Wien Museum Neu: Nächste Schritte
 Stadtarchäologie und Vorplatzgestaltung

 

erstellt am
30. 10. 19
13:00 MEZ

Die Stadtarchäologie gräbt tiefer in die Vergangenheit und auch die Vorplatzgestaltung geht in die vertiefende Planungsphase.
Wien (wienmuseum) - Seit Anfang Oktober nimmt die Baustelle des Wien Museums Karlsplatz Gestalt an: Hinter dem Bauzaun gräbt die Stadtarchäologie, begleitet von einer interdisziplinären Forschungsgruppe, die sich neue Erkenntnisse zur Erdgeschichte der Stadt Wien im Anthropozän erhofft. Im November beginnt die Entkernung des Gebäudes und auch vor dem Bauzaun wird es konkret: Für die vertiefende Planung des Bereiches rund um den Vorplatz des Wien Museums wird ein Freiraumplanungsbüro beauftragt werden.

Erste Funde der Stadtarchäologie: Wie bereits gemeldet ist die Stadtarchäologie auf die Fundamente der alten Verkaufshalle aus den 20er Jahren gestoßen, jetzt geht es weiter in die Tiefe, also tiefer in die Vergangenheit. Pflaster aus der Zeit vor dem Hallenbau wurde bereits entdeckt. Weiter unten wird sie auf mächtige Verfüllschichten des alten Wienflussbetts treffen, wohl der umgelagerte Aushub, der bei der Umleitung des Flusses Mitte des 19. Jahrhunderts entstand. Weitere Funde werden mit Spannung erwartet.

Attraktivierung des Vorplatzes: Erste Überlegungen für die Freiraumplanung rund um den Vorplatz des Wien Museums wurden bereits im Zuge der Erstellung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans ausgearbeitet. Zusätzlich wurden Untersuchungen hinsichtlich des Mikroklimas (Wind- und Humankomfortstudie) durchgeführt. Mit der vertiefenden Freiraumplanung wird ein Freiraumplanungsbüro beauftragt werden, welches auf Grundlage der bereits geleisteten Vorarbeiten sowie mit Hilfe von Mikroklimasimulationen die vorliegende Entwurfsplanung optimiert. Ziel ist es, einen attraktiven Aufenthaltsraum zu schaffen, der sich gestalterisch in die Umgebung des Parks einfügt und sowohl die Hitzeentwicklung zurückhält als auch den Wind bremst. Daher soll einerseits die bestehende Grünfläche vor dem Wien Museum bestmöglich in die neue Gestaltung des Eingangsbereiches integriert werden. Andererseits sind neue Baumpflanzungen und weitere Begrünungselemente vorgesehen, die in ihrer Wirkungsweise mittels Simulationen optimal aufeinander abgestimmt werden, um im Sinne des Klimawandels auch in den heißen Sommermonaten eine attraktive und angenehme Aufenthaltsqualität zu schaffen. Im Zuge der Bauarbeiten wird der Altbaumbestand in möglichst umfassender Weise erhalten bleiben. Für die Aushubarbeiten der Stadtarchäologie und die Modernisierung eines Kanals wird es erforderlich sein, einen Baum aus dem Altbaumbestand zu entfernen. Im Gegenzug werden auf der Plaza des Wien Museums drei neue Bäume in größerer Nähe zur Hausmauer des Wien Museum gepflanzt werden, die mittels Erdkoffern mit dem darunterliegenden Erdreich verbunden sind. Weitere Baumpflanzungen im unmittelbaren Umfeld des Wien Museums werden zu einer Vergrößerung des Baumbestandes im Park beitragen.

Trotz Baustelle und Freiraumplanung: RadfahrerInnen und PassantInnen können den Karlsplatz Ost weiterhin queren. Und wer einen Blick auf die Arbeiten der StadtarchäologInnen werfen möchte, kann dies durch ein Guckloch am Bauzaun tun.

 

 

 

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