Lehrende der FH Wiener Neustadt
 gewinnen Ars Docendi Staatspreis

 

erstellt am
27. 06. 19
13:00 MEZ

Bereits zum siebten Mal wurde in der Aula der Wissenschaften der Ars Docendi Staatspreis für exzellente Hochschullehre verliehen.
Wiener Neustadt (fh) - Große Ehre für die beiden FHWN-Mitarbeiterinnen Dr. Karin Dobernig und Mag. Dr. Karin Wegenstein – für ihr innovatives Lehrkonzept „Triple Assessment Helix for Academic Skills Development“ wurden die beiden Lehrenden mit dem Ars Docendi Staatspreis in der Kategorie „Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit“ ausgezeichnet. Das Konzept soll die Studierenden bestmöglich dabei unterstützen, sich wissenschaftliche Kompetenzen anzueignen.

“Es ist eine große Ehre mit dem Ars Docendi Staatspreis ausgezeichnet zu werden. Für mich ist der Preis ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für das Herzblut, das in gute und innovative Lehre gesteckt wird. Natürlich motiviert die Auszeichnung auch für zukünftige Projekte”, so die frischgebackene Preisträgerin Dr. Karin Dobernig. Für ihre Kollegin, Mag. Dr. Karin Wegenstein, ist vor allem die Kategorie, in der sie geehrt wurde, wesentlich. „Dass wir den Preis im Bereich Qualitätssteigerung der Hochschullehre und Studierbarkeit erhalten haben, freut mich ganz besonders.“

Insgesamt wurde der Ars Docendi heuer an insgesamt zwölf Lehrende an österreichischen Hochschulen vergeben. Eine international besetzte Fachjury erstellte aus 131 Einreichungen von insgesamt 44 Hochschulen eine Shortlist von Beispielen exzellenter Lehre, aus denen die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger hervorgegangen sind. In diesem Jahr wurden innovative Lehrkonzepte in fünf thematischen Kategorien ausgezeichnet: Lernergebnisorientierte Prüfungskultur und deren Verankerung in der Lehrveranstaltung, Digitale Transformation in der Lehre, Kooperative Lehr- und Arbeitsformen, Forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre und Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit.

„Solche Preise sind kein Zufall“
Mag.(FH), Mag.iur. Peter Erlacher, COO der FH Wiener Neustadt, freut sich über den tollen Erfolg: „Nur wenige Wochen nach der sensationellen Auszeichnung beim größten privaten Forschungspreis Österreichs für die FOTEC ist es nun unsere hochqualitative Lehre, die preisgekrönt wird. Solche Preise sind kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit, die jetzt belohnt wird. Erfolge wie diese kommen letztendlich auch unseren Studierenden zu Gute, die damit garantiert eine Ausbildung nach den besten Konzepten und auf höchstem Niveau erhalten. Herzliche Gratulation an die beiden Preisträgerinnen!“

„Ich gratuliere den beiden Wissenschafterinnen ganz herzlich zu diesem großen Erfolg,“ freut sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, „Die Hochschullandschaft hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Die Verleihung des Ars Docendi Preises spiegelt das wider und zeigt, dass die Investitionen im Fachhochschulsektor direkt bei den Studierenden ankommen. Die Hochschullehre in Niederösterreich ist äußerst innovativ, darauf sind wir sehr stolz. Es ist mir ein großes Anliegen den Studierenden die optimalen Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen, innovative Lehrkonzepte sind dabei essentiell. Daher freut es mich umso mehr, wenn die Leistungen unserer Lehrenden geehrt und wertgeschätzt werden. Ich wünsche den Preisträgerinnen alles Gute und weiterhin viel Freude bei ihrer guten Lehrtätigkeit!“
Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger, Aufsichtsratsvorsitzender der FH Wiener Neustadt, gratuliert den beiden Ausgezeichneten: "Das ist ein weiterer Beweis für die exzellente Arbeit, die an der FH Wiener Neustadt geleistet wird. Dies zeigt sich in Forschung und Lehre gleichermaßen. Besonders erfreulich ist für mich, dass die beiden Lehrkräfte für Innovationen und die Weiterentwicklung des Studierens ausgezeichnet wurden. Damit braucht uns auch um die Zukunft der FH nicht bange sein. Ich gratuliere Karin Wegenstein und Karin Dobernig von ganzem Herzen und bedanke mich für ihre hervorragende Arbeit."

Der „Ars Docendi“ wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vergeben und ist bundesweit die einzige Auszeichnung für herausragende Lehrleistungen an allen Universitäten und Fachhochschulen. Die Nominierungen für den Preis erfolgen durch Studierendenvertretungen, Rektorate oder Kollegiumsleitungen, und werden dann von einer hochkarätig besetzten Jury, die aus internationalen Fachleuten besteht, beurteilt. Mit dem Preis soll exzellente Lehre an Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten gewürdigt werden.

Das ausgezeichnete Projekt
Vorrangiges Ziel des didaktischen Konzepts ist es, wissenschaftliche Kompetenzen von Studierenden zu fördern und zu stärken, insbesondere im Zuge der Verfassung von Literaturarbeiten und Durchführung von empirischen Forschungsprojekten. Die digital-moderierte Triple Assessment Helix kombiniert innovative Methoden der Kompetenzüberprüfung mit multimedial aufbereiteten Lernunterlagen und ineinandergreifenden Austausch- und Reflexionsprozessen auf drei Ebenen: (1) verschiedene Self-Assessment Tools ermöglichen den Studierenden, den eigenen Kompetenzerwerb adäquat einzuschätzen und selbstständig gezielte Lernmaßnahmen zu setzen; (2) im Peer-Assessment partizipieren die Studierenden in einem strukturierten, digital unterstützten Feedback- und Evaluierungsprozess; (3) die Kompetenzüberprüfung durch die Lehrenden erfolgt durch begleitendes Coaching und detailliertes Feedback auf die Abschlussarbeiten. Die Studierenden integrieren die verschiedenen Evaluierungsergebnisse in ihre Arbeit, sodass ein weiterer Lernfortschritt stattfindet. Die Triple Assessment Helix unterstützt die Studierenden dabei Eigenverantwortung für ihren Kompetenzerwerb zu übernehmen, von- und miteinander zu lernen und gemeinsam eine Feedback-Kultur zu etablieren. Durch die Implementierung des didaktischen Konzepts soll die Qualität von wissenschaftlichen, studentischen Arbeiten an der FH Wiener Neustadt erhöht und die Studierbarkeit – durch eine didaktisch sinnvolle Integration von Blended Learning Elementen – verbessert werden.

Werdegang: Dr. Karin Dobernig
Karin Dobernig ist seit zehn Jahren in der hochschulischen Lehre und Forschung tätig. Nach Abschluss ihres Diplomstudiums in International Business an der Fachhochschule Wiener Neustadt und Forschungstätigkeiten am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien hat sie 2015 an der Wirtschaftsuniversität Wien am Department für Sozioökonomie promoviert. Während ihres Doktorat-Studiums war sie im Jahr 2013 Visiting Scholar an der New York University in den USA und hat dort urbane Landwirtschaftsprojekte aus soziokultureller Perspektive untersucht. Ihre Lehrerfahrungen hat sie an der Fachhochschule Wiener Neustadt, der Wirtschaftsuniversität Wien und der EDC Business School Paris gesammelt. Schwerpunkte ihrer Lehre sind wissenschaftliches Arbeiten, nachhaltiges Konsumverhalten, sozioökonomische Theorien und Methoden sowie qualitative Marktforschung. Ihre Lehrveranstaltung „Umwelt und Wirtschaft“ wurde 2018 an der Wirtschaftsuniversität Wien mit dem Preis für innovative Lehre in der Kategorie „Aktivierende Lehre – Aktives Lernen“ ausgezeichnet.

Neben ihrer Lehrtätigkeit forscht Karin Dobernig im Rahmen von national und international geförderten Projekten zu nachhaltigem Konsum und Umweltverhalten. Nachhaltigkeit ist ihr auch im Kontext der Hochschullehre ein besonderes Anliegen. Sie hat den Vienna Workshop on Sustainable Development for Doctoral Students ins Leben gerufen und ist seit 2012 Mitglied im Advisory Board von oikos Vienna – einer Studierendenorganisation, die sich mit nachhaltiger Entwicklung in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt beschäftigt. Karin Dobernig ist zudem Bologna-Koordinatorin der Fachhochschule Wiener Neustadt und Mitglied im Arbeitsausschuss für Didaktik. In dieser Funktion ist sie insbesondere in die Curriculumsentwicklung und Förderung innovativer Lehre involviert. Seit 2019 ist sie nationale Expertin für den Europäischen Hochschulraum und Mitglied der österreichischen Bologna Follow-up Gruppe.

Werdegang: Mag. Dr. Karin Wegenstein
Mag. Dr. Karin Wegenstein studierte Politikwissenschaft und Psychologie und promovierte 2012 am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien zur Doktorin der Philosophie zum Thema „An Empirical Investigation of Terrorism Conditions and Consequences“. Ihren studierendenzentrierten Lehransatz führt sie unter anderem auf ihre mehrjährige Tätigkeit als Sprecherin der studentischen Kurie des Senats der Universität Wien während ihrer Studienzeit zurück. Ihre Lehrtätigkeit im Hochschulsektor begann 2007 an der Universität Wien und setzte sich 2008 an der MODUL University Vienna fort, wo sie von 2007 bis 2012 zunächst im Rektorat und anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department of Public Governance and Management beschäftigt war.

Nach ihrer Promotion wechselte sie 2012 an die Fachhochschule Wiener Neustadt, wo sie zunächst am Institut für Quantitative Studien tätig war und die Gründung des Instituts für Marktforschung und Methodik in der Hauptverantwortung für die wissenschaftliche Methodenausbildung bedeutend mitgestaltete. Karin Wegenstein ist zweifache Buchautorin und Autorin diverser wissenschaftlicher Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden. Ihr Schwerpunkt in der Lehre liegt auf wissenschaftlichen, insbesondere quantitativen Methoden und Forschungsdesigns. Karin Wegenstein widmet sich seit 14 Jahren der didaktischen und curricularen Gestaltung, insbesondere im Kontext des Bologna-Prozesses und der Integration von Blended Learning. Sie ist Mitglied des Arbeitsausschusses Didaktik der Fachhochschule Wiener Neustadt und future learning Koordinatorin des Instituts für Marktforschung und Methodik.

 

 

 

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