Feldfruchternte 2018 aufgrund von Trockenheit,
 Hitze und Schädlingen unterdurchschnittlich

 

erstellt am
19. 12. 18
13:00 MEZ

Wien , (statistik austria) - Die heurige Getreideernte (inkl. Körnermais) belief sich laut Statistik Austria auf 4,80 Mio. Tonnen (t). Damit wurde ähnlich wenig wie im Vorjahr produziert (-1%) und erneut ein deutlich unterdurchschnittliches Ergebnis erzielt (-8% zum Zehnjahresdurchschnitt). Auch die Ernte von Ölsaaten und Körnerleguminosen lag mit 432.100 t im Bereich des Vorjahreswerts (±0%), jedoch aufgrund der anhaltenden Erweiterung der Anbauflächen um 7% über dem Zehnjahresmittel. Bei Hackfrüchten wird die Produktion wegen schädlingsbedingter Flächenausfälle voraussichtlich auf ein Rekordtief von 2,84 Mio. t fallen (22% unter dem Vorjahr und 29% unter dem Zehnjahresmittel).

Hauptursache für die Ertragsrückgänge war die Trockenperiode im Frühjahr. Besonders betroffen waren Niederösterreich (vor allem Wald- und Weinviertel), Oberösterreich und das Burgenland, während in der Steiermark und in Kärnten wesentlich höhere Erträge erreicht wurden. Die Getreideernte startete heuer so früh wie noch nie. Generell schnitten die Wintersaaten aufgrund der zu Jahresbeginn noch günstigeren Wasserversorgung besser ab als die Sommersaaten.

Weniger Weizen, durchschnittliche Maisernte
Die Getreideernte exkl. Körnermais belief sich auf 2,67 Mio. t und lag damit um 4% unter dem Vorjahreswert und 13% unter dem zehnjährigen Mittel. Die Weizenernte erbrachte 1,37 Mio. t und fiel damit um 5% unter das Vorjahresniveau und 16% unter den Zehnjahresdurchschnitt. 1,28 Mio. t davon waren Weichweizen (inkl. Dinkel; -5% zu 2017), 91.400 t Hartweizen (±0% zu 2017). Die Roggenernte betrug bei leicht überdurchschnittlichem Hektarertrag 177.500 t (+37% zu 2017), wobei das Produktionsplus auch auf die deutliche Flächenausweitung zurückzuführen ist.

Körnermais (inkl. Saatmais) erzielte eine Erntemenge von 2,13 Mio. t, was dem Zehnjahresmittel entsprach und um 3% über dem Vorjahresniveau lag. Bei Gerste wurde mit 695.100 t sogar eine um 11% geringere Produktion als im Vorjahr verzeichnet, wofür hauptsächlich Ertragsdefizite und Flächenreduktion bei der Sommerkultur ausschlaggebend waren. Auch bei Triticale fiel die Ernte trotz Flächenausweitung gegenüber 2017 um 4% auf 278.600 t zurück.

Sojaproduktion trotz Flächenausweitung rückläufig
Bei den Körnerleguminosen und Ölsaaten wurde die Anbaufläche von Soja erneut erweitert (+5%), dennoch konnte die Erntemenge des Vorjahres nicht ganz gehalten werden: Die Erntemenge von Sojabohnen belief sich auf 184.300 t und lag damit 5% unter dem Wert von 2017. Raps und Rübsen wiesen etwas höhere Erträge als im Vorjahr auf und erbrachten eine Produktionsmenge von 120.700 t (+3%). Bei Sonnenblumen wurde aufgrund der guten Ertragslage eine Produktion von 60.300 t erzielt (+17% zu 2017, ±0% zum Zehnjahresdurchschnitt). Die Ölkürbisernte belief sich auf 14.700 t (-3% zu 2017) und die Mohnproduktion ging aufgrund der um knapp ein Fünftel reduzierten Anbaufläche auf 1.600 t zurück (-12% zu 2017).

Hohe Verluste bei Zuckerrüben
Bei Hackfrüchten kam es zu massiven Ausfällen wegen Drahtwurm und Rüsselkäfer, aber auch der fehlende Niederschlag wirkte sich ertragsmindernd aus, da er zu geringeren Knollengrößen führte. Insgesamt kann von einer Produktionsmenge von 2,84 Mio. t ausgegangen werden, was einem Rekordtief entsprechen würde (-22% zu 2017). So wird bei Zuckerrüben, bei denen mehr als ein Viertel der Fläche aufgrund von Derbrüsslerbefall umgebrochen werden musste, eine Produktion von lediglich 2,13 Mio. t erwartet (-29% zu 2017), was 35% unter dem langjährigen Durchschnitt liegt.

Bei Kartoffeln wurde zwar eine durchschnittliche Produktionsmenge von 697.900 t eingebracht (+7% zu 2017), ein Großteil der Ernte erwies sich jedoch wegen starken Drahtwurmbefalls sowie der Stolburkrankheit als unbrauchbar und fand nur teilweise in der Stärkeindustrie Verwendung.

 

 

 

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