200 Jahre Kirche Stinatz

 

erstellt am
02. 07. 19
13:00 MEZ

Renovierung, Glocke und Weihe dank Bischof Zsifkovics
Stinaz/Eisenstadt (martinus) - 200 Jahre lang war die Kirche von Stinatz nicht geweiht, sondern nur gesegnet. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, der aus Stinatz stammt und ein "Kind der Pfarre" ist, weihte nun die Kirche, den Altar und eine neue Glocke, die er selbst spendete. Die Gelder für die Renovierung in der Höhe von rund 900.000 Euro konnten vor allem durch die Initiative des Bischofs lukriert werden.

"Als ‚Kind dieser Pfarre‘ möchte ich eine 200 Jahre alte Lücke schließen und die nun generalsanierte Kirche meiner Heimatpfarre, den Altar und auch eine vierte Glocke weihen, die mein persönliches Geschenk an meine Heimatpfarre Stinatz ist": Was Bischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen der großen Feier "200 Jahre Kirche Stinatz" sehr schlicht und bescheiden zusammenfasste, war nichts weniger als ein denkwürdiges historisches Ereignis für die Pfarrkirche Stinatz und zugleich das Resultat umfassender persönlicher Bemühungen des Bischofs, die die Renovierung der Kirche allererst möglich gemacht haben. Bischof Zsifkovics war es auch, der das Jubiläum seiner Heimatpfarre im Auge hatte und die Pfarrgemeinde daran erinnerte.

Bischof brachte Kirchenerneuerung allererst auf Schiene
Die dafür notwendigen Gelder in der Höhe von rund 900.000 Euro – vom Land Burgenland, der Diözese Eisenstadt, der Pfarre und dem Bundesdenkmalamt – kamen allererst auf Initiative und dank des Engagements von Bischof Zsifkovics zustande. Die 230kg schwere neue Glocke, gespendet vom Bischof, erweitert das bestehende Trio zu einem Quartett: "Die neue Glocke und das gesamte Geläut sind eine Einladung an uns zum Hinhören auf Gott, zum Auftanken in der Kirche und zum Zusammenwirken in der Gemeinde, die von der Einheit in der Vielfalt lebt", so der Bischof in seiner Predigt.

Kirche 200 Jahre lang nicht geweiht
Als die Kirche von Stinatz vor 200 Jahren neu gebaut wurde, wurde sie nicht geweiht, sondern nur gesegnet. Denn der damalige Bischof von Steinamanger als jene Diözese, zu der Stinatz gehörte, war zum geplanten Weihetermin krank, sodass sein Vertreter nur eine Segnung vornehmen konnte. "Das, was vor 200 Jahren somit nicht möglich war, möchte ich als Bischof von Eisenstadt und ‚Kind dieser Pfarre‘ heute nachholen", so Bischof Zsifkovics bei der letztwöchigen Weihefeier.

Zsifkovics: Dank an Mitwirkende und Unterstützer
Der Bischof bedankte sich bei den zahlreichen Mitwirkenden, die dafür sorgten, dass die Pfarrkirche nun in neuem Glanz erstrahlt. Ausdrücklich bedankte sich Bischof Zsifkovics u.a. bei Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Alt-Landeshauptmann Hans Niessl sowie der Burgenländischen Landesregierung, die das Projekt großzügig unterstützten. Der Bischof bedankte sich weiters bei Markus Zechner und Johann Fleischhacker vom diözesanen Bauamt, beim Bundesdenkmalamt, bei Künstler Heinz Ebner, der dem Innenraum der Kirche ein verbindendes künstlerisches Konzept verlieh, bei den Architekten, Baumeistern, der Marktgemeinde und der Pfarre Stinatz sowie bei allen SpenderInnen.

"Am Werk Jesu engagiert weiterbauen"
"Kirche und Pfarre sind dort glaubwürdig, einladend und anziehend, wo alle mittun, wo gemeinsam nachgedacht und entschieden wird, wo Misstrauen, Lüge, schlechtes Reden über andere, Neid und Eifersucht keinen Platz haben. Unsere neue Pfarrkirche wurde mit viel Liebe und um viel Geld erneuert. Genauso braucht es auch die äußere und innere Erneuerung der Gläubigen, was ein Dauerauftrag an uns alle ist", betonte der Bischof. Nur durch die gute Zusammenarbeit so vieler professioneller und auch freiwilliger Hände – von den Künstlern und Baumeistern bis zu Bodenlegern und Elektrikern "konnte dieses große Werk in kürzester Zeit vollbracht werden. Dazu gratuliere ich Euch von Herzen. Sollte es so nicht auch in der Kirche und in der Pfarrgemeinde sein, dass alle nach ihren Talenten, Fähigkeiten und Möglichkeiten ihren Beitrag leisten, zusammenarbeiten und am Werk Jesu froh und engagiert weiterbauen?" Eine Frage, die der Bischof in seinem sehr persönlich gehaltenen Schlusswort noch ausbaute, indem er den Gläubigen in Erinnerung rief, dass eine Pfarre keine private Spielwiese einzelner Personen und Familienclans sei, sondern dass das Haus Gottes für alle Menschen da zu sein habe.

Altar schärft Blick für Jesus
Pfarrer Stefan Jahns bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei Bischof Zsifkovics. Dieser habe das Projekt der Kirchenrenovierung allererst möglich gemacht. Mit der Kirche wurde auch der Altar, in den 70er Jahren gestaltet vom Stinatzer Künstler Thomas Resetarits, geweiht. "Der Blick auf den Altar soll uns an Jesus erinnern, dem wir als Christen nachfolgen sollen und der uns im Leben hilft, unser Kreuz zu tragen und den Sinn des Lebens zu finden", sagte Bischof Zsifkovics bei der Altarweihe.

Geläut ermutigt Gemeinde zum "Zusammenklang"
Die von Bischof Zsifkovics gespendete 230kg schwere Glocke soll "uns Menschen in der Hektik der Zeit daran erinnern, nicht auf Gott zu vergessen. Sie erinnert uns an das Gebet und an den Gottesdienst. Sie begleitet uns in Freud und Leid, sie gibt uns Hoffnung und Trost." Als viertes Geläut kann sie einerseits alleine und für sich läuten, aber auch im Zusammenspiel mit den bestehenden drei Glocken: "Das soll auch eine Einladung an uns alle sein, unseren je eigenen Beitrag in der Kirche und in der Gesellschaft zu leisten, gleichzeitig auch mit den Anderen in der Gemeinde zusammenzuarbeiten und wie ein Geläut harmonisch zusammenzuklingen", so der Bischof, der außerdem zwei Statuen der Kirchenpatrone Petrus und Paulus spendete.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.martinus.at

 

 

 

 

 

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