Bernegger bringt den Klimaschutz auf Schiene

 

erstellt am
12. 07. 19
13:00 MEZ

Optimierung der Gütertransportlogistik mit ÖBB erspart Großraum Linz rund 16.000 LKW-Fahrten pro Jahr
Linz/Wien (öbb) - Rund 400.000 Tonnen pro Jahr hat die Mollner Bau- und Rohstoffgruppe Bernegger mit Hilfe der ÖBB bereits von der Straße auf die Schiene verlagert. Nach rund drei Jahren Betrieb ziehen beide Partner eine positive Bilanz. Doch nicht nur betriebswirtschaftlich war die Kooperation erfolgreich, auch das Klima atmet auf. Dank des Rohstoff-Transportes mit der Bahn statt dem LKW hat Berneggger jährlich rund 2.200 Tonnen CO2 eingespart und dem Großraum Linz damit 16.000 LKW-Fahrten pro Jahr erspart.

„Mit dieser Maßnahme wollen wir unsere Bau- und Rohstoffgruppe noch zukunftsorientierter und nachhaltiger aufstellen. Der Umstieg von der Straße auf die Schiene bringt darüber hinaus eine wesentlich höhere Planbarkeit, was den An- und Abtransport angeht“, sagt Kurt Bernegger, geschäftsführender Gesellschafter der Baugruppe Bernegger. Konkret spielt er damit auf den von Staus geprägten oö. Zentralraum an, der für sein Unternehmen durch den Rohstofftransport per Bahn zur Nebensache geworden ist. Darüber hinaus habe man sich „unabhängig von steigenden Treibstoffkosten gemacht“, betont Bernegger.

ÖBB treiben CO2-Reduktion voran
Möglich macht das Vorhaben ein Zusammenspiel mit den ÖBB. Die Bahn gehört zu den umweltfreundlichsten Transportmitteln und gilt daher als Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele. Seit Juli 2018 haben die ÖBB ihre Bahnstromversorgung auf 100 % grünen Strom umgestellt und gehören damit zu den Vorreitern in Europa. Seit heuer werden auch alle Bahnhöfe, Büros, Werkstätten und Containerkräne mit erneuerbarer Energie betrieben.

„Kurt Bernegger ist ein Visionär, als Chef eines Familienunternehmens denkt er in Generationen. Für ihn ist die nachhaltige und zukunftsorientierte Positionierung seines Unternehmens entscheidend. Und dafür ist die ÖBB Rail Cargo der ideale Partner“, sagt Andreas Matthä, ÖBB-Vorstandsvorsitzender. Matthä: „Eine Tonne Fracht, mit der Eisenbahn transportiert, verursacht einen 21mal geringeren CO2-Ausstoß als beim Transport per LKW. Die ÖBB und ihre Kunden ersparen der Umwelt jährlich rund 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Die Bahn kann also einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Die Vectron-Lokomotive ist mit einer sehr effizienten Rückspeiseeinrichtung ausgestattet, bei der die entstehende Bremsenergie wieder in Strom umgewandelt wird. Dieser wird über die Stromabnehmer in die Fahrleitung rückgespeist. Nachfolgende Züge nutzen diese Energie wieder für ihre Fahrten.“

Bernegger investiert Millionen in Bahn
Aus wirtschaftlicher Sicht rechnet der Bau- und Rohstoff-Unternehmer Bernegger mit einer langfristigen Nutzenstiftung: Immerhin wurden rund zehn Millionen Euro am Knotenpunkt Spittal am Pyhrn von Bernegger zur Errichtung eines Bahnhofs mit 5-gleisiger Anschlussbahn investiert. Von dort werden in erster Linie Beton- und Asphaltwerke in Linz und Enns mit Schotter beliefert, wobei auf dem Rückweg Baurestmassen aus dem oberösterreichischen Zentralraum nach Spital a. Pyhrn zur Deponierung zurückgefahren werden. Für diese Transporte wurden von Bernegger vorerst 80 Stück eigene Container angeschafft und im August 2018 weitere 50, sodass derzeit drei komplette Zuggarnituren im Einsatz sind.

Die operativen Kosten von Bahn und LKW sind allerdings – ohne Einbeziehung der Investition – vergleichbar. „Wir sehen hier noch gewaltiges Potenzial, was den Umstieg vom LKW auf die Bahn angeht und würden uns wünschen, dass mehr Unternehmen unserem Beispiel folgen“, Sagt Bernegger. Auch für ihn persönlich ist der Zenit noch nicht erreicht: Aktuell nimmt Bernegger rund 1,5 Millionen am Hafen Enns in die Hand, um einen direkten Zuganschluss herzustellen. Hier soll in den nächsten Jahren ein Rohstoffpark entstehen. Auch in Linz investiert der Betrieb: Mit Investitionen von mehr als drei Millionen Euro soll ein Grundstück gänzlich via Bahn erschlossen werden. a

 

 

 

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