Die Österreichische Jugendwertestudie 2019

 

erstellt am
07. 10. 19
13:00 MEZ

… wurde vom 5. bis 18. September 2019 in Österreich durchgeführt. Dabei wurden 1000 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 29 Jahren interviewt.
Wien (jugendkultur) - Die Studie zeigt den langsamen Untergang von Facebook in den jungen Zielgruppen. Je jünger desto weniger Facebook. In der Altersgruppe der 16- bis 29-jährigen nutzen gegenwärtig lediglich 27 % der Jugendlichen Facebook häufig. Im Gegensatz dazu werden Instagram (75%) und Snapchat (62%) deutlich häufiger genutzt. Instagram ist das neue dominierende Medium im Jugendsegment. Es triumphiert ein neues BILDMEDIUM (Instagram) über ein altes TEXTMEDIUM (Facebook). Insgesamt zeigt sich, dass Medien, die sich einer präsentativen Symbolik bedienen, das Diskursmedium Facebook aus dem Feld schlagen.

Auf Facebook sind die jungen Migranten stärker vertreten, auf Instagram dominieren Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Tinder und Twitter sind die absoluten Loser-Medien im Jugendsegment. 75% nutzen Tinder nie, 67% nie Twitter.

Eine absolute Renaissance unter Jugendlichen erlebt die Familie. Sie ist ihr wichtigster Lebensbereich (76%), gefolgt von Freunden und Bekannten (71%). Religion (13%) und Politik (13,5%) sind in der Lebenswelt der Jugendlichen nahezu irrelevant. Für Migranten ist Religion deutlich wichtiger als für Jugendliche ohne Migrationshintergrund. 26% finden, dass Religion sehr wichtig für sie ist, weitere 20% finden sie wichtig. Bei den autochthonen Österreichern finden sich lediglich 9%, denen die Religion sehr wichtig ist.

Zeitungen und der ORF genießen lediglich unter 6% bzw. 7% der jungen Österreicher großes Vertrauen. Spitzenreiter im Vertrauensranking sind Polizei, Gerichte und Bundesheer. Das absolute Schlusslicht im Vertrauensranking bilden die politischen Parteien, denen gerade einmal 3% der jungen Österreicher vertrauen.

Alarmierend ist die Zustimmung der Aussagen der jungen Österreicher zur Politik. Der Aussage „Die meisten Politiker haben keine Ahnung, wie es den meisten Menschen geht“, können über 80% zustimmen. Weitere 67% glauben, dass der Wohlstand zurückgehen wird und es ihnen einmal schlechter gehen wird als ihren Eltern.

Auch ein interessantes Ergebnis im Rückblick auf die gerade erfolgten Nationalratswahlen. Fast 70% stimmen mit keiner Partei wirklich überein und wählen bei Wahlen nur das geringste Übel.

 

 

 

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