Kirchenstatistik: Leichter Anstieg bei
 Ein- und Austritten in Diözese Eisenstadt

 

erstellt am
09. 01. 19
13:00 MEZ

Sowohl die Eintritte – 142 im Jahr 2018 gegenüber 108 im Jahr 2017 – als auch die Austritte – 1.299 im Jahr 2018 gegenüber 1.199 im Jahr 2017 – sind leicht gestiegen
Eisenstadt (martinus) – 191.164 Personen sind mit Beginn des Jahres 2019 in der Diözese Eisenstadt als Katholiken gemeldet. Das sind rund 65,3 Prozent aller Burgenländerinnen und Burgenländer. Ende 2017 bzw. Anfang 2018 wurden 192.801 Katholikinnen und Katholiken registriert, was bei einer Gesamtbevölkerung von 292.675 Personen im Burgenland (Stichtag: 1.1.2018) einem Prozentsatz von etwa 65,8 Prozent entsprach. Der Rückgang von etwa 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist somit identisch mit dem Rückgang im Jahr zuvor, der ebenfalls bei 0,5 Prozent lag.

Stabile Verhältnisse in Diözese Eisenstadt
Damit bleibt das Niveau der Katholikenzahlen in der Diözese Eisenstadt weitgehend stabil. Im Jahr 2010 gab es eine Austrittswelle nach dem Bekanntwerden kirchlicher Missbrauchsfälle. In den darauffolgenden Jahren ging die Zahl der Austritte jedoch wieder deutlich zurück. Die Ende Sommer 2018 öffentliche Thematisierung internationaler kirchlicher Missbrauchsfälle außerhalb Österreichs führte in der Diözese Eisenstadt – auch im Unterschied zu anderen Bundesländern – zu keinem signifikanten Anstieg der Kirchenaustritte.

Im Jahr 2018 gab es 1.299 Kirchenaustritte in der Diözese Eisenstadt, im Vorjahr wurden 1.199 Austritte gezählt und 2016 waren es 1.281 Austritte aus der katholischen Kirche. Leicht gestiegen ist aber nicht nur die Zahl der Austritte, sondern auch der Eintritte in die katholische Kirche: 2018 wurden 142 Eintritte registriert, im Jahr zuvor waren es 108 Eintritte, im Jahr 2016 110 Eintritte.

Offener Blick auf gesellschaftliche Entwicklung
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zu den aktuellen Zahlen: "Ebenso wie uns jeder einzelne Eintritt in die Gemeinschaft der Gläubigen sehr freut und wir die Menschen mit offenen Armen und offenem Herzen willkommen heißen, schmerzt jeder einzelne Austritt. Tatsache ist, dass die Zahl der Katholiken im Burgenland geringfügig, aber doch stetig zurückgeht. Dieses Faktum kann und soll nicht schöngeredet werden. Dennoch ist die bloße Gegenüberstellung von Ein- und Austritten kein hinreichend aussagekräftiger Messwert. Denn es muss immer auch das Verhältnis zwischen Taufen und Sterbefällen sowie die Entwicklung von Zuzug und Wegzug mitberücksichtigt werden." Mit einem Wort: Die demografische Entwicklung, das heißt der geringe Anstieg der Gesamtbevölkerung, spielt beim Rückgang der Taufen eine signifikante Rolle.

Mit Authentizität und Kreativität die Menschen gewinnen
Pessimismus wäre jedoch die völlig falsche Antwort auf gesellschaftliche Entwicklungen, ist Bischof Zsifkovics überzeugt. Ganz im Gegenteil: "Es muss uns als Kirche gelingen, eine lebendige, offene, zukunftsorientierte Gemeinschaft zu sein. Und das geht nur, wenn wir Kreativität und Authentizität zeigen und begeisterungsfähig sind. Nur dann werden wir als Kirche für die Menschen anziehend und glaubhaft sein, nur dann werden wir eine auf Christus schauende und Christus nachfolgende Gemeinschaft sein, die Antworten auf die Lebenswirklichkeit der Menschen findet, gerade weil wir das Evangelium zu leben versuchen. Und das Tag für Tag aufs Neue, mit Herz und Engagement", betont Bischof Zsifkovics.

Starke Zeichen lebendiger Kirche
Wer ein solches Bekenntnis zu einer authentischen, begeisterungsfähigen Kirche ernst nehme, dürfe nicht beim Jonglieren mit Zahlenmaterial und Statistiken stehenbleiben, so der Bischof. Lebendig sei die Kirche vielmehr gerade dann, wenn die Frohe Botschaft zu einer realen Kraft für die Menschen werde. Und dies zeige sich etwa in jeder Tat der Nächstenliebe und Solidarität für Hilfsbedürftige und Notleidende genauso wie im gemeinsamen Feiern als christliche Gemeinschaft. "Wenn ich etwa an die Freude und Leidenschaft von über 1.000 jungen Menschen bei unserer Diözesanjugendmesse ‚FeelTheDome‘ im ausklingenden Jahr 2018 denke, dann muss die Devise lauten: mit Mut und Begeisterung für Glaube, Liebe, Hoffnung in die Zukunft zu gehen", sagt Bischof Zsifkovics.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.martinus.at

 

 

 

 

 

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