Einheitliche Sicherheitsstandards für E-Scooter

 

erstellt am
16. 07. 19
13:00 MEZ

Österreichische ExpertInnen sind gefragt
Wien (ove) - E-Scooter boomen als moderne Art der Fortbewegung. Immer wieder kommt es damit aber auch zu schweren Unfällen. International gültige Standards sollen sie in Zukunft sicherer machen. Auch österreichische ExpertInnen können an der Erstellung dieser Normen mitwirken. Vor allem in Großstädten wie Wien gehören E-Scooter seit rund einem Jahr zum Stadtbild. Der Gesetzgeber hat inzwischen reagiert und Regeln für die Benutzung erlassen. 25 km/h gelten als Höchstgeschwindigkeit, rechtlich sind die E-Roller dem Fahrrad gleichgestellt. Für die Fahrzeuge selbst gibt es bisher keine einheitlichen Sicherheitsstandards. Das soll sich nun ändern.

Internationale Normen für mehr Sicherheit
Ein neu gegründetes Technisches Komitee der internationalen elektrotechnischen Standardisierungsorganisation IEC wird ab Herbst einheitliche Normen für E-Scooter, Monowheels und Segways entwickeln. Soll das Gewicht des Fahrers die mögliche Höchstgeschwindigkeit beeinflussen? Welche Mindeststandards gelten für Licht, Reflektoren und Klingel? Welche Anforderungen müssen öffentliche Ladestationen erfüllen? Und wie können all diese Standards in Zukunft überprüft werden? Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich das Technische Komitee IEC TC 125 ab Herbst beschäftigen wird. Herauskommen sollen einheitliche Anforderungen an Hersteller und Nutzer. Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Fahrzeugen, Ladestationen und Akkus, sondern auch um das Thema Recycling. Aktuellen Studien zufolge hat ein E-Roller derzeit ja im Schnitt nur eine Lebensdauer von drei Monaten.

Unfallzahlen steigen
Dass einheitliche Sicherheitsstandards dringend notwendig sind, zeigen die steigenden Unfallzahlen: Alleine im Raum Wien gab es im letzten Quartal 2018 rund 200 Unfälle mit E-Scootern, belegen Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. In Brüssel, Paris und zuletzt auch in London gab es sogar schon Todesopfer. Dabei ist es nicht nur der sorglose Gebrauch, der E-Scooter zur Gefahr macht, sondern mitunter sind es auch technische Fehlfunktionen. In Zürich etwa musste ein Verleihservice seine Scooter wieder einziehen, weil sie während der Fahrt unvermittelt stoppten.

Österreichische ExpertInnen können neue Normen mitentwickeln
"E-Scooter sind aus dem öffentlichen Raum nicht mehr wegzudenken. Es ist höchste Zeit, dass einheitliche Normen hier für die optimale Sicherheit sorgen. Mindeststandards können helfen, die Zahl der Unfälle deutlich zu reduzieren. Wir suchen daher ExpertInnen aus der einschlägigen Industrie, die aktiv an der Erstellung dieser Normen mitwirken möchten", so Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Leiter des Bereichs Normung im OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik und Mitglied des Standardization Management Board in IEC.

Erste Sitzung im September in Brüssel
Bei Interesse an einer Mitarbeit wenden Sie sich bitte an das österreichische Nationalkomitee von IEC im OVE unter der Telefonnummer 01 - 5876373 - 0 oder per E-Mail unter ove@ove.at. Das erste Treffen des neuen Technischen Komitees TC 125 findet am 23. und 24. September in Brüssel statt.

Über den OVE
Der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik ist eine moderne und unabhängige Branchenplattform und gestaltet die Entwicklung der Elektrotechnik und Informationstechnik in Zeiten des digitalen Wandels aktiv mit. Der OVE vernetzt Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Energieunternehmen sowie Anwender und fördert mit zahlreichen Weiterbildungsangeboten den Erfolg der Branche. Mit seinen Kerngebieten elektrotechnische Normung, Zertifizierung und Blitzforschung vertritt der Verband die österreichischen Interessen offiziell in internationalen Gremien.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.ove.at

 

 

 

 

 

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