Land Salzburg übersiedelt 200 Arbeitsplätze
 in die Regionen

 

erstellt am
08. 10. 19
13:00 MEZ

Bürgernahe Verwaltung schaffen / Regionale Struktur stärken
Salzburg (lk) - Zukünftig wird das Amt der Landesregierung mit neuen Dienststellen in den Regionen präsent sein. Mit der Offensive und Verlagerung von gut 200 Arbeitsplätzen in den nächsten fünf Jahren wird der ländliche Raum gestärkt. Übersiedeln werden das Landesabgabenamt, die Landesforstdirektion, die Referate Gemeindeaufsicht und -personal und Teile der Lebensmittelaufsicht sowie die Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung. „Qualifizierte Arbeitsplätze in den Regionen und kurze Wege sind ein Gebot der Stunde, stärken den ländlichen Raum und bringen die Verwaltung näher zum Bürger“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer am 8. Oktober.

Insgesamt werden in den nächsten fünf bis sieben Jahren rund 200 Arbeitsplätze in die Regionen verlagert. Dadurch werden die Verwaltungsstandorte in den Bezirken gestärkt. In Tamsweg wird künftig das Landesabgabenamt, in Zell am See die Landesforstdirektion, in Hallein die Referate Gemeindeaufsicht und Gemeindepersonal und in St. Johann im Pongau Teile der Lebensmittelaufsicht aufgebaut. Zudem wird auch die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung nach Seekirchen übersiedeln.

Effiziente Verwaltung und Bürgernähe
„Wir stärken damit den ländlichen Raum und bringen weitere qualifizierte Arbeitsplätze in die Regionen. Das wird einen Kulturwandel in der Verwaltung mit sich bringen und die Ämter rücken noch näher zum Bürger“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer. In einem ersten Schritt wurde analysiert, welche Dienststellen die Voraussetzungen für eine Dezentralisierung mit sich bringen. „Besonders geeignet sind dabei Aufgabenstellungen, die durch Kundennähe noch besser erfüllt oder die unabhängig vom Standort erbracht werden können“, so Landeshauptmann Haslauer.

Herausforderung für die Verwaltung
„So ein Prozess braucht viel Kommunikation und Gespräche. Wir werden die anstehenden Veränderungen, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam intensiv vorbereiten und in Etappen umsetzen“, so Personal-Landesrat Josef Schwaiger. Heute hat es auch bereits Informationen für die Personalvertretung gegeben. Ebenso wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Dienststellenleiter persönlich informiert. „Ein wenig hilft uns der Umstand, dass viele Kolleginnen und Kollegen in den kommenden Jahren in Pension gehen“, so Landesrat Josef Schwaiger.

Startschuss für Verlagerung gefallen
Mit dem heutigen Tag fällt im Amt der Salzburger Landesregierung der Startschuss für alle begleitenden Maßnahmen. Es wird weitere intensive Gespräche in den Dienststellen geben, um die besten Lösungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. „Die enge Abstimmung und intensive Einbeziehung des Personals und der Personalvertretung ist uns sehr wichtig“, betont Landesrat Schwaiger. Das Land Salzburg hat im Bereich der Verlagerung aber schon Erfahrungswerte. Bereits heute arbeiten 42 Personen in Außenstellen und rund 550 Menschen in den Bezirkshauptmannschaften. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Nationalparkverwaltung. „Wir wollten von Anfang an dort sein, wo unsere Partner mit Interessen am und im Nationalpark zu Hause sind. Diese Nähe und kurzen Wege helfen uns in der Kommunikation. Als Mitarbeiter bekommt man hautnah mit, was die Bedürfnisse in der Region sind“, so Wolfgang Urban. Er verweist auch darauf, dass es dadurch gelingt, qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Bei ihm im Team ist zum Beispiel eine Geoinformatikerin, die von der Stadt aus der Privatwirtschaft wieder zurück in den Pinzgau wechseln konnte.

Kürzere Anfahrtswege entlasten die Umwelt
Zusätzlich wirkt sich diese strategische Änderung in der Standortpolitik des öffentlichen Dienstes auch positiv auf die Umwelt aus. Lange Anfahrtswege aus den Regionen können verringert und damit die Lebensqualität erhöht werden. Neben der Verlagerung von Arbeitsplätzen werden auch in Zukunft die Möglichkeiten von Telearbeit den Trend hin zur Dezentralisierung verstärken.

Einrichtung von Kompetenz-Bezirkshauptmannschaften
Als weiteren Schritt zur Dezentralisierung und Verwaltungsvereinfachung setzt die Landesregierung künftig auf Kompetenz-Bezirkshauptmannschaften. Vor allem Verfahren mit geringer Häufigkeit und hohem benötigten Fachwissen lassen sich optimal in „Kompetenz-Zentren“ rascher bearbeiten. Gute Erfahrungen in diesem Bereich gibt es bereits zum Beispiel in der BH Tamsweg bei der Bearbeitung von Strafverfügungen. Rund 70.000 Verkehrsstrafanzeigen, das ist ein Drittel aller in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung durchzuführenden Verwaltungsstrafverfahren, sowie alle Vollstreckungsangelegenheiten der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung werden durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg abgearbeitet.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at