Ordnung in die Finanzen bringen

 

erstellt am
23. 08. 19
13:00 MEZ

Betreutes Konto als Salzburgs neues Angebot für Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten
Salzburg (lk) - Die Miete nicht bezahlt, mit dem Strom im Rückstand, kein Geld mehr am Konto und kein Plan, wie sich das in Zukunft ändern soll. Eine Situation, in der professionelle Hilfe notwendig ist, da die Betroffenen überfordert sind und nicht mehr erkennen, welche Zahlungen existenzsichernd sind. „Das neue Angebot des Betreuten Kontos unterstützt Menschen, um nicht in grobe finanzielle Schwierigkeiten zu geraten“ sagt Sozialreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

„Das Ziel dabei: Diese Personen sollen ihr Geldleben wieder in den Griff bekommen. Und dadurch sollen etwa Wohnungsverlust oder das Abdrehen von Strom vermieden werden“, so Schellhorn weiter.

Unterstützung durch Beratungs-Team
Das Land Salzburg, die Schuldenberatung und die Zweite Sparkasse haben nun das Projekt des Betreuten Kontos zur Existenzsicherung gestartet. „Mit Hilfe eines Beratungs-Teams werden betroffene Personen dabei unterstützt, ihre monatlichen Zahlungen einzuhalten“, betont Sozialreferent Schellhorn.

Finanzielle Prioritäten setzen
Das Angebot richtet sich in erster Linie an Personen, die Schwierigkeiten haben, finanzielle Prioritäten zu erkennen und dadurch von Wohnungslosigkeit bedroht sind. „Wir bringen Ordnung in die Finanzen und erstellen mit den Betroffenen einen Plan, welche Zahlungen wirklich wichtig sind. Dadurch können die enormen Kosten von Delogierungen oder die Bestellung von Erwachsenenvertretungen vermieden werden und die Betroffenen bleiben handlungsfähig“, so Peter Niederreiter von der Schuldenberatung Salzburg. Die Finanzierung des Projekts übernimmt das Land. Heuer sollen bis zu 25 betreute Konten vergeben werden und im nächsten Jahr soll der Ausbau auf 50 Konten erfolgen. Die Schuldenberatung Salzburg übernimmt die Beratung und Betreuung, die Zweite Sparkasse stellt die Konten zur Verfügung.

Zwei Konten für mehr Überblick
Die Idee dahinter: Es gibt zwei getrennte Bankkonten bei der Zweiten Sparkasse. Auf das Eingangskonto kommen die Einnahmen und von dort werden die existenzsichernden Zahlungen getätigt wie beispielsweise Miete, Strom, Gas, aber auch Alimente und Strafen. „Werden diese nicht bezahlt, hat das einen Gefängnisaufenthalt zur Folge und die Spirale beginnt wieder von Neuem mit Arbeitsplatz- und Wohnungsverlust“, führt Karin Macheiner, Filialkoordinatorin der Zweiten Sparkasse Salzburg, aus. Das restliche Guthaben kommt auf ein Ausgangskonto, über das die Personen selber verfügen können.

Besonderheit in der Bankenlandschaft
Die Zweite Sparkasse ist in der österreichischen Bankenlandschaft einzigartig. Sie ist eine „Bank für Menschen ohne Bank“, der es nicht um Erträge geht, sondern um Menschen, die Unterstützung bei der Kontoführung und beim Umgang mit Geld brauchen. Diesen Personen werden neben dem Basiskonto, einfache Sparformen, kostenlose Versicherungen oder eben das Betreute Konto angeboten. Österreichweit gibt es derzeit rund 1.000 solcher Konten.

 

 

 

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