30 Jahre „Grünes Band Europa“

 

erstellt am
20. 08. 19
13:00 MEZ

Dunst: „Das Grüne Band ist eine grenzüberschreitende Erfolgsgeschichte“
Illmitz/Eisenstadt (blms) - Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Initiative „Grünes Band Europa“ trafen sich Akteure und Politiker aus verschiedenen Ländern am 19. August zu einer Festveranstaltung im Nationalpark Neusiedlersee – Seewinkel. Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus DIin Maria Patek, MBA, Landwirtschaftsminister Dr. István Nagy aus Ungarn und auch Landtagspräsidentin Verena Dunst betonten in ihren Ausführungen die Wichtigkeit und Einzigartigkeit des Lebensraumverbunds entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs. „Für die einheimische Bevölkerung hat dieser Nationalpark am Grünen Band Europa wesentlich zur Entwicklung einer neuen regionalen Identität beigetragen. Die Attraktivität dieser Grenzregion für Naturtouristen, für Birdwatcher oder für Naturfotografen liegt nicht nur in der einzigartigen Landschaft zwischen Alpen und Puszta, nicht nur in der außergewöhnlichen Vielfalt an Lebensräumen und Arten, nicht nur am sehr langen Sommer – sie hat auch einen Reiz, der sich aus der kulturellen Vielfalt und aus der Geschichte einer oftmals veränderten Grenzsituation ergibt. Es gehört deshalb zu unseren Aufgaben, dieses wertvolle Naturjuwel gemeinsam mit den Nachbarn zu erhalten und es zusammen mit der jüngeren Geschichte Europas unseren Gästen wie der Bevölkerung noch stärker ins Bewusstsein zu bringen“, so Landtagspräsidentin Verena Dunst.

Das Grüne Band Europas erstreckt sich entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs, im Norden von der Barentssee bis in den Süden ans Mittelmeer zur Griechischen Grenze. Es ist etwa 12.500 km lang und zieht sich entlang von 23 Staaten quer durch Europa – vom Nordkap bis zur Adria, bzw. zum Schwarzen Meer. Österreich hat beinahe 1300 km Anteil an dem internationalen Projekt, davon entfallen rund 400 km auf das Burgenland.

Das Grüne Band des Burgenlandes
Die nachhaltige, grenzüberschreitende Nutzung der Kulturlandschaft hatte ihren Anfang schon kurz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs, als beide Länder im Jahr 1988 mit der Planung eines gemeinsamen Nationalparks begannen. Beide Seiten haben auch früh die wirtschaftlichen Chancen aus dem Naturtourismus erkannt – und der Ausbau des Radwegenetzes hat eine dafür wichtige Infrastruktur geschaffen. Heute zählt der Radweg um den Neusiedler See zu den am höchsten bewerteten in Europa. Dunst: „Für die einheimische Bevölkerung hat dieser Nationalpark am Grünen Band Europa wesentlich zur Entwicklung einer neuen regionalen Identität beigetragen. Der grenzüberschreitende Nationalpark hat sich von Beginn an (1993) nicht nur zu einem Paradebeispiel für nachhaltigen Tourismus entwickelt, er bringt auch den größten Anteil an internationalen Gästen ins Burgenland und trägt maßgeblich zur Entwicklung eines Ganzjahrestourismus bei“.

Eine Infrastruktur, die ein vielfältiges Naturerlebnis fördert und der lokalen Wirtschaft nützt, gibt es aber nicht nur im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel: Das Burgenland kann mit seinem langen Anteil am Grünen Band auch eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit in zwei Naturparken aufweisen – am Geschriebenstein (Irottkö) und an der Raab (Örség, Goricko). Darüber hinaus zeigt das Pannonian Nature Network mit 4 Nationalparken und 10 Naturparken in den westungarischen Nachbarkomitaten und im Burgenland, wie gut in diesem Sektor Synergien genutzt werden können.

Grünes Band Europa „Grenzen trennen. Natur verbindet“
Bereits seit den 1970er Jahren starteten in mehreren Bereichen Aktivitäten zum Schutz der einzigartigen Natur, die sich im Schatten der Grenzanlagen entwickeln konnte. Etablierten sich nach 1989 einige regionale Projekte, konnte vor 30 Jahren die europaweite Initiative aus der Taufe gehoben werden. Das Grüne Band, die wertvollen Lebensräume, die sich im Schatten des Eisernen Vorhangs entwickelt und erhalten haben, sind heute das größte Biotopverbundsystem Europas. Allein 40 Nationalparke liegen direkt entlang des früheren Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis ans Schwarze Meer; 16 davon sind grenzüberschreitende Nationalparke. Mehr als 3200 Schutzgebiete befinden sich innerhalb eines 50 Kilometer breiten Korridors. Zudem finden zahlreiche Arten der Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutz-Richtlinie der EU einen Lebensraum im Grünen Band, wie die gefährdete Bechstein-Fledermaus, der stark gefährdete Mausschläfer, die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel und die Zwerggans. Alle diese Arten stehen auf den Roten Listen Europas.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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