Inflation sinkt im Juli 2019 auf 1,4%

 

erstellt am
19. 08. 19
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juli 2019 lag bei 1,4%, wie aus Berechnungen von Statistik Austria hervorgeht (Juni 2019: 1,6%). Hauptverantwortlich für den Rückgang waren Flugtickets, die sich im Jahresvergleich deutlich verbilligten, nachdem sie sich im Juni noch leicht verteuert hatten. Als starke Preistreiber erwiesen sich erneut die Preise für Wohnung, Wasser und Energie, gefolgt von jenen für Restaurants und Hotels.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Juli 2019 bei 106,4. Gegenüber dem Vormonat Juni ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,4% zurück.

Preise für Wohnen und für Restaurants waren für etwa zwei Drittel der Inflation verantwortlich
Die Preisanstiege für Wohnung, Wasser, Energie (+3,1%) beeinflussten die Inflationsrate mit +0,58 Prozentpunkten und erwiesen sich damit als bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 3,3% mehr (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Die Mieten stiegen ebenfalls insgesamt um 3,3% (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Ausgaben für Haushaltsenergie erhöhten sich durchschnittlich um 3,1% (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte), wozu überwiegend höhere Strompreise beitrugen (+5,0%; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte). Die Ausgaben für feste Brennstoffe stiegen um 4,0%, jene für Fernwärme um 1,9% und jene für Gas um 1,2%, die Heizölpreise hingegen gingen um 1,9% zurück.

In Restaurants und Hotels musste durchschnittlich um 3,2% mehr bezahlt werden (Einfluss: +0,37 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren vor allem höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,1%; Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich ebenfalls um 3,1%.

Die Preise für Freizeit und Kultur stiegen durchschnittlich um 1,3% (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend Freizeit- und Kulturdienstleistungen bei, die sich um 3,4% verteuerten (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Pauschalreisen hingegen kosteten um 1,9% weniger (Einfluss: -0,03 Prozentpunkte).

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke gab man um 1,1% mehr aus (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Dafür waren allein die Nahrungsmittel verantwortlich (insgesamt +1,3%; Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Die Preise stiegen für Gemüse um 5,2%, für Fleisch um 2,0% und für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,8%. Milch, Käse und Eier kosteten insgesamt um 2,0% mehr. Obst hingegen verbilligte sich um 6,2%. Die Preise alkoholfreier Getränke blieben im Jahresabstand unverändert.

Preisstabilität zeigte sich im Sektor Verkehr (durchschnittlich 0,0%; Einfluss: 0,00 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten durchschnittlich um 3,9% mehr (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte) und Pkws um 1,8% (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte). Treibstoffe hingegen verbilligten sich um 2,5% (Einfluss: -0,07 Prozentpunkte). Die Preise für Flugtickets gingen um 9,8% zurück (Einfluss: -0,05 Prozentpunkte), nachdem sie im Juni noch um 1,1% (Einfluss: +0,01 Prozentpunkte) gestiegen waren.

Nachrichtenübermittlung kostete durchschnittlich um 4,5% weniger (Einfluss: -0,09 Prozentpunkte). Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 3,9% (Einfluss: -0,06 Prozentpunkte) und Mobiltelefone um 9,3%.

Inflation Juli 2019 gegenüber Juni 2019: -0,4%
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand zeigten sich die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe, deren Preise aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittlich um 12,6% (Einfluss: -0,60 Prozentpunkte) fielen (Bekleidungsartikel -14,8%, Schuhe -8,0%).

Hauptpreistreiber im Monatsabstand waren die Kosten für Freizeit und Kultur (durchschnittlich +1,6%; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +8,8%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Juli 2019 bei 1,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juli 2019 bei 106,27. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,4% und war damit gleich hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik) führten in einzelnen Ausgabengruppen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.
Täglicher Einkauf im Jahresabstand etwas günstiger, wöchentlicher Einkauf nur wenig teurer

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, ging im Jahresvergleich um 0,1% zurück (Juni +0,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 0,4% (Juni +0,3%).

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.statistik.at

 

 

 

 

 

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