Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum
 MedAustron auf Weltniveau

 

erstellt am
03. 01. 19
13:00 MEZ

LH Mikl-Leitner: Über 8.000 Bestrahlungen sicher und zuverlässig absolviert
Wiener Neustadt/St. Pölten (nlk) - Das zweite Behandlungsjahr brachte im österreichweit einzigartigen Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum MedAustron viele positive Entwicklungen, allen voran die Inbetriebnahme einer weiteren Strahllinie, was die Behandlung von zusätzlichen Indikationen ermöglicht. Ein Höhepunkt 2018 war zudem das von MedAustron initiierte »World Forum on Particle Therapy«. Weltweit führende Expertinnen und Experten der Ionentherapie tauschten sich über Strategien zur Weiterentwicklung der Therapieform aus.

Seit Dezember 2016 kommt im Wiener Neustädter Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum die Ionen- oder Partikeltherapie zur Anwendung – eine besondere Form der Strahlentherapie, bei der Tumore mit geladenen Teilchen bestrahlt werden. Bisher haben 250 Patientinnen und Patienten ihre Therapie bei MedAustron abgeschlossen und über 8.000 einzelne Bestrahlungen wurden sicher und zuverlässig absolviert.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zeigt sich erfreut über diese Entwicklung: „Ich bin stolz, dass sich mit MedAustron ein Behandlungszentrum von Weltrang in Niederösterreich etabliert hat. MedAustron nimmt international eine Vorreiterrolle in der Krebstherapie ein. Dabei stehen für mich immer die Patientinnen und Patienten, die die beste Behandlung, auf dem neuesten Stand der Forschung, erhalten sollen, im Vordergrund.“

War der klinische Betrieb zunächst in nur einem Behandlungsraum mit horizontalem Fixstrahl möglich, so können mittlerweile abwechselnd zwei Räume bespielt werden. Seit Sommer 2018 steht zusätzlich eine vertikale Strahllinie zur Verfügung. Dadurch wird einerseits in vielen Fällen die Lagerung der Patienten vereinfacht und andererseits ermöglicht es die Behandlung zusätzlicher Indikationen, wie beispielswiese bestimmte Tumore entlang der Wirbelsäule oder im Beckenbereich.

Die neue Strahlführung war ein wichtiger Entwicklungsschritt für MedAustron, dem noch weitere folgen werden. Während die Behandlungen derzeit nur mit Protonen möglich sind, wird bereits in diesem Jahr eine weitere Teilchenart, konkret Kohlenstoffionen, zur Verfügung stehen. Damit kann das Indikationsspektrum erneut erweitert werden, denn diese Teilchen finden besonders in der Behandlung von strahlenresistenten Tumoren Anwendung. Die dafür notwendigen Vorbereitungen auf technischer und medizinischer Ebene laufen nach Plan. Mit der Anwendung der Kohlenstoffionen wird sich MedAustron vollends als eines von nur sehr wenigen Zentren weltweit im Spitzenfeld der Ionentherapie positionieren.

Die nach wie vor geringe Verfügbarkeit der Ionentherapie weltweit war auch ein Beweggrund für MedAustron, das erste »World Forum on Particle Therapy« ins Leben zu rufen. In Kollaboration mit dem MD Anderson Cancer Center aus den USA wurden Anfang September 2018 die weltweit führenden Köpfe der Ionentherapie auf Schloss Grafenegg zusammengeführt. Erstmals konnte in solch einem Rahmen über Aussichten und Strategien für die Ionentherapie beraten werden. Ziel war es, durch eine gemeinsame Vision für rasche Fortschritte in der Weiterentwicklung der Therapie zu sorgen. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer repräsentierten 32 verschiedene Institutionen aus 13 verschiedenen Ländern und drei Kontinenten und ihre Resonanz auf die neue Initiative war ausschließlich positiv.

Bereits jetzt steht die Weiterentwicklung der Technik und die Verbesserung der Therapie bei MedAustron täglich am Plan. Parallel zum klinischen Betrieb werden bei MedAustron einerseits Schritt für Schritt alle technischen Ausbaustufen fertiggestellt, und andererseits auch klinische und transnationale Forschung betrieben. Letztere findet in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien und der Technischen Universität Wien statt, um in den Bereichen der Strahlenphysik und Strahlenbiologie neue Erkenntnisse zu gewinnen und letztlich dadurch auch die Therapie zu verbessern.

„Hoffnung im Kampf gegen Krebs zu geben, ist mir persönlich ein großes Anliegen“, betont die Landeshauptfrau abschließend: „Ich gratuliere MedAustron zu diesem Jahr voller Fortschritte und wünsche auch weiterhin viel Erfolg!“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.noel.gv.at

 

 

 

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