Mit Vita wirken wir der schleichenden Vereinsamung von älteren Menschen entgegen.“ Mit Aktionen wie dem kürzlich stattgefundenen Basteln für einen gemeinsamen Weihnachtsbasar mit den Sprösslingen des Kindergartens St. Donat wird auch das generationenübergreifende Miteinander gepflegt.

Seit dem heurigen Frühjahr bietet „Vita“ auch eine mobile Seniorenbegleitung in Friesach mittels zweistündiger Hausbesuche an – St. Veit/Glan soll in Kürze folgen. Lesjak: „Hier stehen je nach Bedarf Gespräche, gemeinsames Einkaufen und Kochen, Gedächtnistrainings, Demenzbegleitung, Spaziergänge und Gesellschaftsspiele im Mittelpunkt.“ Derzeit ist man beim BÜM auf der Suche nach Freiwilligen, die ihre Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen einbringen möchten und am persönlichen Umgang mit älteren Menschen interessiert sind. „Unser Ziel ist es, die Vita-Dienstleistungen auf den gesamten Mittelkärntner Raum zu erweitern. Momentan ist beispielsweise das Gurktal im Gespräch“, gab Mock einen Ausblick.

 

 

 

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