25 Jahre Fachhochschulen in Österreich

 

erstellt am
11. 09. 19
13:00 MEZ

Wissenschaftsministerin Rauskala und IV-Präsident Kapsch gratulieren – Praxisorientiertes Hochschulangebot wurde zu unbestrittenem Erfolgsmodell
Wien (bmbwf) - Vor 25 Jahren startete der erste Fachhochschul-Studiengang in Österreich, das war der Grundstein für eine unbestrittene Erfolgsgeschichte. Aus diesem Anlass luden die Industriellenvereinigung, die Fachhochschul-Konferenz und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Wien zur gemeinsamen Festveranstaltung „25 Jahre Fachhochschulen“. Alle drei Gastgeber waren sich einig, dass die Etablierung eines praxisorientierten Hochschulangebotes in Österreich zu einem unbestrittenen Erfolgsmodell geworden ist: „Die Fachhochschulen bilden berufsfeldqualifizierend und praxisnah aus und weisen eine beispielgebende Betreuungsrelation und straffe Studienorganisation auf, die es ermöglicht, auf die Bedürfnisse der Studierenden einzugehen und den Studierenden Planbarkeit und damit eine definierte Studiendauer erlaubt. Auf Grund der angewandten Lehre und Forschung sind sie insbesondere für Unternehmen attraktive und zukunftsweisende Partner, vor allem in der Stärkung der Standorte in den Regionen.“

„Fachhochschulen spielen eine wesentliche Rolle bei der Nachwuchssicherung, insbesondere im naturwissenschaftlich-technischen Bereich“, so der Präsident der Industriellenvereinigung Georg Kapsch. Die hohe und schnelle Arbeitsmarktintegration der Absolventinnen und Absolventen, die Praxisrelevanz des Studienangebots sowie die hohen Abschlussquoten stellten eindrücklich ihre Bedeutung für die heimische Industrie unter Beweis. „Um den Innovationsnachwuchs auch künftig abzusichern und den Fachkräftemangel der Unternehmen zu entschärfen, fordert die Industrie in Zukunft eine FH-Ausbauoffensive, insbesondere im MINT-Bereich“, so der IV-Präsident. Dazu brauche es aus Sicht der Industrie künftig einen Ausbau der bundesfinanzierten Studienplätze um jährlich 1.200 Anfängerplätze.

„Die Stärken des FH-Sektors liegen ganz klar auf der Hand – nämlich in der erfolgreichen und qualitätsvollen Umsetzung seines Bildungsauftrages. Das haben die letzten 25 Jahre in beeindruckender Weise gezeigt“, fasst Wissenschaftsministerin Iris Rauskala zusammen. “Wir sind jetzt gefordert, diese erfolgreiche Entwicklung weiterzuführen und die Rahmenbedingungen dafür zu legen – zum einen gilt es, die jeweiligen Stärken der Einrichtungen zu nutzen und Synergien zum Nutzen des großen Ganzen zu finden. Und zum anderen arbeiten wir an einem gezielten und bedarfsorientierten Ausbau der FH-Plätze, vor allem im MINT-Bereich, zur Sicherung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Österreich.“

„Die Fachhochschulen stehen an ihrem 25-jährigen Jubiläum vor einem Scheideweg. Unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen, keine Valorisierung der Bundesförderung, keine nachhaltige Forschungsfinanzierung, keine Promotionsmöglichkeiten für die eigenen MitarbeiterInnen, ist eine qualitätsvolle Ausbildung der Studierenden in Zukunft nicht mehr möglich. Heute braucht es entschiedenes Handeln aller verantwortlichen Personen, um die massive Unterfinanzierung des Fachhochschul-Sektors zu beseitigen. Der Wertverlust der 1994 eingeführten und erst zweimal angepassten Fördersätze beträgt heute noch immer mehr als 30 Prozent. So kann man auf Dauer die Qualität nicht aufrechterhalten!“, hält Mag. Raimund Ribitsch, Präsident der Fachhochschul-Konferenz fest. Ein weiterer Ausbau ohne vorherige Erhöhung der Fördersätze sei speziell im teuren MINT-Bereich nicht mehr zu stemmen. Abschließend hält Ribitsch fest, dass die alleinige Fokussierung auf MINT-Studiengänge nicht den Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht. So seien Themen wie Nachhaltigkeit, Gesundheit und Soziales aus einer modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.

1994 mit 693 Studierenden in zehn Studiengängen begonnen, blicken die Fachhochschulen heute und 25 Jahre später auf eine beachtliche Entwicklung mit nunmehr 53.400 Studierenden in über 480 FH-Studiengängen zurück. Waren es zu Beginn nur technische und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge, so reicht das Fächerspektrum der Fachhochschulen heute weit darüber hinaus auch in die Gesundheitsberufe, Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften, Sicherheitswissenschaften und Gestaltung. Die Fachhochschulen haben sich in der österreichischen Hochschullandschaft als zukunftsweisende Partner für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft etabliert.

 

 

 

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