Salzburger Festspiele 2019:
 Eröffnungsoper "Idomeneo"

 

erstellt am
04. 01. 19
13:00 MEZ

Peter Sellars inszeniert Wolfgang Amadeus Mozarts Idomeneo als Eröffnungsoper der Salzburger Festspiele 2019
Salzburg (sf) - Die Eröffnungspremiere der Salzburger Festspiele am 27. Juli 2019 ist Wolfgang A. Mozarts Oper Idomeneo. 2017 setzten Teodor Currentzis und Peter Sellars bei den Salzburger Festspielen Mozarts späte Oper La clemenza di Tito als ergreifende Vision über die Kraft der Gerechtigkeit und der Versöhnung in Szene. Nun widmet sich das kongeniale Duo im kommenden Festspielsommer erneut einer Opera seria Mozarts, dem Werk eines 25-Jährigen. Teodor Currentzis dirigiert das Freiburger Barockorchester und den musicAeterna Choir of Perm Opera. Es singen Russell Thomas (Idomeneo), Paula Murrihy (Idamante), Ying Fang (Ilia), Nicole Chevalier (Elettra) und Jonathan Lemalu (Nettuno / La voce). Der in Samoa geborene, international tätige Künstler Lemi Ponifasio zeichnet für die Choreografie verantwortlich. Im Interview spricht Regisseur Peter Sellars über die Utopie seiner Inszenierung.

Herr Sellars – Sie kommen zurück nach Salzburg, zurück in die Felsenreitschule. Intendant Markus Hinterhäuser vertraut Ihnen eine weitere Opera seria Mozarts an. Was sehen Sie in Idomeneo?

Mozart hat diese Musik geschrieben als er 25 Jahre alt war. Der Opernauftrag brachte ihn mit einem renommierten Bühnenbildner, Lorenz Quaglio, zusammen. Er hatte ein Ballett-Ensemble, Sänger und das Avantgarde-Orchester Europas zur Verfügung: die Musiker aus Mannheim. Er muss sich gedacht haben – Lasst uns nach München gehen und zeigen, was die junge Generation leisten kann. In dieser Oper steckt auch ein klassischer Vater-Sohn-Disput – im Grunde sagt Mozart mit dieser Oper zu seinem Vater, dass es Zeit sei, die junge Generation ans Ruder zu lassen. Mozart schreibt hier Musik, die kein anderer hätte schreiben können – und gleichzeitig ist es die Musiksprache einer neuen Generation.

Das Libretto folgt den griechischen Mythen nach Homer und Sophokles: Die Griechen waren sich sicher, den Trojanischen Krieg gewonnen zu haben und stolz darauf. Als sie nach Hause segelten, empörte sich das Meer: Nein, ihr habt nicht gesiegt. Alle haben verloren. Das Meer zerstörte ihre Schiffe. Diese Geschichte über das Meer und seine Antwort auf den Stolz der Menschen ist ungeheuerlich. Mozart hat hier in Salzburg so faszinierende Musik dafür geschrieben, obwohl er das Meer nie gesehen hatte. An einer Stelle heißt es: Dem Meer entronnen, habe ich ein Meer in der Brust, noch mörderischer als das erste. Und Neptun wird auch in diesem nie sein Drohen beenden – und genau davon handelt Mozarts Musik.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.salzburgerfestspiele.at

 

 

 

 

 

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