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„Rechtzeitig gesehen zu werden, rettet Leben“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Johann
Tschürtz bei der Präsentation der Aktion „Sicher am Neusiedler See unterwegs!“
Neusiedl am/See Eisenstadt (blms) - Es gilt zwar seit mehr als 20 Jahren eine Verordnung, die besagt, der
Betrieb von Sportfahrzeugen und Segelbrettern ist am Neusiedler See nur erlaubt, wenn optische Notsignalgeber beziehungsweise
Notblitzleuchten mitgeführt werden. Dennoch halten sich viele Wassersportler nicht daran, wie Rettungsorganisation
bei ihren Einsätzen am See feststellen mußten. Deshalb hat LH-Stv. Tschürtz jetzt diese Aktion
gestartet, um auf diese Verordnung neuerlich aufmerksam machen und besonders die Sinnhaftigkeit dieser Signalleuchten
in Erinnerung rufen. Obwohl der Neusiedler See „nur" eine durchschnittliche Wassertiefe von ca. 1,2 Meter
hat, birgt er bei Sturm und Unwettern erhebliche Gefahren. Überraschend einsetzende Starkwinde führen
immer wieder zu hohem Wellengang, Wassersportler können dabei die Kontrolle über ihr Gerät verlieren
und werden abgetrieben.
Die Verordnung gilt für jegliche Art von Booten und Wassersportgeräten: Segelfahrzeuge, Ruder- und
Tretboote, Elektroboote, Boote mit Verbrennungsmotoren oder für Surfer und Kite-Surfer. Bei Verstößen
gegen die Verordnung kann die Polizei sogar Organstrafen aussprechen.
Für die Einsatzkräfte sind die Notblitzleuchten bei der Suche und Bergung eine massive Hilfe. Die
optischen Notsignalgeber bzw. Notblitzleuchten sind LED-Lichter, die im Gefahrenfall in Betrieb gesetzt werden
sollen. Sie strahlen ein weißes, helles Funkellicht mit einer Blitzfolge von 60 Blitzen pro Minute aus. Man
sieht sie tagsüber bis zu 1,5 Kilometer und nachts bis zu drei Kilometer weit. Das Land Burgenland wird die
Leuchten, die im Fachhandel rund 30 Euro kosten, auch an Verleihbetriebe von Booten und anderen Wassersportgeräten
ausgeben, damit diese entsprechend ausgestattet sind.
GF Spuller: 30 Einsätze am Neusiedler See pro Jahr
„Bei der Rettung am Wasser zählt jede Minute“, sagte der Leiter der Landessicherheitszentrale Christian Spuller.
Vielfach sei es für die Einsatzkräfte schwierig, in Notsituationen geratenen Boote und Surfer am Neusiedler
See auszumachen und oft können Segler oder Surfer ihren Standort den Einsatzkräften nicht richtig mitteilen.
Die Landessicherheitszentrale hat bei Einsätzen am Neusiedler See die Rettungsorganisation zu koordinieren.
Dies falle schwer, wenn der Standort der in Seenot geratenen Segler und Surfer nicht bekannt sei, betonte Spuler
Bgm. Stagl: Sicherheit am See erhöhen
Begrüßt wird die Aktion auch von der Freistadt Rust: „Im Hafen von Rust liegen mehr als 800 Boote“,
sagte Bürgermeister Gerold Stagl. „Die Aktion ist wichtig, um die Sicherheit am See zu erhöhen.“
Unterstützt wird die Aktion „Sicher am Neusiedler See unterwegs“ auch von den Blaulichtorganisationen wie
Feuerwehr, Wasserrettung und Polizei wie auch vom Yacht-Club Rust und dem Landessegelverband Burgenland.
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