OMV jagt im Weinviertel mit High-Tech
 nach dem „Schwarzem Gold“

 

erstellt am
05. 08. 19
13:00 MEZ

Altlichtenwarth/Wien (noewpd) - Als eine „Schlüsselbohrung“ bezeichnet der für das Explorationsgeschäft zuständige OMV-Vorstand Johann Pleininger jenes Großprojekt, das der Energiekonzern heuer im Herbst im Weinviertel in Angriff nehmen wird. Unter der Bezeichnung „Altlichtenwarth Tief 1“ startet die OMV auf dem Gemeindegebiet von Altlichtenwarth im Bezirk Mistelbach eine 16 Wochen lange Explorationsbohrung, die bis in eine Tiefe von rund 4.000 Metern unter dem Erdboden führt. „Wir vermuten dort Erdöl- oder Erdgasreserven in einer Menge von mehreren Millionen Barrel“, erklärt Pleininger. Wie er dem NÖ Wirtschaftspressedienst ohne in Details zu gehen mitteilt, mache das Investitionsvolumen dieses Projekts einen zweistelligen Millionenbetrag aus.

Ende des Jahres werde die OMV auch wissen, ob es sich lohnt, jene Vorkommen wirtschaftlich zu erschließen, die man bei der 2018 im Marchfeld durchgeführten 3D-Seismikkampagne gefunden hat. 650 Quadratkilometer Boden hat das Unternehmen auf der Suche nach neuen Erdgasfeldern insbesondere im Raum südlich von Gänserndorf bis zur Wiener Stadtgrenze durchleuchtet. „In der Auswertung der Daten sehen wir erste Spuren von Lagerstätten, die wir uns aber noch genauer ansehen müssen“, sagt Pleininger. Man brauche noch etwas Zeit, „aber die Signale sind jedenfalls positiv.“

In Österreich produziert die OMV zurzeit pro Tag rund 25.000 Fass Öläquivalent (boe). Diese Menge ist, wie bei alten Öl- und Gasfeldern zu erwarten, langsam rückläufig – zwischen drei und fünf Prozent. „Wir arbeiten aber an einer neuen Technologie, die es möglich machen wird, die Endausbeute einer Lagerstätte um fünf bis zehn Prozent zu steigern“, kündigt Pleininger an. Gelingt hier ein Durchbruch, „sehe ich eine gute Zukunft für den Standort Österreich, für die Arbeitsplätze und für die Firmen, die für uns arbeiten“, so der OMV-Vorstand.

Im Marchfeld und im Weinviertel betreut das Unternehmen derzeit 50 aktive Produktionsfelder, auf denen ca. 640 Öl- und 115 Erdgassonden arbeiten. Dazu kommen 135 Speicher- sowie rund 90 Wasserinjektionssonden. Mit 610 Beschäftigten ist die OMV, die in Gänserndorf das globale Innovations- und Technologiezentrum des Konzerns betreibt, einer der größten Arbeitgeber in der Region.

 

 

 

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