RETROPIA

 

erstellt am
19. 03. 19
13:00 MEZ

Sprechen über Sehnsuchtsbilder vom Land von 05.04.2019 bis 02.06.2019 im Volkskundemuseum Wien
Wien (volkskundemuseum) - Die Sehnsucht nach dem Ländlichen ist heute allgegenwärtig. Sie zeigt sich beim Tagträumen von einer Auszeit, im Wunsch nach geselligem Beisammensein ebenso wie im Bedürfnis nach einem schönen und sicheren Leben umgeben von frischer Luft.

Auch Tourismus, Konsum oder Politik schwelgen in idyllischen Bildern und lassen das Ländliche dabei häufig als die heile Welt, die gute alte Zeit erscheinen: Ob die Kleinfamilie im Trachtengewand auf der Alm saftige Orangenlimonade presst, ein vergnügt sprechendes Schweinchen Bioprodukte bewirbt oder Parteien ihre Kampagnen mit Kindern in Dirndln und Lederhosen rahmen – das traditionelle Bauernhaus und das herrliche Bergpanorama sind stets mit dabei.

Die Forschungsausstellung RETROPIA hinterfragt diese Sehnsucht nach dem Land und analysiert gemeinsam mit interessierten Bürger*innen entsprechende Bildpolitiken: Was steckt hinter diesen (Heimat-)Bildern? Was sehen und erspüren wir, wenn wir diese Bilder mit unserer oft von Zeitnot oder auch von Ungewissheit geplagten Gegenwart in Verbindung setzen? Welche individuellen Geschichts- und Zukunftsvorstellungen treffen sich, wenn Menschen verschiedener Generationen gemeinsam anhand dieser Bilder über ihr Leben und ihre Sehnsüchte sprechen?

Ausgehend von der Fotosammlung des Volkskundemuseum Wien zeigt die Ausstellung Ergebnisse der Forschungsprojekte „Stadt-Land-Kind“ und „Stadt-Land-Bild“, welche mit Bürger*innen in Österreich – vom Schulkind bis zur Seniorin – ergründen, was das Ländliche heute für uns als Individuen und als Gemeinschaft bedeutet. RETROPIA schreibt das Forschen im Museum fort: Verschiedene Stationen und Workshop-Formate laden ein, in der Ausstellung gemeinsam Bildwelten zu betrachten, zu beschreiben und zu diskutieren. Jenseits vorgefertigter Meinungen und außerhalb eines einfachen Stadt-Land- oder Rechts-Links-Denkens spielt hier eine bewusste Vielstimmigkeit einem offenen Heimatbegriff zu.


Die Ausstellung ist Teil der Forschungsprojekte „Stadt-Land-Kind“ und „Stadt-Land-Bild“ der Akademie der bildenden Künste Wien in Kooperation mit dem Labor für empirische Bildwissenschaft der Universität Wien, der Ludwig Maximilian Universität München und dem Volkskundemuseum Wien. Die Projekte werden im Rahmen der Förderprogramme Sparkling Science und Top Citizen Science durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung gefördert.
http://www.stadt-land-kind.at

Kuratiert vom Forschungsteam der Citizen Science Projekte Stadt-Land-Kind und Stadt-Land-Bild: Martina Fineder und Luise Reitstätter mit Paul Reiter und Laura Commare

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.volkskundemuseum.at/

 

 

 

 

 

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