Krisen und Katastrophen als weltweite Herausforderung

 

erstellt am
30. 10. 15
09:00 MEZ

UN-Amt für die Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) informiert Nationalratsabgeordnete über seine Tätigkeit
Genf/Wien (pk) - Humanitäre Hilfe ist eine höchst professionelle Arbeit in einem zunehmend gefährlichen Umfeld. Diesen Gesamteindruck konnten am Abend des 29.10. Abgeordnete des Unterausschusses für Entwicklungszusammenarbeit aus einem Treffen mit Spitzenvertretern des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) mitnehmen. Rudolph Müller, der als stellvertretender Direktor des Genfer OCHA-Büros die Delegation leitete, rief in dem informativen Gespräch dazu auf, im Mittelpunkt des humanitären Engagements immer die individuellen Opfer zu sehen und nicht die Einzelnen für das Versagen der politischen Systeme verantwortlich zu machen. Was die aktuellen Flüchtlingsströme betrifft, rechnet Müller nicht mit kurzfristigen Lösungen. Es gelte vielmehr, langfristig in einer globalisierten Welt für Bedingungen zu sorgen, die es den Menschen ermöglichen, eine Lebensperspektive in ihren Heimatländern zu finden, mahnte er.

Wie Müller den Abgeordneten Petra Bayr (S), Franz-Joseph Huainigg (V) und Johannes Hübner (F) gegenüber betonte, mobilisiert und koordiniert OCHA humanitäre Hilfe bei Naturkatastrophen sowie in Krisengebieten und betreibt dabei ein integriertes Notfalleinsatzsystem. Als wichtiges Instrument der Koordinierung fungiert insbesondere das aus UN-Organisationen, der Rotkreuz-Bewegung und NGOs zusammengesetzte "Inter-Agency Standing Committee", das für eine interinstitutionelle Entscheidungsfindung bei komplexen Notfällen sorgt und Feldeinsätze organisiert. OCHA leistet praktische Arbeit vor Ort und sieht seine Aufgabe vor allem auch als Fürsprecher für die von Krisen und Katastrophen am stärksten betroffenen Menschen, unterstrich Müller und berichtete über eine lange Reihe von Hilfseinsätzen – vom Süd-Sudan über den Tsunami im Indischen Ozean bis hin zum Bürgerkrieg in Syrien.

Die Aktivitäten von OCHA erstrecken sich aber auch auf die Bereitstellung und Koordinierung der Finanzierung humanitärer Hilfe, wobei der Finanzbedarf überwiegend aus freiwilligen Beiträgen der Mitgliedstaaten gedeckt wird. Österreich unterstützt die Arbeit von OCHA in diesem Jahr im Zusammenhang mit den Krisen in der Ukraine und in Syrien und leistet darüber hinaus einen jährlichen Kernbeitrag von 90.000 €. Acht ÖsterreicherInnen arbeiten bei OCHA in zum Teil ranghohen Funktionen, so auch Rudolph Müller, der die Abteilung für Nothilfe leitet und dem Genfer Büro als stellvertretender Direktor vorsteht.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.parlament.gv.at

 

 

 

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