Doskozil als erster burgenländischer
 Landeshauptmann in Slowenien

 

erstellt am
24. 07. 19
13:00 MEZ

Ljubljana/Eisenstadt (blms) - Landeshauptmann Hans Peter Doskozil reiste am 23. Juli an der Spitze einer burgenländischen Delegation, der auch Landesrat Christian Illedits angehört, als erster burgenländischer Politiker nach Slowenien und traf dort unter anderem auf Staatspräsident Borut Pahor.

„Es ist besonders wichtig, dass man zu seinen Nachbarn – dazu zählt Slowenien – gute Kontakte pflegt, dass man sich austauscht, dass man weiß, wie denkt der Nachbar, um hier, in dieser zentralen Lage Europas, gut miteinander umgehen zu können“, erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Obwohl Slowenien sich mit dem Burgenland eine immerhin 15 Kilometer lange Grenze teilt, ist Doskozil seit mindestens 25 Jahren der erste burgenländische Politiker, der diesem südlichen Nachbarland einen offiziellen Besuch abstattet. Doskozil dazu: „Nachdem ich heute erst erfahren habe, dass es mindestens 25 Jahre her ist, dass ein burgenländischer Politiker offiziell in Slowenien war, kann ich nur sagen: Es war höchste Zeit.“

Staatspräsident Borut Pahor betonte seinerseits, man sei sich sehr wohl der wichtigen Rolle bewusst, die Österreich im Prozess der Unabhängigwerdung Sloweniens gespielt habe, und fühle sich Österreich deshalb in besonderer Weise verbunden. Landesrat Christian Illedits erklärte in diesem Zusammenhang: „Dass wir als erste burgenländische Delegation hier in Slowenien sind, ist wichtig und stärkt die Beziehung zu Slowenien.“

Neben grenzüberschreitender Zusammenarbeit und EU-Positionen sowie verkehrspolitischen Maßnahmen, Pflege und Gesundheit war die illegale Migration, gegen die Slowenien verstärkt vorgehen will, ein Hauptthema der Gespräche im Präsidentenpalast in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Dazu erklärte Landeshauptmann Doskozil: „Wenn wir über Migration diskutieren, dann wiederholt sich für mich vieles aus der Zeit vor 2015. Das bestätigt mich in der Ansicht, dass man sehr wenig aus dieser Migrationskrise gelernt hat – europäisch gesehen, aber auch in Österreich – wenn man hier in nationalen Mechanismen denkt und nicht das große Gemeinsame in Europa vorantreibt.“ Für Doskozil habe sich in den Gesprächen weiters bestätigt, „wie wichtig es ist, auf europäischer Ebene dafür zu sorgen, dass es eine klare und deutliche Sprache in Sachen Außenbeziehungen gibt.“

Nach Staatspräsident Pahor traf sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auch mit Parlamentspräsident Dejan Židan sowie der Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Simona Repar Bornšek, und informierte sich über die Interreg-Projekte INNOVET, das die duale Ausbildung von Fachkräften in der Metallverarbeitung zum Ziel hat, und EUREVIT, das die Wiederbelebung alten Handwerks zum Ziel hat und sich an ältere Arbeitslose richtet. Illedits dazu: „Diese Projekte sind eine Bereicherung für den slowenischen Arbeitsmarkt. Daher freue ich mich umso mehr, dass auch das Burgenland hier seinen Teil beitragen kann.“

Weiters auf dem Programm der bis Mittwoch dauernden Slowenienreise stehen eine Besichtigung der Interreg-Projekte „Digital Life for Central Europe“ und „Coop4Healthcare“ im Technologiepark Ljubljana sowie Arbeitsgespräche mit Kohäsionsminister Iztok Puriè und Justizministerin Andreja Katiè.

Am zweiten Tag ihrer Slowenienreise besuchte die burgenländische Delegation mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landesrat Christian Illedits an der Spitze den Technologiepark Ljubljana und traf Kohäsionsminister Iztok Puriè sowie Justizministerin Andreja Katiè zu Arbeitsgesprächen.

Beim Besuch im Technologiepark Ljubljana informierten sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landesrat Christian Illedits gemeinsam mit Kohäsionsminister Iztok Puriè vor allem über die Interreg-Projekte "Digital Life for Central Europe" und "Coop4Healthcare", die sich mit der Digitalisierung und technischen Ausstattung von Pflegeheimen beschäftigen und an denen die Fachhochschule (FH) Pinkafeld als wissenschaftlicher Partner maßgeblich beteiligt ist.

Der Technologiepark Ljubljana gilt im wirtschaftlich stark wachsenden Slowenien als Vorzeigeprojekt und beherbergt auf 65.000 Quadratmetern rund 300 Unternehmen und Labore und erwirtschaftet jährlich über 9 Millionen Euro. Gemeinsam mit seinen Partnern – darunter auch die Fachhochschule Burgenland, die hier an zwei Projekten beteiligt ist – ist er an rund 25 nationalen und internationalen Projekten im Wert von rund 4,5 Millionen Euro beteiligt.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zeigte sich beim gemeinsamen Besuch mit Kohäsionsminister Iztok Puriè beeindruckt: „In diesem Technologiepark, wo sich auch die Fachhochschule Burgenland als Partner an einzelnen Projekten beteiligt, sieht man die Verbindung zwischen Forschung und jungen Unternehmen – das kann auch innovations- und beispielgebend für das Burgenland sein.“ Auch Landesrat Christian Illedits betont: „Wir wollen hier Kontakte intensivieren – das kann sowohl Slowenien als auch das Burgenland wirtschaftlich weiter voranbringen.“

Doskozil hob in diesem Zusammenhang auch die besondere Rolle der FH Burgenland hervor: „Durch die Aktivitäten und die Beteiligung der Fachhochschule an Forschungsprojekten und die klaren Forschungsergebnisse ist wirtschaftlichen Kooperationen Tür und Tor geöffnet. Sie müssen aber durch Wirtschaftspartner konkret mit Leben erfüllt werden. Diese Türen wollen wir öffnen gemeinsam mit unseren Partnern, aber es gehört natürlich beiderseits auch in der Wirtschaft guter Wille dazu.“

Nach einem Arbeitsgespräch mit Justizministerin Andreja Katiè, das den Abschluss des Slowenienbesuchs bildete, zog der Landeshauptmann – in dieser Funktion der erste burgenländische Politiker seit mindestens 25 Jahren, der Slowenien besucht – Bilanz: „Es waren gute Gespräche. Kontakte konnten geknüpft, aber auch erneuert werden. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, mit den Nachbarn zu reden, ihnen gegebenenfalls auch Pläne, die sie betreffen, weiterzugeben und mit ihnen zu diskutieren – konkret etwa verkehrspolitische Pläne. Wir werden sicher unsere Bemühungen weiterführen und noch verstärken, um Kontakte und Kooperationen zu intensivieren.“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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