Glasfaserausbau in Kärnten:
 Digitale Gegenwart und Zukunft

 

erstellt am
14. 02. 19
13:00 MEZ

LHStv.in Schaunig: Land Kärnten schafft mit Glasfaseratlas digitales Planungstool für effizienten Breitbandausbau - Kelag-Vorstand Freitag präsentiert Glasfaser-Clusterprojekt in der Region Gerlitzen/Ossiachersee
Klagenfurt (lpd) - Das Land Kärnten setzt beim Breitbandausbau auf strategische Planung, Kooperation und Koordination. Die Breitbandinitiative Kärnten GmbH (BIK) fungiert als Drehscheibe. Mit dem „Glasfaser-Atlas Kärnten“ liegt nun ein digitales Planungstool vor, das Basis für ein übergeordnetes Netzkonzept und Grundlage für weitere Ausbauschritte ist. „Mit unserer Masterplanstrategie konnten wir bislang 92 Prozent aller Kärntner Gemeinden erreichen. 121 Masterpläne liegen vor, die nun zusammengeführt und vereinheitlicht werden. Mit wenigen Klicks wird sichtbar, wo welche Technologien und Anschlüsse vorhanden sind, wo es Lücken gibt und wie diese strategisch am besten zu schließen sind“, erklärte Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig am 13. Feber bei einer Pressekonferenz auf der Gerlitzen.

Neben einer Detailplanung ermöglicht der Glasfaser-Atlas auch eine wirtschaftliche Betrachtung der auszubauenden Cluster. 60 Millionen Euro setzt das Land Kärnten in dieser Legislaturperiode für den Breitbandausbau ein. Ziel ist es, EU- und Bundesmittel in höchstmöglichem Maße zu lukrieren. Die BIK ist dabei Partner für die privaten Anbieter, koordiniert Projekte, unterstützt bei Förderansuchen und setzt auch konkret Ausbauprojekte um.

In der Region Gerlitzen/Ossiacher See setzt Kelag-Connect ein Glasfaser-Clusterprojekt um. Eine Reihe von Unternehmen haben sich für den Anschluss an das Glasfaser-Netz von Kelag-Connect entschieden und können in Zukunft für ihre digitale Kommunikation nahezu unbegrenzte Bandbreiten nutzen.

Der Stromverbrauch der touristischen Betriebe auf der Gerlitzen ist stark gestiegen, deswegen hat die KNG-Kärnten Netz GmbH im Herbst 2018 die bestehende Infrastruktur durch ein neues, stärkeres 20-kV-Kabel verstärkt. Gleichzeitig ist die Versorgungsqualität im Fall von Störungen durch Unwetter erheblich verbessert worden. Dies geschieht durch die Automatisierung und Digitalisierung der Betriebsmittel über Glasfaser-Verbindungen. Einen kleinen Teil der Glasfaser-Kapazität hat die KNG-Kärnten Netz GmbH an Kelag-Connect vermietet.

Kelag-Connect setzt das Glasfaser-Clusterprojekt Gerlitzen/Ossiacher See gemeinsam mit der Gerlitzen-Kanzelbahn-Touristik um. „Dieser Partner hat der KNG-Kärnten Netz GmbH gestattet, Trassen für Bauarbeiten zu benutzen“, sagte Kelag-Vorstand Manfred Freitag. „Ohne diese Erlaubnis wäre es nicht möglich gewesen, die Gerlitzen so rasch mit Glasfaser zu erschließen.“

„Wir haben schon vor Jahren erkannt, dass die Datenübertragung mit Glasfaser technologisches Zukunftspotential hat“, erläuterte Hans Hopfgartner, Geschäftsführer der Gerlitzen-Kanzelbahn-Touristik. „Deshalb verlegten wir beim Ausbau der Beschneiungsanlagen und Seilbahnen immer Glasfaser-Verbindungen mit. Wir verfügten bereits über funktionierende Glasfaser-Verbindungen von der Nordseite der Gerlitzen auf den Gipfel und von dort Richtung Feuerberg. Mit der gemeinsamen Planung und Verlegung einer Glasfaser-Verbindung von Annenheim auf den Gipfel konnten wir einen wichtigen Lückenschluss erreichen. Durch die gemeinsame Verlegung und den Abtausch von Kapazitäten unter den beiden Betrieben ist es gelungen, sowohl für uns als auch für Kelag-Connect das gesamte Gebiet zu vernetzen“, betonte Hopfgartner. „Mit dem Anschluss an das Glasfaser-Netz von Kelag-Connect können wir nun wichtige Informationen wie Kassenergebnisse, Liftzugangsdaten, Netzwerkverbindungen zum Betrieb der Schneeanlagen und auch die Sprachtelefonie schneller, blitzgeschützt und sicherer übertragen.“

Das Mountain Resort Feuerberg ist seit Weihnachten 2018 an das Glasfaser-Netz angeschlossen. Eigentümer und Geschäftsführer Erwin Berger: „Über unseren Glasfaser-Anschluss können wir störungsfrei arbeiten, bei unserer früheren Lösung mit Richtfunk war das leider nicht so. Heute bringt jeder Gast mindestens ein digitales Gerät mit, das er im Urlaub verwenden will, deswegen müssen wir in unserem Gäste-WLAN große Bandbreiten anbieten. Mit Glasfaser-Internet von Kelag-Connect ist das möglich. Aber auch für unseren Hotelbetrieb brauchen wir den Glasfaser-Anschluss.“ Im Frühling wird auch die Buchungszentrale des Mountain Resorts Feuerberg in Bodensdorf an das Glasfaser-Netz von Kelag-Connect angeschlossen. „Dann können wir wirklich optimal arbeiten“, sagte Erwin Berger.

Ähnlich beurteilte Georg Overs, Geschäftsführer der Region Villach Tourismus GmbH die aktuellen Herausforderungen für Tourismusunternehmen. „Der leichte und schnelle Zugang zum Internet ist in Zeiten der Digitalisierung aus Gäste- und Hotelierssicht enorm wichtig. Die Gäste erwarten ein schnelles WLAN und strafen den Gastgeber in der Bewertung ab, wenn er das nicht bieten kann. Außerdem brauchen die Betriebe zur Abwicklung des Online-Marketings den schnellen Datenaustausch, um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können. Hochladen von Videos, Anmelden der Gäste, Info-Terminals – dafür braucht es leistungsfähige Auffahrten auf den Datenhighway.“

Zu den Glasfaser-Kunden von Kelag-Connect auf der Gerlitzen gehört auch das Almresort Gerlitzen Kanzelhöhe. Geschäftsführerin Maria Zernatto brachte es auf den Punkt: „Glasfaser ist für unser Unternehmen eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Der Anschluss an das Glasfaser-Netz der Kelag ermöglicht uns, diese Technologie zu nutzen, Glasfaser ist für unser Unternehmen eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Wenn wir im Wettbewerb mithalten wollen, müssen wir jedes Zimmer mit einem leistungsfähigen WLAN ausgestattet haben. Unsere Gäste wollen im Hotel auch arbeiten können, dafür brauchen sie und wir schnelle Verbindungen.“

In Annenheim arbeiten die Trecolore Architects, die auf dem Gebiet der zukunftsweisenden Technologie des Building Information Modeling (BIM) eine Vorreiterrolle in Österreich übernehmen. Daraus entsteht ein sehr hoher Kommunikationsbedarf mit großen Datenmengen. Geschäftsführer Hermann Dorn: „Die technischen Voraussetzungen für einen schnellen und effizienten Datenaustausch sind an unserem Firmenstandort in Annenheim bis dato nicht gegeben. Die Versorgung durch unseren bisherigen Internet-Service-Provider war für uns nicht zufriedenstellend. Höhere Bandbreiten sind nur durch Hybridlösungen möglich, die leider für den produktiven Einsatz nicht in Frage kommen. Wir haben daher in den letzten Jahren all unsere Hoffnungen auf die Verbesserung der Situation in die Breitbandinitiative 2020 des Landes Kärnten gesetzt und freuen uns sehr, nun mit Kelag-Connect einen Partner gefunden zu haben, der uns die technischen Voraussetzungen für unseren Bedarf herstellen kann.“

Neben den Arbeiten auf der Gerlitzen erweitert Kelag-Connect auch am Ossiacher See das Netz, um weiteren Unternehmen den Zugang zum Glasfaser-Netz zu ermöglichen. „Im Frühling werden wir Unternehmen am westlichen Nordufer mit Glasfaser erschließen, in weiteren Schritten die anderen Gebiete am See. Der Ausbau ist immer vom Interesse der Kunden abhängig“, sagte Manfred Freitag. „Wir setzen ausschließlich auf Glasfaser. Sie ist für uns die Zukunftstechnologie für Unternehmen mit großem Kommunikationsbedarf. Wir arbeiten an verschiedenen Projekten in Kärnten und haben schon heute Kunden von Dellach im Drautal bis Preitenegg.“

 

 

 

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