Mitterlehner: Neuer Investitionsboom im
 Tourismus bringt Wachstum und Arbeitsplätze

 

erstellt am
13. 01. 17
13:00 MEZ

Heimischer Tourismus übernimmt wieder Rolle als Konjunkturmotor und zieht andere Branchen mit - Investitionen steigen stark, Förderangebote ausgeweitet
Wien (bmwfw) - Aktuelle Zahlen zeigen einen neuen Investitionsboom in der heimischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft. „Unsere Maßnahmen greifen. Wir haben im Vorjahr Investitionen über 660 Millionen Euro mitfinanziert. Das ist ein Anstieg von rund 63 Prozent und zeigt die steigende Zuversicht der Branche. Der Tourismus übernimmt wieder die Rolle der Konjunkturlokomotive und zieht damit auch andere Sektoren mit“, sagte Vizekanzler und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner am 13.01. in einem Pressegespräch zur Bilanz der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT). Diese wickelt im Auftrag des Wirtschaftsministeriums die Tourismusförderungen des Bundes ab. Laut einer aktuellen WIFO-Einschätzung sind zudem die Umsätze der Branche im Jahr 2016 gestiegen - nominell um 4,4 Prozent, real um 2,1 Prozent.

Aufgrund einer Auswertung von rund 16.000 Jahresabschlüssen kommt die ÖHT zum Schluss, dass die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise überwunden werden konnten. „Speziell die familiengeführten Hotels und Restaurants haben auch in schwierigen Zeiten auf Qualität gesetzt. Damit haben sie sich eine gute Startposition für bessere Zeiten erarbeitet. Die Betriebe haben Großartiges geleistet“, sagte Mitterlehner. „Erfreulich ist, dass sich seit 2011 der pro verfügbarem Gästezimmer erzielte GOP – das operative Betriebsergebnis – im Jahresdurchschnitt über der Inflationsrate entwickelt. Bei den 4- und 5-Stern-Betrieben ist diese Entwicklung deutlicher, aber auch für die 3-Stern-Häuser gilt diese Aussage“ sagt ÖHT-Geschäftsführer Wolfgang Kleemann. „Sowohl dieser steigende GOP als auch die seit langem niedrigen Zinsen senken die Entschuldungsdauer und geben den Unternehmen Spielraum für weitere Investitionen“.

„60 Prozent der Investitionen werden im Umkreis von 60 Kilometern wertschöpfungswirksam. Das sichert Wachstum und Arbeitsplätze in der Region“, betont Mitterlehner. „94,3 Prozent aller Fördermittel kommen Kleinbetrieben zugute und unterstützen damit die klassische österreichische Familien- und Ferienhotellerie“, ergänzt ÖHT-Geschäftsführer Kleemann. Während in den Vorjahren die Betriebsgrößenoptimierung ganz oben stand, überwiegen 2016 wieder Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung. Weiter forciert werden sollten aus Sicht Mitterlehners die Angebotsdiversifikation, Maßnahmen zur Verbesserung und Erweiterung der betrieblichen Infrastruktur sowie der Freizeit-Infrastruktur: Denn unsere Gäste erwarten zunehmend nicht nur gute Hotelbetriebe, sondern auch ein passendes Urlaubsumfeld in der Region.

Vielfältige Förderungen und neue Angebote
„Aufgrund der regulatorischen Bedingungen für die Banken steigt die Bedeutung geförderter Finanzierungen. Entscheidend ist, dass vernünftige Risikoübernahmen die Gesamtfinanzierung ermöglichen“, so Mitterlehner. Ein wichtiger nächster Schritt sei daher die Aufstockung des Haftungsrahmens für die ÖHT. Die Finanzierung von Tourismusbetrieben wird damit attraktiver: einerseits sinkt das Finanzierungsrisiko der Banken, andererseits sind sie von der Eigenmittelunterlegungspflicht befreit. „Basel III“ hat die Finanzierung erschwert. Umso wichtiger ist es, dass die ÖHT Förderstelle und Bank zugleich ist. Von Barzuschüssen über zinsgestützte Kredite, von Haftungen bis EU-Ko-finanzierungen reicht das Portfolio. Zudem wurde mit we4tourism eine Crowdfunding-Plattform gestartet, um alternative Finanzierungen zu eröffnen.

Weiter ausgebaut werden auch die Kreditmodelle. Die aus Bundesmitteln zinsgestützten „TOP-Tourismus-Kredite“ liegen im Zinssatz bei oder nahe an null Prozent und mit den „ERP-Krediten“ stehen langfristig zinsstabile Finanzierungen zur Verfügung – heuer konnte die ERP-Quote für den Tourismus von geplanten 50 Millionen auf über 90 Millionen Euro angehoben werden. Bewährt haben sich auch die über eine Haftung der Republik bei der Europäischen Investitionsbank aufgenommenen „TOP-Impuls-Kredite“. Mit ihnen können grundbücherlich besicherte Darlehen zu besonders günstigen Konditionen vergeben werden.

Neue Investitionsprämie verdoppelt Fördermittel
Seit Montag dieser Woche ist das Einreichportal für die von Wirtschaftsminister Mitterlehner forcierte Investitionszuwachsprämie (IZP) offen. „Wir setzen damit einen wesentlichen Impuls, um Investitionen anzukurbeln und die Wirtschaft zu stärken. Insgesamt stehen dafür in den nächsten beiden Jahren 175 Millionen zur Verfügung. 40 Millionen davon sind für den Tourismus vorgesehen, womit wir die Fördermittel zwei Jahre lang verdoppeln können“, hebt Mitterlehner hervor.

 

 

 

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