Sima zu Mochovce 3/4: Alarmstufe
 Rot vor den Toren Wiens

 

erstellt am
07. 06. 19
13:00 MEZ

Keine Inbetriebnahme des Schrottreaktors - Rasche Begehung mit unabhängigen Experten unerlässlich
Mochovce/Wien (rk) - Die aktuellen Berichte der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sind dramatisch: Einmal mehr zeigt ein Whistleblower die eklatanten Mängel der Baustelle im AKW Mochovce auf, diesmal auch mit Foto- und Videobeweisen: „Hier wird ganz klar: Dieser Schrottreaktor ist nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Wir dürfen nicht zusehen, wie eine Zeitbombe vor den Toren Wiens eingeschaltet wird“, warnt einmal mehr die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima. Daher sei die bereits zugesagte Begehung der Baustelle mit unabhängigen, internationalen Experten das Gebot der Stunde, eine Inbetriebnahme des Reaktors 100 km von der österreichischen Grenze undenkbar.

„Ich habe mir bereits 2009 selbst ein Bild von der Baustelle gemacht. Die Kulisse eignet sich für einen Horrorfilm. Damit dieser Horror aber nicht Realität wird, muss die geplante Inbetriebnahme bis auf weiteres auf Eis gelegt werden“, so Sima. Der Zustand hat sich bisher nicht verbessert – im Gegenteil, wie die aktuellen Geheim-Berichte des mittlerweilen vierten Whistleblowers dramatisch zeigen“, warnt Sima.

AKW Mochovce ist seit 34 Jahren eine Baustelle
Seit 34 Jahren wird an dem Reaktor – mit Unterbrechungen - herumgeschraubt. „Das geht uns alle etwas an, denn wir alle sind gefährdet“, erinnert Sima. Die Bauvorbereitungen begannen schon 1981, aus Geldmangel wurde der Bau 1991 nach der Wende gestoppt und nach 17 Jahren 2008 fortgesetzt. Grundsätzlich führen die Unterbrechungen der Bauführung und die lange Dauer zu schweren Problemen beim Wissenstransfer. Die Sicherheitsvorkehrungen sind eine einzige Farce und gewährleisteten keinen sicheren Betrieb:

  • Kein Containment - Keine Sicherheit gegen den Absturz eines Verkehrsflugzeuges
  • Zweifelhafte Statik der hermetischen Kammern aufgrund tausender Bohrungen
  • Ungünstige Führung hochenergetischer Leitungen
  • Nicht ausreichende Versorgung mit Kühlwasser – wird in Zeiten des Klimawandels immer schwieriger
  • Mangelnde Widerstandsfähigkeit gegen Erdbeben
  • Risse und verformte Träger auf der Baustelle
  • Ungeklärte Frage der radioaktiven Abfälle

 

 

 

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