Kurz: Hand ist ausgestreckt, aber kein
 Aufschnüren des Brexit-Abkommens

 

erstellt am
31. 01. 19
13:00 MEZ

London/Brüssel/Wien (bka) - "Das Thema, das uns derzeit am stärksten beschäftigt, ist zweifellos der Brexit. Die österreichische Bundesregierung und die Europäische Union haben dazu eine klare Botschaft an London: Unsere Hand ist natürlich nach wie vor für eine gemeinsame Lösung ausgestreckt. Wir sind bereit für einzelne Präzisierungen, aber nicht für eine Nachverhandlung oder ein Aufschnüren des Austrittsabkommens", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 30. Jänner beim Pressefoyer nach dem Ministerrat.

Das vorliegende Abkommen sei ein gutes und stelle sicher, dass der Austritt des Vereinigten Königreichs zumindest geordnet stattfinden könne. Spielraum gäbe es noch dabei, wie das zukünftige Verhältnis zwischen der EU und Großbritannien im Detail ausgestaltet wird. "Ich bin froh, dass die Einheit der EU-27 sowie des Europäischen Parlaments und der Kommission aufrechterhalten wird und hoffe, dass es in Großbritannien mehr Unterstützung für einen geordneten Austritt geben wird, denn ein harter Brexit schadet sowohl der Union, aber noch mehr den Briten", so der Bundeskanzler. Für den Fall eines "No-Deal-Szenarios" sei heute im Ministerrat ein Sammelgesetz beschlossen worden, um den Schaden für Österreich möglichst gering zu halten.

Vorbereitungen auf "harten Brexit"
EU-Minister Gernot Blümel erklärte vor dem Ministerrat, dass das Bundeskanzleramt zwischen verschiedenen Ministerien dieses Sammelgesetz koordiniert habe, "um uns gut auf den Brexit vorzubereiten, denn ein harter Brexit ist wahrscheinlicher denn je." Das Sammelgesetz betrifft 15 Gesetze aus den Bereichen öffentlicher Dienst, Arbeit, Bildung, Finanzen, Inneres, Integration, Justiz und Landwirtschaft. Die vorgesehenen gesetzlichen Maßnahmen sollen nur unter der Bedingung in Kraft treten, dass das Vereinigte Königreich ohne Austrittsabkommen die EU verlässt. Zudem stünden bereits eine Hotline und Informationsmaterial für die Bevölkerung zur Verfügung. Vizekanzler Heinz-Christian Strache erläuterte, dass mit diesen Maßnahmen gesetzliche Lücken bei einem ungeordneten Austritt geschlossen werden könnten.

 

 

 

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