Platter: „Teamgeist als Schlüssel zum Einsatzerfolg!“

 

erstellt am
08. 07. 19
13:00 MEZ

Landesübung Scheitelhöhe 2019 mit Bedrohungsszenario und Verkehrsunfall
Innsbruck (lk) -Freitag, 5. Juli, Tunnelportal Hahnenkamm Nord der Transalpinen Ölleitungen: Bewaffnete Kräfte attackieren das Tunnelportal. Bundesheer und Polizei verhindern größere Schäden, den Tätern gelingt die Flucht Richtung Reith bei Kitzbühel. Wegen der riskanten Fahrt des Fluchtfahrzeugs kommt es zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Linienbus und mehreren Fahrzeugen. Bundesheer und Polizei müssen am Unfallort zuerst den Raumschutz herstellen, bevor die wartenden, weiteren Einsatzkräfte wie Feuerwehr, Rotes Kreuz und TINETZ am Einsatzort tätig werden können. Der Einsatz wird von einem regionalen Stromausfall unbekannten Ursprungs erschwert, weshalb auch die Bezirkseinsatzleitung der BH Kitzbühel und die Gemeindeeinsatzleitung von Reith bei Kitzbühel tätig sind:

So lautete das Szenario der Landesübung Scheitelhöhe 2019 im Bezirk Kitzbühel. Dabei konnten sich HBP Alexander Van der Bellen, HBM Thomas Starlinger, LH Günther Platter und LHStv Josef Geisler vom erfolgreichen und konsequenten Einsatz des Bundesheeres, der Polizei, der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und der TINETZ sowie der Bezirkseinsatzleitung der BH Kitzbühel und der Gemeindeeinsatzleitung Reith bei Kitzbühel überzeugen.

Notwendigkeit eines gut funktionierenden Bundesheeres
„Als Bundespräsident und Oberbefehlshaber des Österreichischen Bundesheeres habe ich schon mehrfach auf die Notwendigkeit eines gut funktionierenden Bundesheeres hingewiesen. Das breite Spektrum an verfassungsmäßigen Aufgaben der Streitkräfte, wie Landesverteidigung, Assistenz- und Auslandseinsätze erfordern ein ständiges Üben der möglichen Szenarien. Die langjährig geübte Praxis der zivil-militärischen Zusammenarbeit in Tirol zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Stellen ist darüber hinaus beispielsgebend“, erklärte Bundespräsident Van der Bellen und wies noch auf die Bedeutung derartiger Übungen hin:

„Mit der militärischen Übung ‚Scheitelhöhe 2019‘ und der integrierten Landesübung Tirol wird diese gute Zusammenarbeit fortgesetzt und das Vertrauen der Bevölkerung in die Einsatzorganisationen gestärkt. Nur gute Vorbereitung auf alle möglichen Bedrohungsszenarien ist ein Garant für das Bewältigen von Herausforderungen.“

Bundesheer braucht entsprechende Finanzmittel
„Die Bedrohungsszenarien haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Das Bundesheer hat sich diesem Bedrohungsbild angepasst. Der Schutz der kritischen Infrastruktur und die Zusammenarbeit mit staatlichen und nicht-staatlichen-Organisationen steht dabei im Vordergrund. Handwerkliches Können und wechselseitiges Verständnis über das Funktionieren der Nachbarorganisationen sind die Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz“, stellte Verteidigungsminister Starlinger fest und erklärte: „Dazu müssen unsere Soldaten üben und sie benötigen moderne Ausrüstung. Beides erfordert entsprechende Mittel, die der Sicherheit der österreichischen Bevölkerung direkt zugute kommen.“

Dank an die Einsatzkräfte
„Tirol ist und bleibt ein sicheres Land. Davon zeugte einmal mehr die heutige Landesübung mit dem beeindruckenden Engagement aller Einsatzkräfte. Deshalb ist es mir ein Anliegen, allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön zu sagen. Übungen dienen letztlich dazu, sich besser auf einen Ernstfall einstellen zu können und das Miteinander aller Organisationen zu stärken“, betonte LH Platter nach der Übung. „Es hat sich gezeigt, dass der Teamgeist ein wesentlicher Schlüssel zum Einsatzerfolg war.“

Psychische Belastung
Sicherheitsreferent LHStv Geisler sah in der Übung mit Spezialaufgaben im sicherheitspolizeilichen Bereich eine besondere Herausforderung für die zivilen Einsatzkräfte gegeben: „Wenn die Hilfe durch Feuerwehr und Rettung erst nach Sicherung des Geländes vor terroristischen Kräften erfolgen darf, stellt das die Hilfskräfte vor eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung. Diese Landesübung leistete einen Beitrag, sich auch auf ein derartiges Szenario einzustellen.“

Bundesheer übt mit 900 SoldatInnen
„In Umsetzung des verfassungsmäßigen Auftrages fand die Übung ‚Scheitelhöhe 2019‘ des Österreichischen Bundesheeres in den Bezirken Kufstein, Kitzbühel und Lienz statt. Die Übung wurde durch das Militärkommando Tirol geleitet. Bei der Übung wurden sämtliche in Tirol beorderte Milizsoldaten eingebunden. Neben den militärischen Aufgaben wurde auch die Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden und zivilen Einsatzorganisationen und mit Betreibern von kritischer Infrastruktur geübt“, erklärte Herbert Bauer, Militärkommandant von Tirol, den Vorlauf zur Landesübung. „Seitens des Bundesheeres kommen neben mehr als 900 Soldaten auch gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber sowie Simulations-, Peil- und Funksysteme zum Einsatz. Den Abschluss der Übung bildete heute die integrierte Landesübung Tirol, in der alle Einsatzorganisationen zusammenwirken.“

Vertrauensbasis als Einsatzerfolg
„Ausgehend von einer durch unzählige gemeinsame Einsätze und Übungen erarbeiteten Vertrauensbasis zwischen den Einsatzorganisationen in Tirol und den daraus resultierenden Erfahrungen der letzten Jahre bin ich froh, dass wir, die Landespolizeidirektion Tirol, mit unseren teilnehmenden Dienststellen und zusammen mit den Sicherheitsbehörden in den Bezirken – diesmal mit der BH Kitzbühel - unseren Teil zu einer erfolgreichen und vor allem nachhaltig wirkenden Landesübung beitragen konnten“, so Edelbert Kohler, Landespolizeidirektor-Stellvertreter von Tirol.

Herausforderung „Abwarten“ statt „Sofort Eingreifen“
"Die Landesübung Scheitelhöhe 2019 mit ihren speziellen Rahmenbedingungen stellte eine besondere Herausforderung für den Rettungsdienst dar. Die Abarbeitung von Großschäden unter Einfluss von Sonderlagen, wie Bedrohungen durch gewaltbereite bewaffnete Einheiten, ist nicht alltäglich für uns. Hier gilt es, ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein zu entwickeln und in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Bundesheer sichere Arbeitsbereiche für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten. Abwarten müssen und nicht sofort Hilfe leisten können - das war eine sehr spezielle Erfahrung für unsere Mitarbeiter. In Zusammenhang mit besonderen Sicherheitslagen muss man damit umgehen lernen", stellte Martin Dablander, Landesrettungskommandant-Stellvertreter des Roten Kreuzes Tirol, fest.

Gemeinsam Stärke zeigen
„Der Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren, dem Militärkommando Tirol, der Landespolizeidirektion Tirol, dem Land Tirol sowie dem Roten Kreuz kommt enorme Bedeutung zu. Bei Großschadenslagen sind Abläufe zu optimieren und es wird immer wieder unter Beweis gestellt, wie effizient sich diese gemeinsame Arbeit gestaltet“, weiß Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl. „Bestmöglicher Schutz der Bevölkerung sowie der Infrastruktur kann nur unter einem Motto stehen: ‚Gemeinsam Stärke zeigen‘. Mein besonderer Dank gilt daher allen Kräften, die an der Organisation sowie der Durchführung der Landesübung mitgearbeitet haben.“

Kommunikations- und Abstimmungs-Training
„Wir sind froh, dass es in Tirol regelmäßig Landesübungen gibt. Einsatzorganisationen wie das Österreichische Bundesheer, Polizei, Feuerwehren, Rettungsorganisationen, Behörden und auch Betreiber wichtiger Infrastrukturen können in verschiedenen Szenarien die Zusammenarbeit beüben und dabei kontinuierlich verbessern“, betonte TINETZ-Geschäftsführer Thomas Rieder. Und TINETZ-Geschäftsführer Thomas Trattler ergänzte: „Die Kommunikation und Abstimmung muss mit allen involvierten Einsatzkräften in allen Phasen gut funktionieren. Dieses Training war auch Kerninhalt der diesjährigen Übung. Im Rahmen der Übung wurde auch das Konzern-Krisenmanagement der TIWAG aktiviert und in einer Stabsübung durchgespielt.“

 

 

 

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