Sub-Auspiciis-Promotionen und
 Ehrendoktorat für Emanuel Tov

 

erstellt am
30. 01. 19
13:00 MEZ

Salzburg (universität) - Unter den Auspizien von Bundespräsident Alexander Van der Bellen promovierten am 29. Jänner der Salzburger Christof Kauba und der aus Vöcklabruck (OÖ) stammende Markus Hittmeir. Außerdem verlieh die Universität Salzburg dem jüdischen Bibelwissenschaftler Emanuel Tov die Würde eines Ehrendoktors der Katholisch-Theologischen Fakultät. Rektor Heinrich Schmidinger freute sich über die Ehrengäste und betonte, dass Sub-Auspiciis-Promotionen und die höchste Auszeichnung der Universität, die Verleihung eines Ehrendoktorats, auch für die Universität eine große Ehre seien. Bundespräsident Alexander Van der Bellen merkte an, dass die Universität Salzburg die siebtgrößte Universität in Österreich sei, bei den Sub-Auspiciis-Abschlüssen jedoch auf dem guten vierten Platz liege.

Ehrendoktorat
Professor em. Dr. Dr. h.c. Emanuel Tov ist ein jüdischer Bibelwissenschaftler, der an der Hebrew University in Jerusalem lehrte. Er wurde 1941 in Amsterdam (NL) während der deutschen Besatzung geboren und emigrierte 1961 nach Israel. 1986 wurde Tov Professor für Biblical Studies und erhielt den J.L. Magnes Chair, den er bis zu seiner Emeritierung 2009 innehatte. Er fungierte als Herausgeber der Schriftrollen vom Toten Meer, wovon in seiner Zeit 33 Bände erschienen. Der Staat Israel zeichnete Professor Tov für seine Bibelstudien mit dem „Israel Prize“, der höchsten Ehrung des Landes aus.

Die Salzburger Bibelwissenschaftlerin Kristin de Troyer hob in ihrer Festrede hervor, dass Tov auf den Gebieten der Lehre und Forschung bedeutende Erfolge zu verzeichnen habe. Unter anderem habe Tov zur Veränderung des Paradigmas in den Bibelstudien wesentlich beigetragen. Denn erst seit der Auffindung der Schriftenrollen vom Toten Meer und deren kritischer Edition sei bekannt geworden, wie die biblischen Texte um 100 v.Chr. bis 70 n.Chr. ausgesehen und welche Rolle diese Texte in der Gemeinschaft von Qumran gespielt haben, so de Troyer.

Am Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Salzburger Universität gibt es seit vielen Jahren einen Forschungsschwerpunkt für die alten Textzeugen. Dabei liegt ein Focus auf den Handschriften der hebräischen und griechischen Bibel sowie der Textkritik der hebräischen Bibel, dies in enger Kooperation mit Professor Tov. Aus diesem Grunde und in Würdigung der außerordentlichen Verdienste um die Bibelwissenschaften verleiht die Universität Salzburg Professor Emanuel Tov die Würde eines Ehrendoktors der Katholisch-Theologischen Fakultät.

Dipl.Ing. Dr. Christof Kauba ist seit März am Fachbereich Computerwissenschaften als Projektassistent im Bereich Biometrie und Bildverarbeitung tätig. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Methoden der biometrischen Authentifizierung, wie etwa der Erkennung des Fingerabdrucks (Fingerprint) oder des Gesichtes. Der Betreuer seiner Dissertation, Universitätsprofessor Andreas Uhl, bezeichnete seine Arbeit als „hochgradig innovativ“ und betonte, dass sie von außergewöhnlicher wissenschaftlicher Reife zeuge. Kauba wurde 1987 in Salzburg geboren. Nach der HTL-Matura studierte er zunächst Elektrotechnik in Wien, kehrte aber bald nach Salzburg zurück und studierte hier Informatik.

Seit 2004 war Kauba in verschiedenen High-Tech-Unternehmen im Salzburger Raum, wie HALE electronic oder Tecan Austria tätig. Im Alleingang entwickelte Kauba für seine pflegebedürftige Großmutter eine elektronische Zeiterfassung. Sein System wurde von der Salzburger Krankenpflege anerkannt und war bei der Oma auch mehrere Jahre im Einsatz. In seiner Freizeit baut er Modellflugzeuge und ist sportlich aktiv, insbesondere geht Kauba gerne Bergsteigen, Klettern und Radfahren.

Dr. Markus Hittmeir absolvierte das Bachelor, Master- und Doktoratsstudium Mathematik an der Universität Salzburg und war hier zunächst als studentischer Mitarbeiter und später als Doktorand beschäftigt. Seine überragende Dissertation verfasste Hittmeir zum Faktorisierungsproblem, für die er bereits im vergangenen Dezember mit dem Dissertationspreis 2018 der Universität Salzburg ausgezeichnet worden ist. Sein Betreuer, Universitätsdozent Peter Hellekalek betonte, dass Hittmeir mit seiner Arbeit ein neuer, wesentlicher Schritt geglückt sei, der für die Informationssicherheit auch eine wichtige praktische Bedeutung habe.

Hittmeier lehrt seit 2015 an der Universität Salzburg, kann auf einige Veröffentlichungen verweisen und hielt bereits etliche wissenschaftliche Vorträge. Eine zweite Leidenschaft von Hittmeir ist die Philosophie, mit der er sich auch im Rahmen eines Bachelorstudiums beschäftigt. Im Weblog Nachtliteratur veröffentlicht er Beiträge zu philosophischen und politischen Diskussionen. www.Nachtliteratur.wordpress.com . Darüber hinaus publizierte er die philosophische Abhandlung „Wir sind berechenbar“, Edition Neue Wege und den Prosaband „Bessarius und Molle, erschienen im Arovell Verlag.

 

 

 

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