Klimamessgeräte für effizientere Bekämpfung von
 Weinkrankheiten und gesündere Pflanzenbestände

 

erstellt am
18. 01. 19
13:00 MEZ

Interreg-Forschungsprojekt „Clim Vino“ von Burgenland und der Slowakei soll Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau optimieren
Eisenstadt (blms) - Das neue gemeinsame Interregprojekt „Clim Vino“ der Burgenländischen und der Slowakischen Weinwirtschaft unter der Schirmherrschaft des Landes hat die Optimierung von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau zum Ziel. Durch die Aufstellung von Klimamessgeräten in ausgewählten Weingärten burgenländischer und slowakischer Winzer sollen verbesserte kleinräumige Klimamessungen ermöglicht, dadurch Pflanzenschutzmittel effizienter eingesetzt, die Gesundheit der Pflanzenbestände gesichert und die Traubenqualität weiter verbessert werden.

„Weinkrankheiten machen nicht an unseren Staatsgrenzen halt, deswegen ist es wichtig, grenzüberschreitend Vorsorge zu treffen. Ein großangelegtes Projekt wie dieses ist genau das Richtige, um einen nachhaltigen Effekt zu erzeugen“, sagte Agrarlandesrätin Verena Dunst bei der Vorstellung des Projekts am 17. Jänner in der Landwirtschaftlichen Fachschule Eisenstadt. Es sei „sehr wichtig, gute Daten zu haben, um einen effizienten Pflanzenschutz zu ermöglichen, und es braucht einen permanenten Zugang zu diesen Daten“, erklärte Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld. „Dadurch sind längere Spritzintervalle möglich. Deshalb ist die Weinwirtschaft sehr dankbar für diese Initiative“. Dr.in Jaroslava Kaòuchová Pátková, Direktorin des Slowakischen Weinbauverbandes, Hauptpartner des Projektes in der Slowakei, freut sich über die Teilnahme am Projekt. Sie sieht im gänzlich neuen Ansatz, Messstationen im Weinbau einzusetzen, „eine Herausforderung für die Winzer der Slowakei“, die sich vom herkömmlichen Pflanzenschutz auf gezielte Behandlung umstellen müssten, dadurch aber auch Geld sparen könnten.

25 Messgeräte werden verteilt auf die Weinbauregionen des Burgenlandes aufgestellt, ähnlich viele in der Slowakei. Sie liefern permanent Daten über Luft-, Blatt- und Bodenfeuchte, Luftgeschwindigkeit und Windrichtung an einen Server. Diese werden hinsichtlich des möglichen Auftretens von Weinkrankheiten von Weinbauexperten analysiert und Behandlungsempfehlungen erstellt. Die Ergebnisse sowie die Ausgangsdaten werden der Weinwirtschaft, der Landwirtschaftskammer und den Winzern für ihre Behandlungsentscheidungen zur Verfügung gestellt.

Neben dem Aufbau und der Inbetriebsetzung des Messsystems werden den Winzern Kurse für die richtige Nutzung und Interpretation der Daten angeboten. Auch der „Weinbaunachwuchs“ ist über die Weinbauschulen in das Projekt einbezogen, wobei auch die Schulen mit jeweils einer Messstation ausgestattet werden. Ein Schüler- und Lehreraustausch sollen angedacht werden. Die Bundesanstalt für Weinbau und seine Slowakische Partnerorganisation werden sich den aktuellen Fragen der Verbreitung von Pflanzenkrankheiten in der Projektregion widmen – nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Veränderung klimatischer Verhältnisse.

Das Interregprojekt „CLIM VINO“ wird mit 85% von der EU gefördert. Der Anteil des Burgenlandes beläuft sich auf insgesamt 788.000 Euro, jener der Slowakei auf 477.000 Euro. Projektpartner sind das Forschungsinstitut für Energie und Umweltplanung, das Bundesamt für Weinbau, der Produzentenverband der Slowakischen Weinwirtschaft ZVHV und die Weinbauschulen in Modra und Piestany. Das EU Projekt wird unterstützt durch das Land Burgenland, den Weinbauverband Burgenland, die Landwirtschaftskammer Burgenland, die Landwirtschaftliche Fachschule Eisenstadt, die Burgenland Tourismus GmbH, die Wein Burgenland, die slowakische Landwirtschaftskammer (SPPK), das Slowakische Landwirtschaftskontroll- und Prüfinstitut und das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Das Land Burgenland steuert 58.000 Euro bei, auch, „weil jeder 17. Arbeitsplatz im Burgenland von der Weinwirtschaft abhängig und deshalb hier auch die Politik in der Verantwortung ist“, so Dunst. Die Projektlaufzeit ist drei Jahre, die Messgeräte müssen danach weitere fünf Jahre betrieben werden.

Die Beschaffung der Messgeräte erfolgt durch das Forschungsinstitut für Energie und Umweltplanung. Interessierte Winzer können per Mail unter ihr Interesse an der Aufstellung eines derartigen Geräts in ihren Weingärten bekannt geben und die Detailunterlagen anfordern.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://aeeg.at/
Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at
http://www.eisenstadt.at
http://www.oberwart.at
http://www.mattersburg.gv.at

 

 

 

 

 

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