ÖBB: 415 Millionen Euro für Bahninfrastruktur in Tirol

 

erstellt am
31. 01. 19
13:00 MEZ

Wien (öbb) - Das Jahr 2019 wird für die ÖBB-Infrastruktur in Tirol wieder besonders arbeitsintensiv. Den Hauptschwerpunkt bilden Erhaltungsmaßnahmen für die Bahnstrecken. Mit zusätzlichen Park+Ride-Plätzen an stark frequentierten Bahnhöfen gestalten die ÖBB den Umstieg auf die umweltfreundliche Bahn noch attraktiver.

Die ÖBB betreiben in Tirol ein Streckennetz mit einer Länge von 459 Kilometern sowie 96 Bahnhöfen und Haltestellen. Auch im Jahr 2019 wird die Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Infrastruktur für die Kundinnen und Kunden weiter gesteigert. Insgesamt stehen alleine im heurigen Jahr 415 Millionen Euro bereit, in der Finanzierungsperiode von 2018 bis 2023 werden 3,15 Mrd. Euro investiert. Das Investitionsprogramm ist im Rahmenplan des BMVIT dargestellt. Neben dem Großprojekt Brenner Nordzulauf werden Bahnhöfe und Haltestellen barrierefrei, attraktiv und kundenfreundlich gestaltet. Auch der Ausbau von Parkflächen bei wichtigen Bahnhöfen und Haltestellen steht auf dem Programm. „Für ein attraktives Bahnnetz braucht es eine gute Schieneninfrastruktur. Investitionen in Bahnhöfe, Park+Ride-Anlagen und den Streckenausbau sind folglich wichtige Faktoren, um noch mehr Kunden für die umweltfreundliche Bahn zu begeistern. Unsere Modernisierungsoffensive zeigt bereits Wirkung - stetig steigende Fahrgastzahlen bestätigen, dass das Angebot von modernen Bahnhöfen und Haltestellen in Kombination mit sicheren, schnellen Verbindungen und modernen Zügen gut angenommen wird. Auch im Jahr 2019 gibt es wieder viel für uns zu tun“, so Regionalleiter Christian Wieser, ÖBB-Infrastruktur, und Martin Gradnitzer, Projektleiter der ÖBB-Infrastruktur AG in Tirol:

  • "Investitionen in die Schieneninfrastruktur zahlen sich aus: Mehr als die Hälfte der österreichischen Fahrgäste hat laut VCÖ-Test 2018 ihre Wege vom Auto auf die Bahn verlagert. Ihr Motiv ist neben der nutzbaren Zeit das verbesserte Angebot im öffentlichen Verkehr.
  • Wir gestalten mit unseren Investitionen nicht nur das Mobilitätsverhalten der Österreicherinnen und Österreicher, sondern nehmen auch unsere Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen wahr: Die ÖBB sind ein wichtiger Player bei der Reduktion von Treibhausgasen.
  • Im Sommer 2018 haben wir unseren Betrieb auf 100 Prozent grünen Bahnstrom umgestellt. Die Bahn ist Vorreiter bei klimafreundlicher Mobilität. Wer mit der Bahn reist, erzeugt im Gegensatz zu einem PKW 15 Mal weniger Emmissionen. Im Güterverkehr fällt der Vergleich sogar noch deutlicher aus: Jede Tonne Ladegut, die auf der Straße statt auf der Schiene transportiert wird, ist für 33-mal mehr CO2-Emissionen verantwortlich."

Vorschau auf die Bauvorhaben im Jahr 2019
Gesamtfertigstellung Bahnhof Hall in Tirol: Seit Mitte Juli 2018 laufen die umfangreichen Umbauarbeiten für einen modernen Bahnhof Hall in Tirol. Zurzeit wird an der neuen Personenunterführung gearbeitet. Ab Ende März werden Kunden direkt vom Vorplatz aus durch die neue Unterführung zu den Bahnsteigen geleitet. In der nächsten Bauphase wird an der Anpassung der Bahnsteiglänge an die aktuellen Bedürfnisse des Bahnverkehrs sowie an einer modernen Bahnsteigüberdachung gearbeitet. Die Umbauarbeiten werden noch heuer abgeschlossen. Danach lassen sich Niveauunterschiede zwischen Vorplatz, Unterführung und Bahnsteigen auch durch neue Liftanlagen überwinden. Dies hilft nicht nur mobilitätseingeschränkten Reisenden, auch Kundinnen und Kunden mit Kinderwägen oder schwerem Gepäck können alle Züge künftig noch komfortabler und barrierefrei erreichen.

Park+Ride: Das Mobilitätsverhalten der Kundinnen und Kunden wird immer vielfältiger. Die Kombinationen Bahn und Auto bzw. Bahn und Fahrrad sind beliebt wie nie zuvor. Die ÖBB investieren daher in den Ausbau der Park+Ride- bzw. Bike+Ride- Plätzen, um eine optimale Schnittstelle zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr zu schaffen. Die Planung und die ersten baulichen Vorarbeiten für das Parkdeck am Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen wurden bereits gestartet. Im März 2019 starten die Hauptbauarbeiten. Für die Kundinnen und Kunden stehen künftig 295 PKW-Stellplätze, davon 4 Stellplätze mit Elektroladestation und 100 Zweiradabstelllätze zur Verfügung.

Auch für das neue Parkdeck Jenbach laufen die Planungen auf Hochtouren. Derzeit wird gerade die Einreichplanung zur eisenbahnrechtlichen Genehmigung erstellt. Die Bauarbeiten werden nach derzeitigem Stand Ende des heurigen Jahres oder Anfang 2020 starten. Geplant sind sechs Halbgeschoße mit insgesamt 450 PKW-Stellplätzen, davon 4 Stellplätze mit Elektroladestation und 207 Zweiradabstelllätze.

Bahnhof Schwaz: Ab Juli 2019 wird der Bahnhof Schwaz umfangreich modernisiert und zu einer barrierefreien Mobilitätsdrehscheibe umgebaut – für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sowie Personen mit schwerem Gepäck oder einem Kinderwagen stehen nach Abschluss der Arbeiten Liftanlagen zur Verfügung. Neben einer neuen Personenunterführung, welche den Zugang zu den Zügen von beiden Stadtteilen ermöglicht, ist auch die Anpassung der Bahnsteiglänge an die aktuellen Bedürfnisse des Bahnverkehrs sowie die Modernisierung der Bahnhofsausstattung durch moderne Informationsmonitore, Wartekojen oder Wegeleitsysteme geplant. Erste Vorarbeiten starten im März 2019. Die bestehende Unterführung dient künftig als kombinierte Fußgänger- und Straßenunterführung.

Umbau Bahnhof Kirchberg: Auch der Bahnhof Kirchberg wird zu einer modernen und barrierefreien Verkehrsstation umgebaut. Die ersten Arbeiten inkl. Gleisneulage starten bereits im Herbst 2019, die Fertigstellung erfolgt 2021. Gebaut werden unter anderem eine barrierefreie Personenunterführung mit zwei Liften, ein neuer Haus- und Inselbahnsteig inkl. Überdachung, eine Lärmschutzwand, neue Gleisinfrastruktur samt Sicherungstechnik, Leitsysteme für blinde und sehbehinderte Menschen und eine neue attraktive Bahnhofshalle mit Warteraum und Schalter. Dazu kommt die Neugestaltung des Vorplatzes samt Beleuchtung – hier werden eine Bushaltestelle und –umkehrschleife, Taxistandplätze und Park+Ride-Stellplätze geschaffen.

Neue ÖBB-Lehrwerkstätte Innsbruck: Die ÖBB erweitern in Innsbruck ihre Lehrwerkstätte. Rund zehn Millionen Euro werden in das Projekt fließen. Direkt neben der bestehenden Lehrwerkstätte wird ein Erweiterungsbau errichtet, der den Anforderungen eines zeitgemäßen Ausbildungsbetriebes entsprechen soll. Dazu werden Unterrichtsräume, Labore und Werkstätten geschaffen. Der Baubeginn ist für 2019 und die Baufertigstellung des Neubaus für 2020 geplant. Bis 2021 wird das Gebäude der bestehenden Lehrwerkstätte modernisiert. Derzeit werden in der renommierten ÖBB-Ausbildungsstätte mit dem Prädikat: „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ rund 100 Lehrlinge ausgebildet, im Neubau werden es künftig 130 sein.

Brenner-Basistunnel (BBT) Projektbereich Innsbruck Hbf - Einbindung des BBT: Fortgesetzt werden die Arbeiten auch zur Einbindung des Brenner-Basistunnels in den Hauptbahnhof Innsbruck. Die Anbindung ist auch für die Ausrüstungsarbeiten des Basistunnels von großer Bedeutung. Durch zeitgerechte Bereitstellung können in den kommenden Jahren tausende Tonnen Ausrüstung und Materialien zur Tunnelausrüstung direkt per Bahn auf die Baustelle gebracht werden.

Elektrifizierung Außerfernbahn: Ab 15. März starten die Arbeiten zur Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Reutte in Tirol und der Staatsgrenze nach Schönbichl. Auf dem rund 14,3 Kilometer langen Streckenabschnitt wird erstmals eine Oberleitungsanlage errichtet. Dazu werden rund 400 Masten gesetzt und eine rund 15,9 Kilometer lange Oberleitungskette aufgehängt. Für die Arbeiten wird die Strecke von 15. März bis 27. April und von 13. September bis 04. November 2019 für den Zugverkehr gesperrt. Für die Kundinnen und Kunden wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Pfronten-Steinach und Reutte in Tirol eingerichtet.

Außerfernbahn: Die Attraktivierung der Außerfernbahn wird im Streckenabschnitt zwischen Ehrwald-Zugspitzbahn und Reutte fortgesetzt. In zwei Sperren von 24. Mai bis 11. Juni und 29. September bis 11. Oktober 2019, werden Gleisanlagen erneuert. Für die Reisenden wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Garmisch-Patenkirchen und Reutte eingerichtet.

Weichenneulage am Innsbrucker Westbahnhof: In Innsbruck Westbahnhof bauen die ÖBB insgesamt 4 neue Weichen ein. Dadurch ist die Bahnstrecke zwischen Innsbruck Hbf und Innsbruck Westbahnhof von 2. März bis 8. April und von 13. Juli bis 11. November 2019 nur eingleisig befahrbar. Zudem ist die Bahnstrecke in diesem Abschnitt an insgesamt 11 Wochenenden von 01:30 Uhr bis 04:30 Uhr nachts gänzlich gesperrt. Dies führt zu keinen Beeinträchtigungen für die Kundinnen und Kunden.

Vomperbachbrücke: Die Vomperbachbrücke zwischen Terfens und Weer hat mit einem Alter von über 100 Jahren das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Die alte Viaduktbogenbrücke wird daher von den ÖBB durch ein zeitgemäßes Bauwerk ersetzen. Parallel zur bestehenden wird die neue Brücke errichtet und nach Abbruch des alten Brückenbauwerkes eingeschoben. Auch wird die Fußgänger- und Fahrradbrücke zwischen Altmahd und Vomperbach wiedererrichtet, sodass der Inntalradweg nur während weniger Monate unterbrochen wird. Zudem wird die Bahnsteiglänge der Haltestelle Pill-Vomperbach an die aktuellen Bedürfnisse des Bahnverkehrs (220 m) angepasst. Im Zeitraum vom 27. Juli bis zum 16. August 2019 wird deshalb die Weststrecke im Abschnitt zwischen Fritzens und Schwaz für die Züge des Personennahverkehrs gesperrt. Für die Kundinnen und Kunden wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Züge des Personenfernverkehrs sowie des Güterverkehrs werden über die Neubaustrecke umgeleitet.

Arlbergbahn: Im gesamten Streckenabschnitt zwischen Ötztal und Bludenz führt die ÖBB-Infrastruktur AG in zwei Wochenendsperren (4. bis 6. Mai und 19. bis 21. Oktober 2019) Gleisneulagen durch. Für die Reisenden wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Ötztal und Bludenz eingerichtet.

Mobilfunk und WLAN: Die Weststrecke Wien-Salzburg, die Wiener Schnellbahn und die Strecke zum Flughafen Wien sind bereits fertiggestellt. 2019 arbeiten wir an der Südstrecke Richtung Kärnten sowie an der Weststrecke Richtung Tirol. Wir planen, damit Ende 2019 fertig zu sein und haben dann zusammen mit den Mobilfunkbetreibern 100 Millionen Euro investiert und 1.500 Kilometer Bahnstrecke mit Mobilfunk ausgerüstet. Damit können 95 % der ÖBB-KundInnen Mobilfunk nutzen. Der Ausbau von Hochleistungs-WLAN an den 75 größten Bahnhöfen Österreichs ist größtenteils abgeschlossen. In Tirol gibt es bereits Hochleistungs-WLAN an den Bahnhöfen Innsbruck Hauptbahnhof und Innsbruck Westbahnhof, Wörgl, Kufstein, Jenbach, Imst, Landeck-Zams und Seefeld.

Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung für Abschnitt Schaftenau-Knoten Radfeld
Intensiv beschäftigen sich die ÖBB auch mit dem weiteren Ausbau der nördlichen Zulaufstrecke zum Brenner Basistunnel. Im Abschnitt Schaftenau – Knoten Radfeld wurde im Jahr 2018 die Umweltverträglichkeitsprüfung vorbereitet. Ein geologisches Erkundungsprogramm mit rund 60 Erkundungsbohrungen und geophysikalischen Untersuchungen wurde erfolgreich durchgeführt. Auch die ökologische Bestandsaufnahme, bei der ein Jahr die Entwicklung von Tieren und Pflanzen beobachtet wurde, ist bereits abgeschlossen. Noch in diesem Jahr soll die Umweltverträglichkeitserklärung eingereicht werden.

In den Gemeinden Angath, Kundl und Langkampfen haben die ÖBB die Bevölkerung zu drei Planausstellungen geladen. Verschiedene Verbesserungsvorschläge aus der Region wurden im Nachlauf der Ausstellungen durch die Planer bearbeitet und mit den Gemeinden abgestimmt. Im grenzüberschreitenden Planungsraum bei Kufstein haben ÖBB und Deutsche Bahn 2018 erste Grobtrassenentwürfe vorgestellt.

Die Einreichung zur Umweltverträglichkeitserklärung ist für Mitte 2019 vorgesehen.

Die Bahnhofsoffensive im Zuge des großen Osttirol-Paketes startet 2019.
In Lienz haben die Arbeiten am Großprojekt „Mobilitätszentrum“ Lienz neu begonnen. Ebenfalls im Rahmen des Osttirol-Paketes starten im Frühjahr 2019 die Modernisierungsarbeiten am Bahnhof Sillian, in Weitlanbrunn, Tassenbach, und die Arbeiten an der neuen Haltestelle in Heinfels. Rund 55 Millionen Euro investieren das Land Tirol, die Gemeinden und die ÖBB in das Paket, das einen enormen Qualitätsfortschritt für die Fahrgäste in Osttirol bringt.

In Lienz entsteht bis Ende 2021 um 29 Millionen Euro ein modernes, barrierefreies Mobilitätszentrum für die gesamte Region, das alle Fortbewegungsmittel optimal verknüpft. Neben dem komplett barrierefreien Umbau des Bahnhofs werden durch eine neue Rad- und Fußgängerunterführung die südlichen Stadtteile und die Umlandgemeinden an das Zentrum von Lienz angebunden.

Laufende Erhaltungsmaßnahmen im Streckennetz: Meist bleiben die laufenden Erhaltungsarbeiten im Streckennetz unbemerkt. Doch nur durch regelmäßige Wartung und Erneuerungsarbeiten ist es möglich, den Bahnkunden rund um die Uhr und bei jedem Wetter, Personennah- und Fernverkehr auf höchstem Qualitätsniveau anzubieten. Die ÖBB überprüfen ihre Bahnstrecken regelmäßig und unterziehen sie bei Bedarf einer Rundumerneuerung. So wird im Sinne der Kundinnen und Kunden für sicheres, pünktliches und komfortables Reisen gesorgt. Bei der Sanierung von Bahnstrecken sind die ÖBB in erster Linie darauf bedacht, starke Einschränkungen über mehrere Jahre zu vermeiden. Daher werden Maßnahmen gebündelt und fallweise ganze Streckenabschnitte modernisiert. In seltenen Fällen sind durch die erforderlichen Arbeiten allerdings auch Streckensperren unvermeidlich. Die ÖBB bitten ihre Kundinnen und Kunden dafür um Verständnis.

Die wichtigsten Streckensperren in Salzburg
Über Einschränkungen werden Kundinnen und Kunden umfassend und zeitgerecht im Vorfeld informiert – unter anderem mit Durchsagen und Flyern in den Zügen sowie an den Bahnhöfen, Aushängen an den Bahnhöfen, im Internet unter http://www.oebb.at und beim Kundenservice unter 05-1717.

 

 

 

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