Gebarung der sozialen Krankenversicherung
 stärkt das Budget des Bundes

 

erstellt am
16. 05. 19
13:00 MEZ

Überschuss von 111 Mio Euro im Jahr 2018 - negative Prognose für 2019 durch erhöhte Spitalskosten und neue ärztliche Versorgungsangebote - Fusionskosten heuer gering
Wien (hauptverband) - „Mit einem Plus von 111 Millionen Euro tragen wir im letzten Jahr ein gutes Viertel des österreichweiten Budgetüberschusses“ bilanziert Alexander Biach, Vorsitzender des Verbandsvorstands im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungen, das Ergebnis der Krankenkassen im vergangenen Jahr. „Leistungsharmonisierungen in 23 Leistungsgruppen, etwa im Zahnbereich oder der Therapieangebote, neue Ärzteverträge, digitale SV-Angebote und die Einführung von mBGM, der neuen Lohnverrechnung – all das war möglich durch eine optimale Zusammenarbeit zwischen den Trägern und eine Dämpfung der Verwaltungskosten“, zeigt sich Biach mit den Ergebnissen für 2018 mehr als zufrieden. So wurden 774 Mio. Euro mehr in Versicherungsleistungen investiert. Der Verwaltungsaufwand stieg um lediglich 2 %. Für 2019 weist die Prognose derzeit (unverändert) ein Minus von 83 Mio. Euro aus. Hauptkostentreiber sind die Spitäler mit 240 Mio. Euro Mehraufwand.

Erwartet hatte man für das Jahr 2018 ein Minus von 41 Millionen Euro. Diese Vorausschau konnte jedoch in ein positives Ergebnis mit einem Überschuss gedreht und die sozialen Krankenversicherungen damit finanziell stabilisiert werden. „Durch eine konsequente Reformagenda ist es uns gelungen den finanziellen Erfolg der Sozialversicherung abzusichern“, so Biach. „Das Ergebnis ist ein Beleg dafür, dass die Leistungsharmonisierung wirkt und Reformen greifen“.

„2019 werden wir für die gute Wirtschaftslage bestraft und dürfen mehr an die Spitäler abführen. Das ist ein widersinniger und überholter Automatismus“, kritisiert Biach die Regelung, dass die Zahlungen der Sozialversicherung an die Spitalfonds der Länder im Ausmaß des Wirtschaftswachstums jährlich steigen. Damit liegen die jährlichen Zahlungen der Sozialversicherung für die Spitäler bereits bei 5,2 Milliarden Euro. Biach: „Unsere Anstrengungen, einer Verlagerung vom Spitalsbereich in den niedergelassenen Bereich, etwa durch die Einführung der neuen Primärversorgungseinheiten oder der Abschlüsse im Vertragspartnerbereich, werden finanziell nicht belohnt. Wir zahlen jedes Jahr mehr an die Spitäler trotz aller Bemühungen im niedergelassenen Bereich.“

Im Bereich der niedergelassenen Ärzte wirken sich die neuen Verträge aus, die rund 100 Millionen € Mehraufwand bedeuten. Die Mengenentwicklung im Bereich CT und MR sowie die neuen Angebote im Versorgungsbereich von Kindern und Jugendlichen sind wesentliche Maßnahmen zur verbesserten Versorgung und daher mit rund 5 Milliarden ein weiterer Hauptposten im Aufwandsbereich des laufenden Jahres.

Für das Jahr 2019 wird derzeit noch ein Minus von 83 Millionen Euro bei einem Gesamtbudget von 20 Milliarden erwartet. Die Arbeiten zur Fusion der Krankenkassen werden jedoch zum Großteil durch interne Kapazitäten bewältigt. Der prognostizierte erhöhte Verwaltungsaufwand von 21,6 Mio. Euro ist daher auch auf diese internen Arbeiten zurückzuführen.

Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall-und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,7 Millionen Menschen (Versicherte und mitversicherte Angehörige) anspruchsberechtigt.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at