Alle Kärntner Bezirkshauptstädte haben
 nun CO2-neutral produzierte Wärme

 

erstellt am
02. 07. 19
13:00 MEZ

LR.in Schaar und LR Gruber bei Spatenstich für „Grüne Wärme“ in Feldkirchen: Kärnten baut Vorreiterrolle bei CO2-neutraler Wärme aus – Wichtiger Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz
Klagenfurt (lpd) - Über eine umweltfreundliche Fernwärme-Lösung darf sich nun auch die Stadtgemeinde Feldkirchen – als letzte von acht Bezirkshauptstädten in Kärnten – freuen. Mit der Errichtung des neuen Biomasse-Heizwerks der Regionalwärme Gruppe am Dulle-Areal in der Gurktaler Straße wird eine wichtige Lücke geschlossen. Das meinte Umweltlandesrätin Sara Schaar, die am 1. Juli mit Forstlandesrat Martin Gruber an der Spatenstichfeier teilnahm.

„Mit dem neuen Biomasse-Heizwerk in Feldkirchen verfügen wir in Kärnten nun flächendeckend in allen Bezirksstädten über CO2-neutrale Fernwärme. Damit können wir unsere österreichweite Vorreiterrolle beim Anteil an erneuerbaren Energien im Bereich der Raumwärme, der derzeit bei knapp 79 Prozent liegt, weiter ausbauen“, sagte Schaar und unterstrich, dass der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien – angesichts der Klimaprognosen – das Gebot der Stunde sei. „Es ist gut, dass endlich ein Umdenkprozess stattfindet. Jeder Haushalt kann durch eine nachhaltige Lebensweise, wie z.B. eine Heizungsumstellung, dazu beitragen, klimaschädliches CO2 einzusparen. Es geht darum, Verantwortung für unsere kommenden Generationen zu übernehmen, damit auch diese noch in einer intakten, lebenswerten Umwelt aufwachsen können.“

Forstreferent Gruber unterstrich anlässlich der Spatenstichfeier auch die Bedeutung von Biomasseanlagen für die Forstwirtschaft: „In Kärnten haben wir tausende Festmeter an Schadholz aufzuarbeiten. Biomasseanlagen sind für unsere Waldbauern wichtige regionale Holzabnehmer.“ Jede neue Biomasseanlage helfe dabei, fossile Energieträger zu ersetzen, so Gruber.

Umweltreferentin Schaar gratulierte den Projektbetreibern und Vertreterinnen und Vertretern der Stadtgemeinde zur Realisierung dieses nachhaltigen, zukunftsorientierten Projektes. „Feldkirchen leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Kärntner Energiewende und zur Erreichung der Klimaziele“, betonte sie. Das in vier Bauabschnitten geplante Heizwerk ist das 20. Biomasse-Projekt der Regionalwärme Gruppe in Kärnten, die 2016 für nachhaltige und innovative Projekte mit dem „Energy Globe Award“ und 2018 mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurde.

Die Inbetriebnahme der ersten Baustufe mit einem Wärmeabsatz von etwa 9 GWh pro Jahr und einem Investitionsvolumen von fünf Mio. Euro – mit einer Gesamtförderung von etwa 35 Prozent aus geplanten Fördermittel von Land, Bund und der EU – ist bereits für November 2019 vorgesehen. „Im ersten Abschnitt werden drei öffentliche Einrichtungen, die Volksschule, die Neue Mittelschule und die Bestattung, ans Fernwärmenetz angeschlossen, in Summe sind es 25 Objekte. Dabei werden etwa 500.000 Liter Heizöl ersetzt, was eine jährliche CO2-Reduktion von ca. 1.400 Tonnen bedeutet“, informierte Schaar.

Nach Abschluss aller vier Bauabschnitte – der letzte Abschnitt soll im Jahr 2022 fertiggestellt werden – sollen insgesamt 30 GWh Fernwärme pro Jahr verkauft und 300 Einzelfeueranlagen an die regionale Fernwärme angeschlossen werden. „Besonders erfreulich ist es, dass ausschließlich heimisches Waldhackgut von Forstwirten aus der Region zum Einsatz kommt und somit auch die regionale Wirtschaft gestärkt wird“, hielt die Umweltreferentin fest.

Im Rahmen der Spatenstichfeier machte Schaar auch auf die derzeitigen Klimaschutzmaßnahmen und Initiativen des Landes aufmerksam, die darauf abzielen, den Umstieg auf erneuerbarer Energien und den Ausbau von CO2-neutraler Fernwärme zu forcieren. „Eine von mir ins Leben gerufene Maßnahme ist das Projekt ölkesselfreie Gemeinden und Städte, mit dem ich einen kräftigen Impuls für den Tausch von Ölkesseln und den Umstieg auf effiziente, alternative Heizsysteme setzen möchte“, so Schaar. Mit bewusstseinsbildenden Veranstaltungen, kostenlosen Energieberatungen und finanziellen Anreizen werden Kärntner Haushalte dazu motiviert, ihren Ölkessel zu tauschen. Mittlerweile beteiligen sich schon mehrere Gemeinden an der Initiative, zuletzt stießen die Gemeinden Trebesing, Moosburg und Feld am See dazu. „Sie alle verfolgen das Ziel, völlig ölkesselfrei zu werden. Dieses Engagement fördere ich vonseiten des Landes“, so die Energiereferentin.

Seit 1. Jänner diesen Jahres gilt auch eine neue Alternativenergierichtlinie, um den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger zu forcieren. „Damit unterstützen wir öffentliche Einrichtungen und Gewerbebetriebe bei Fernwärmeerrichtungen, Fernwärmeanschlüssen und Stromspeichern für Photovoltaikanlagen“, so Schaar, die betonte, dass Kärnten seinen Weg zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele – auch mit der dafür notwendigen Bereitstellung finanzieller Mittel im Budget – konsequent weiter geht.

 

 

 

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