Mitterlehner: Bildung ist das richtige Instrument,
 um Populismus zu begegnen

 

erstellt am
01. 12. 16
11:00 MEZ

Vizekanzler bei der Generalversammlung des Christlichen Lehrervereins Oberösterreich - Verbesserungen durch Bildungsreform gemeinsam und gesamthaft erarbeiten
Linz/Wien (bmwfw) - "Von Marie von Ebner-Eschenbach stammt das Zitat 'Wer nichts weiß, muss alles glauben'. Gerade im heutigen Zeitalter des 'Postfaktischen' ist daher Bildung das Instrument, um Populismus zu begegnen und wieder differenzierte Auseinandersetzung mit Fakten zu schaffen", sagte Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner am 30.11. in Linz bei der Generalversammlung des Christlichen Lehrervereins Oberösterreich, welche über das Thema "Leistung ohne Anstrengung?" diskutierte. "Die entscheidende Frage lautet, wie wir Leistung und Anstrengung in ein System bringen. Die Antwort kann nur in einem zukunftsgerichteten Bildungssystem liegen", so Mitterlehner vor über 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Kontinuierliche gesellschaftspolitische Veränderungen führen laufend zu Reformnotwendigkeiten. "Es entsteht dabei aber auch der Eindruck, dass alle neuen Probleme, die in der Gesellschaft auftauchen, an die Schulen weitergegeben werden", verwies Mitterlehner unter anderem auf Migration und Integration. Gerade im Vorjahr seien diese Themen besonders intensiv auf unsere Lehrerinnen und Lehrer zugekommen. "Sie haben diese Herausforderung teils improvisierend, systematisch, flexibel gemeistert. Für diesen Einsatz und für Ihre generelle Arbeit möchte ich mich ausdrücklich bedanken", sagte Mitterlehner. Weitere gesellschaftliche Umbrüche bringe der digitale Wandel. Österreich dafür zu rüsten sei nicht nur eine Frage des Breitband-Ausbaus, sondern auch der digitalen Kompetenz. "Das muss auch verstärkt in den Unterricht einfließen", so Mitterlehner.

Ob es sich um die derzeit viel diskutierten Verbesserungen im Verwaltungsbereich, Schulcluster oder ganztägige Betreuung handle - zentral sei, diese Herausforderungen gesamthaft zu betrachten und zu lösen. Beim Thema Autonomie verwies Mitterlehner auf Erfahrungswerte aus dem Wissenschaftsressort: "Die Autonomie der Universitäten fußt auf klaren Festlegungen der Kompetenzen. Es ist definiert, was der Rektor, was der Universitätsrat und was der Universitätssenat zu tun hat. Autonomie klingt gut, aber nur, wenn Aufgaben und Ressourcen vernünftig geklärt sind." Dieser Zugang sei auch im Bildungssystem zu verfolgen, unter Einbeziehung des Subsidiaritätsprinzips. "Dafür werden wir uns in den laufenden Verhandlungen noch intensiver einbringen, damit die angestrebten Verbesserungen auch in der Praxis funktionieren", sagte Mitterlehner.

Generell sei die laufende Bildungsreform durch drei wesentliche Ziele definiert: "Früher investieren, statt später reparieren. Talente und Begabungen fördern. Fit für die Arbeitsplätze der Zukunft machen", so Mitterlehner. "Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir partnerschaftlich vorgehen, nicht von oben oktroyieren, Neues zulassen statt auf Bestehendes zu bestehen. Die gemeinsame Anstrengung wird eine gute Gesamtleistung in Richtung zukunftsfähige Bildungspolitik bringen", sagte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.

 

 

 

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