Kompetenzzentrum „Digitaler Zwilling“
 am MCI gestartet

 

erstellt am
02. 10. 19
13:00 MEZ

Virtuelle Entwicklungsplattform für in Tirol produzierte Maschinen - Errichtung mit Unterstützung des Landes Tirol - Erste Unternehmenspartner: Liebherr und Prinoth
Innsbruck (mci) - Mit Unterstützung des Landes Tirol wurde kürzlich an der Unternehmerischen Hochschule® ein „Digital Twin Lab“ eingerichtet, das Tiroler Unternehmen dabei unterstützt, Kompetenzen im Bereich der Gesamtmaschinensimulation auf- und auszubauen und somit Entwicklungsprozesse zu beschleunigen und effektiver zu gestalten. Das MCI bringt dabei seine international anerkannte Expertise in Produktentwicklungsprozessen insbesondere im Bereich Mechatronik und Automatisierung ein.

Konkret wird es im Digital Twin Lab am MCI möglich sein, aufwändige Testreihen bei der Entwicklung von Arbeitsmaschinen einzusparen und somit die Zeit bis zur Markteinführung drastisch zu verkürzen. Zu Buche schlagen nicht nur die damit verbundenen Kosteneinsparungen, sondern auch die höhere Geschwindigkeit, mit der proaktiv auf Marktanforderungen reagiert werden kann.

Erste Erfolge können bereits verbucht werden: Die beiden international erfolgreichen Unternehmen Liebherr und Prinoth sind in das Projekt eingestiegen. Getestet, weiterentwickelt und optimiert werden Planierraupen der Lieberherr-Werk Telfs und Pistenfahrzeuge von Prinoth aus der Leitner Gruppe mit Sitz in Sterzing und Telfs.

Hintergrund
Bei „Digitalen Zwillingen“ (Digital Twins) geht es um die virtuelle Abbildung und Optimierung von mobilen Arbeitsmaschinen. Mittels numerischer Simulation und empirischer Ergebnisse können auf dem Computer sehr aussagekräftige simulative Abbilder realer komplexer Geräte erzeugt und Betriebssituationen nachgestellt werden. Auf diese Weise können schon sehr früh im Entwicklungsprozess Erkenntnisse über das Verhalten, mögliche Schwachstellen und Optimierungserfordernisse der Maschinen im realen Betrieb gewonnen und auf die Konzepte übertragen werden. Ziel ist eine schnellere und validere Produktentwicklung, die sich für die Unternehmen positiv auf deren internationale Wettbewerbsfähigkeit auswirkt.

Statements
„Das neue Kompetenzzentrum setzt einen Meilenstein in der Unterstützung heimischer Maschinenbauer in Hinblick auf Innovationen, Standortsicherung und die Produktentwicklung“, betont Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. „Seitens des Landes Tirol freut es uns, dass wir den heimischen Industriebetrieben mit dem MCI einen kompetenten Partner für die Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellen können.“

Ulrich Hammerle, Technischer Geschäftsführer Liebherr-Werk Telfs GmbH: „Im ‚Digital Twin Lab‘ sieht die LIEBHERR Werk Telfs GmbH ein in seiner Zusammensetzung weltweit einmaliges Kompetenzzentrum. Thematisch wird die virtuelle Simulation von industriell genutzten Off-Road Raupenfahrzeugen bearbeitet. Durch die simulationsfähige Abbildung aller Funktionen der Maschine ergeben sich vielfältige Möglichkeiten. Beispiele dafür sind die Effizienz- oder Funktionsverbesserung unserer Arbeitsmaschinen, aber auch die zielgerichtete Entwicklung von Assistenz- und Automatisierungssystemen.“

Martin Kirchmair, Leiter Forschung & Entwicklung für Pistenfahrzeuge bei Prinoth: „Für PRINOTH sehen wir im Kompetenzzentrum eine große Chance, um in Zukunft unsere Produktentwicklung noch effizienter und besser zu gestalten. Das Ziel ist mit Hilfe des Digital Twin unsere Produkte bereits am Computer simulieren und optimieren zu können und somit für neue Herausforderungen wie z.B. autonome Funktionen gerüstet zu sein, und auch ‚time to market‘ reduzieren zu können.“

Michael Kraxner, Leiter Forschung & Entwicklung am MCI, freut sich über die positiven Synergien: „Wir ergänzen und vertiefen vorhandene Forschungsfelder für und gemeinsam mit den heimischen Industriebetrieben. Eine klassische Win-win-Situation für alle Beteiligten.“

Mechatronik-Studiengangsleiter Andreas Mehrle ergänzt: „Toll, dass wir mit unserer Expertise zu Innovativität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beitragen können. Gewinner sind nicht nur die Unternehmen, sondern auch unsere Studierenden.“

 

 

 

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