Salzburg: Mehr Lebensqualität
 durch persönliche Assistenz

 

erstellt am
22. 03. 19
13:00 MEZ

Schellhorn besuchte „Testerin“ in Ramingstein – Projekt wird dauerhaft fortgesetzt und ausgeweitet
Ramingstein/Salzburg (lk) - 17 Menschen mit Behinderungen nehmen seit 2017 an dem Pilotprojekt des Landes zur persönlichen Assistenz im Alltag teil. Claudia Feiel aus Ramingstein ist eine von ihnen. „Persönliche Assistenz ermöglicht Selbstbestimmung und schafft Lebensqualität“, so Sozialreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, der die Lungauerin zu Hause besuchte.

Im Alter von 18 Jahren hatte Claudia Feiel einen schweren Verkehrsunfall und ist seither Rollstuhlfahrerin. „Bis zu meinem dreißigsten Lebensjahr war ich fix und foxy, ich wollte eigentlich nicht mehr“, erzählt die heute 36-jährige Ramingsteinerin.

Mut, Lebensfreude und Teilhabe
Mit Unterstützung ihrer Familie und mit Hilfe ihrer persönlichen Assistentin Petra Heinrich hat sie wieder neuen Mut und Lebensfreude gefunden. Seit Start des Pilotprojekts im Juni 2017 ist die gebürtige Niederösterreicherin und ausgebildete Behindertenbetreuerin die persönliche Assistentin von Claudia Feiel. Die „Chemie“ zwischen den beiden hat von Anfang an gestimmt, eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Job, denn wöchentlich verbringen die beiden Frauen elf Stunden miteinander. „Wir machen Ausflüge, gehen ins Kaffeehaus oder auch ins Kino“, erzählt Petra Heinrich. Darüber freut sich Feiel besonders „Mir taugt das voll, denn immer nur zu Hause zu sein, das ist nichts.“

Hohe Zufriedenheit- Land baut aus
„Die Zufriedenheit der Menschen mit Behinderungen durch diese Form der Alltagsunterstützung ist sehr hoch, deshalb werden wir das Pilotprojekt in ein Regelsystem überführen und auch die persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderungen ausbauen“, so Schellhorn. In den Jahren 2019 und 2020 wird die Möglichkeit der persönlichen Assistenz um mindestens fünf Plätze pro Jahr ausgeweitet werden können.

Weiterer Schritt für inklusive Gesellschaft
Den positiven Effekt der persönlichen spüren auch die Angehörigen, die durch diese Unterstützung oft entlastet werden. „Salzburg hatte in der Hilfe für Menschen mit Behinderungen Aufholbedarf. Gerade mit der persönlichen Assistenz im Alltag schaffen wir einen weiteren Schritt zu einer inklusiven Gesellschaft“, betont der Landeshauptmann-Stellvertreter.

Auch für Menschen mit psychischen Behinderungen offen
17 Personen haben bisher am Pilotprojekt teilgenommen. Einmalig in Österreich war die Öffnung der persönlichen Assistenz für Menschen mit kognitiven oder psychischen Behinderungen. „Damit haben wir in Österreich Neuland betreten“, weiß Landeshauptmann-Stellvertreter Schellhorn. Knapp 1,2 Millionen Euro hat das Sozialressort des Landes in den vergangenen eineinhalb Jahren für das Projekt zur Verfügung gestellt.

 

 

 

 

 

 

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