Der Arbeitsmarkt im 2. Quartal 2019

 

erstellt am
11. 09. 19
13:00 MEZ

Abgeschwächter Beschäftigungszuwachs, etwas weniger Arbeitslose
Wien (statistik austria) - Im 2. Quartal 2019 waren laut Statistik Austria 4.343.300 in Österreich wohnhafte Personen erwerbstätig und 202.000 arbeitslos (nach internationaler Definition). Die Zahl der unselbständig Beschäftigten stieg vom 2. Quartal 2018 zum 2. Quartal 2019 um 25.600 auf 3.819.100. Ein Jahr zuvor – vom 2. Quartal 2017 zum 2. Quartal 2018 – betrug der Anstieg 51.500. Mit 524.200 Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen im 2. Quartal 2019 blieb ihre Anzahl auf dem Niveau des 2. Quartals der vergangenen beiden Jahre, wobei leichte Zuwächse bei den Selbständigen durch Rückgänge bei den Mithelfenden nahezu aufgewogen wurden. Das Beschäftigungsplus gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres konzentrierte sich auf Vollzeitstellen, die Zahl der Teilzeitbeschäftigten blieb nahezu unverändert. Mit 202.000 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 4,5% war die Arbeitslosigkeit nur geringfügig niedriger als im Vorjahr (2. Quartal 2018: 208.100 bzw. 4,6%). Allerdings war die Zahl der offenen Stellen im 2. Quartal 2019 mit 129.100 signifikant höher als im 2. Quartal 2018 (110.700).

Verglichen mit dem Vorquartal gab es einen kräftigen saisonalen Anstieg bei den unselbständig Beschäftigten (+44.900) und einen Rückgang bei den Arbeitslosen (-20.400). Die Zahl der offenen Stellen blieb auf dem gleichen Niveau wie im 1. Quartal 2019.

Etwas mehr vollzeitbeschäftigte Frauen und Männer als im Vorjahr
Der Beschäftigungszuwachs bei den unselbständig Erwerbstätigen im Jahresvergleich entfiel in nahezu gleichem Ausmaß auf Frauen (+14.300) und Männer (+11.400). Eine Auswertung nach Vollzeit- und Teilzeiterwerbstätigkeit ergab für Frauen und Männer ein sehr ähnliches Bild: Beide Geschlechter verzeichneten gegenüber dem 2. Quartal 2018 einen leichten Anstieg bei Vollzeitbeschäftigten (Frauen: +11.800, Männer: +13.300), gleichzeitig blieb die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen und Männer auf Vorjahresniveau. Daraus resultiert ein leichter Rückgang bei der Teilzeitquote auf 48,4% bei unselbständig beschäftigten Frauen sowie auf 10,1% bei Männern.

Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet ergaben sich im Vergleich zum 2. Quartal 2018 nennenswerte Beschäftigungszuwächse bei Unselbständigen besonders im Gesundheits- und Sozialwesen, im Erziehungs- und Unterrichtswesen sowie in der Sparte Bau.

Mehr ältere Erwerbstätige und Erwerbstätige mit höherem Bildungsabschluss
Im 2. Quartal 2019 gab es deutlich mehr ältere Personen, die erwerbstätig waren, als im Jahr zuvor. Von den insgesamt 29.500 mehr Erwerbstätigen gegenüber dem 2. Quartal 2018 entfielen allein 28.200 auf die Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen. Zudem gab es um 46.900 Erwerbstätige mehr mit AHS oder BHS als höchstem Bildungsabschluss sowie um 45.300 mehr Akademikerinnen und Akademiker als im 2. Quartal 2018; hingegen waren deutlich weniger Personen mit Abschlüssen ohne Matura (-62.800) erwerbstätig. Der Anstieg verteilte sich gleichermaßen auf in- und ausländische Staatsangehörige.

Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,4 Prozentpunkte auf 73,4%. Der Anstieg der Erwerbstätigenzahl bei den 55- bis 59-Jährigen (+28.200) führte zu einer Erhöhung ihrer Erwerbstätigenquote um 1,9 Prozentpunkte auf 73,9%. Bei Erweiterung der Altersgruppe auf 55 bis 64 Jahre ergab sich ein Anstieg der Quote um 0,8 Prozentpunkte auf 54,2%. Dabei war bei Frauen eine höhere Erwerbsbeteiligung sowohl bei den 55- bis 59-Jährigen als auch bei den 60- bis 64-Jährigen festzustellen, bei Männern dagegen nur in der Altersgruppe 55 bis 59 Jahre. Der starke Anstieg der Erwerbstätigenzahl bei höheren Bildungsabschlüssen führte nur bei Personen mit AHS oder BHS als höchsten Bildungsabschluss zu einem Anstieg ihrer Erwerbstätigenquote (76,6%), nicht jedoch bei Akademikerinnen und Akademikern (85,6%). Dies ist auf die hohe Zahl von Absolventinnen und Absolventen, die dem Arbeitsmarkt neu zur Verfügung stehen, zurückzuführen.

Etwas weniger arbeitslose Männer
Im 2. Quartal 2019 waren 108.800 Männer und 93.200 Frauen nach internationaler Definition arbeitslos. Damit gab es bei Männern etwas weniger Arbeitslose als im Vorjahr (117.000, Frauen: 91.100). Geringfügige Rückgänge waren in den Altersgruppen 15 bis 24 Jahre und ab 45 Jahren sowie bei Erwerbspersonen mit höchstens Pflichtschulabschluss zu beobachten. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Definition reduzierte sich bei Männern gegenüber dem 2. Quartal 2018 von 4,9% auf 4,5%, jene der Frauen blieb mit 4,4% auf dem Niveau des Vorjahres (2. Quartal 2018: 4,3%).

Definitionsbedingt liegen sowohl die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen als auch die nationale Arbeitslosenquote deutlich über dem Niveau der von Statistik Austria erhobenen Zahlen nach internationaler Definition.

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