Blicke des Menschen auf unsere
 Erde, Machtstrukturen und Grenzen

 

erstellt am
13. 03. 19
13:00 MEZ

Graz (joanneum) - Im Rahmen der Diagonale’19 zeigt das Kunsthaus Graz bis 22. April die Ausstellung Johann Lurf. Earth Series mit Laura Wagner und Cavalcade, die sich über das Foyer, das Stiegenhaus und den Space03 erstreckt. Im Foyer ist der smaragdgrüne Katzenbaum von Oliver Klimpel aufgestellt, auf dem die Betonskulpturen von Laura Wagner präsentiert werden. Der fensterlose und dunkle Space03 wirkt hinter den Bildern der Erde von Johann Lurf wie eine Verlängerung ins Weltall. Und der Film Cavalcade zieht durch seine Drehbewegung in den Bann

Johann Lurf zeigt im Kunsthaus Graz seinen 4-minütigen Kurzfilm Cavalcade, dessen adaptierte Kurzversion mit dem Titel Nationalismus ist Gift für die Gesellschaft auch der diesjährige Diagonale-Trailer ist. Dessen wichtigstes Bildelement und Prop ist ebenfalls zu sehen: eine starre Einstellung auf ein bunt strahlendes Wasserrad, das sich im nächtlichen Flusslauf dreht. Das Setting von Cavalcade erscheint simpel. Der Effekt dieses Films über die Grundparameter des Mediums gründet jedoch auf einer ausgeklügelten Versuchsanordnung: auf dem Zusammenspiel von Licht, Aufzeichnungsapparatur und kinetischer Energie, ohne das die Illusion von Stillstand und Bewegung nicht zustande käme.

Für die Earth Series haben Johann Lurf und Laura Wagner aus einer Vielzahl von Filmstills filmische „Weltbilder“ vor und nach den ersten Fotos der Erde aus dem All zusammengetragen. „Die Fotoarbeit Earth Series entstand parallel zur Recherche für meinen Stern-Film, der Sternenhimmel in Filmen zeigt. Bei der Suche nach Himmelsdarstellungen seit Beginn der Filmgeschichte fiel mir auf, dass auch die Erde immer wieder zu sehen ist. Spannend ist der differenzierte Blick auf unseren Planeten. In Hollywoodfilmen etwa steht Nordamerika im Mittelpunkt, bei Filmen aus anderen Ländern meistens der Kontinent, aus dem der Film stammt. Bei anderen wiederum sieht man die Erde vollkommen beleuchtet, dann wieder im Halbschatten,“ beschreibt Johann Lurf sein Kunstprojekt. Die Auswahl der Bilder fand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Laura Wagner statt, die mit einer zweiten Arbeit im Foyer des Kunsthauses Graz vertreten ist. Ihr Kunstwerk Cyclone Fence macht Unsichtbares sichtbar. Lichtstrahlen, die durch einen Grenzzaun fallen, hat sie dafür in Beton gegossen und „wirft damit auch einen Blick auf Architektur und ihre Rolle der Abgrenzung“, meint Kuratorin Katrin Bucher Trantow.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.kunsthausgraz.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at