Burgenländische Tanztage 2019

 

erstellt am
09. 05. 19
13:00 MEZ

Tanzfestival des "D.ID - Choreografischen Zentrum Burgenland"
Eisenstadt (kbb) - Das "D.ID - Choreografische Zentrum Burgenland" wird künftig im Kultur Kongress Zentrum in Eisenstadt seine Heimstätte haben. Die offizielle Eröffnung wird am 31. Mai und 1. Juni 2019 mit dem internationalen Festival "Burgenländische Tanztage" gefeiert.

Die "Burgenländischen Tanztage" werden erstmals im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt stattfinden. Am Programm stehen acht internationale Produktionen, die sich auf tänzerische Weise mit verschiedenen Themen auseinandersetzen. Als Headliner des Festivals fungiert Liquid Loft (Chris Haring). Der gebürtige Burgenländer ist vielbeachteter Choreograph und Preisträger des Goldenen Löwen der Biennale Venedig.

Zu sehen gibt es nicht nur drei Österreich-Premieren ("GAME OVER" | "CELLULE" | "DRIFT I,II"). Mit "MIGRANT BODIES" steht auch eine Weltpremiere am Programm: Für die in Eisenstadt gezeigte Installation hat eine Gruppe von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die derzeit in Rechnitz leben, gemeinsam mit BürgerInnen aus dem Burgenland in einem mehrmonatigen Prozess eine bewegende künstlerische Arbeit geschaffen, die das Publikum durch das gesamte Haus führt.


Freitag, 31. Mai, ab 19:00 Uhr | Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt
Samstag, 1. Juni, ab 14:00 Uhr | Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt

Das Choreografische Zentrum Burgenland ist bereits jetzt eine der international aktivsten österreichischen Plattformen für Tanz. Dabei setzt es auf Nachwuchsförderung, Kunstvermittlung und Performances. Liz King, Direktorin und künstlerische Leiterin des Choreografischen Zentrum Burgenland legt in ihrer Arbeit großen Wert auf die Einbindung der heimischen Bevölkerung, aber auch von Asylwerbern.

Doskozil: Haydnstadt ist ideale Heimstätte für "Choreografisches Zentrum Burgenland"
"Ich sehe in der Etablierung des "Choreografischen Zentrums Burgenland" im Kulturzentrum Eisenstadt einen ganz wichtigen Schritt, den Tanz in all seinen Facetten nicht nur als Kunstform und feinen Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft zu pflegen und zu fördern, sondern ihn auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eisenstadt als die Haydnstadt mit seinem vielfältigen musikalischen Hintergrund ist die ideale Heimstätte für das Choreografische Zentrum", erklärt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Informationen zu den einzelnen Produktionen:

Game Over (Litauen) ÖSTERREICH-PREMIERE
Low Air Urban Dance Theatre
100 Jahre nach der Geburt des Schriftstellers und Intellektuellen Julio Cortazar, dessen Texte die Grenze zwischen Realität und Fiktion ausloten, widmet das Urban Dance Theatre LOW AIR aus Vilnius dem bedeutendstem Autor der phantastischen Literatur einen Ausflug in seine surreale Welt.

Wir leben heute in einer Welt, in der Fakten und Phantasien zunehmend verschwimmen zu scheinen. Die hochdynamische Performance des Litauischen Kollektivs greift diese aktuelle Entwicklung auf und lässt die Realität des Alltags zwanglos in die Realität des Phantastischen hinübergleiten.


Cellule (Frankreich) ÖSTERREICH-PREMIERE
Anne-Marie Van
NACH ist der Avatar der französischen Tänzerin und Choreografin Anne-Marie Van. Sie verwendet die tänzerische Sprache des Krump, um die multiplen Charaktere unter ihrer Haut zum Leben zu erwecken. In dieser wahrlich intensiven Soloarbeit wird das Publikum eingeladen, NACHS Einzelzelle zu betreten und die kaleidoskopischen Metamorphosen ihres androgynen Körpers hautnah zu erleben.
Cellule zeigt eine persönliche und befreite Version von Krump, einem Tanzstil, der in den frühen Nullerjahren als Folge der Rassenunruhen in Los Angeles entstand.


Migrant Bodies (Italien, Österreich, Frankreich, Kroatien) WELT-PREMIERE
The Rechnitz Crew & The Bod Focus Group
Migrant Bodies ist ein Internationales Kooperationsprojekt zwischen vier europäischen Choreografischen Zentren in Paris, Bassano del Grappa, Eisenstadt und Zagreb. Eine Gruppe von internationalen ChoreografInnen, Autoren, Filmemachern, Bildungsinstitutionen, BürgerInnen entwickelt gemeinsam mit Geflüchteten neue und relevante Methoden zur Inklusion von geflüchteten Personen und lokalen BürgerInnen.

Im Zentrum der Methoden steht die Anwendung von Tanz und bewegungsorientierten Kunstformen, die den TeilnehmerInnen ermöglicht neue Impulse für ein produktives und entspanntes Zusammenleben zu kreieren.

Für die in Eisenstadt gezeigte Installation hat eine Gruppe von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die derzeit in Rechnitz lebt, gemeinsam mit BürgerInnen aus dem Burgenland in einem mehrmonatigen Prozess eine bewegende künstlerische Arbeit geschaffen, die das Publikum durch das gesamte Haus führt. Im Anschluss an die Präsentation finden Workshops und Diskussionen zum Thema statt.


super[human] (Österreich)
Katharina Senk
super[human]: Above or beyond what is human; having a higher nature or greater powers than humans have. Related words: godlike, extraordinary, supernatural, heroic, divine, great, Herculean, omnipotent, bionic. super[human] ist eine bewegte Annäherung an die "erweiterten" Körper der Zukunft und deren Formen der (co-)Existenz. Vier Cyborgs, hybride Mischwesen aus Mensch und Maschine, begeben sich auf
die Suche nach menschlichen Qualitäten in einer post-humanistischen Welt.
KBB - Kultur-Betriebe Burgenland GmbH Mag. (FH) Miriam Burghart, MA Kommunikation | Presse | Media

What we hold inside (Österreich)
Eva-Maria Schaller
Ein Stück über das, was dem Körper innewohnt: Bewegung, Stimmungen, Zustände, Gefühle, Lebensgeschichten. Was macht uns aus? Oszillierend zwischen Bewegung und Stimme entwickelt die Performerin einen poetischen Kosmos der Assoziationen, indem sich Schicht um Schicht diese Geschichten dem Publikum eröffnen.
Die Verbindung von Bewegung und Stimme zur Entwicklung einer eigenen, neuen "Sprache" liegt dieser choreographischen Arbeit zu Grunde: Ein Reigen an Assoziationen und Referenzen von bekannten und unbekannten Bewegungen, Gesten, hin zu Lauten, zum Singen, Sprechen entfaltet sich, sodass sukzessiv erkennbare Formen und Bedeutungen an die Oberfläche dringen.


Blatný (Österreich/Tschechien)
Martin Dvorak
Blatný basiert auf der literarischen Arbeit des tschechischen Poeten Ivan Blatný. Er unternahm 1948 an eine Reise nach London, von der er nicht mehr zurückkam. In der tschechischsprachigen Sendung des BBC kritisierte er die Unterdrückung der Freiheit der Kultur und des freien Schaffens in der Tschechoslowakei. Daraufhin wurde er als Verräter eingestuft, sein Vermögen konfisziert, die Staatsangehörigkeit entzogen und seine Gedichte verboten. Sein Leben im Exil war gekennzeichnet von materiellen Sorgen und psychischen Auffälligkeiten.


Drift (I,II) (Belgien) ÖSTERREICH-PREMIERE
Mario Barrantes Espinoza, Thomas Birzan
Performance, Live Konzert oder Skulptur? Drift (I,II) ist eine Erkundung der Langsamkeit, die der Einteilung in ein bestimmtes Genre elegant widersteht. Zwei männliche Performer in Kapuzenpullovern driften, wie zwei Inseln im Meer, stetig und unaufhaltsam von der Abhängigkeit zur Entfremdung.
Mit zunehmender Erschöpfung zwingen sie ihre Körper auf virtuose und immens detaillierte Weise durch eine Infrastruktur an Aktionen, die in der Schnelligkeit des Alltags meist im Verborgenen bleibt.


Models of Reality (Österreich)
Liquid Loft
In ihrer klangförmigen Manifestation können Materialien unerwartete imaginäre Räume auf der Bühne erzeugen: Das Knirschen von Kies, die Reibung von Oberflächen wie Beton, Glas, das Rauschen der Blätter, etc. provozieren Umformungen und Metamorphosen des Körpers zu utopischen "Raumskulpturen". Inspiriert von Designideen und Architekturkonzepten der vor 100 Jahren gegründeten Weimarer Bauhaus- Schule, folgen die Performer dem Prinzip "Form Follows Function", um es dann wiederum zu durchbrechen.

In Models of Reality ist die Mutation der Geräusche, ihre Verfestigung zu räumlichen Zusammenhängen, das akustische Pendant zu den Körper- und Gedankensprüngen. Unterschiedliche emotionale Assoziationen kommen hier zum Vorschein: Wie wird eine Umarmung erfahren, wenn sie mit einem lauten Knarren unterlegt ist? Die collagierten Geräuschund Klangatmosphären gerinnen zur Grundlage imaginärer Räume, in deren Zentrum wiederum der menschliche Körper - laut Foucault der "Hauptakteur aller Utopien" - steht.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.kulturzentren.at
http://www.dance-identity.com

 

 

 

 

 

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