EU-Aktion für "digitale ländliche Gebiete"
 gegen Landflucht

 

erstellt am
04. 12. 17
13:00 MEZ

Schausberger fordert bei Plenarsitzung des Ausschusses der Regionen möglichst einfachen Zugang zu Fördergeldern
Brüssel/Salzburg (lk) - Eine eigene EU-Aktion für "digitale Dörfer" bzw. "digitale ländliche Gebiete" sei sehr zu begrüßen, um die ländlichen Gebiete als Wohn- und Arbeitsort dauerhaft neu zu beleben bzw. das europaweite Problem der Landflucht in den Griff zu bekommen, erklärte der Salzburger Vertreter Franz Schausberger in der jüngsten Plenartagung des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) in Brüssel. Durch die Einhaltung des Ziels der Digitalen Agenda der EU, europaweit – also vor allem auch in ländlichen und entlegenen Gebieten – bis 2020 Internet-Verbindungen anzubieten, die schneller als 30 Megabit pro Sekunde sind, sollen die immer noch vorhandenen großen Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten ausgeglichen werden.

Im Zusammenhang mit einer Stellungnahme zum Thema "Neue Perspektiven für ländliche Räume durch digitale Dörfer" forderte Schausberger auch eine Vereinfachung der Beantragung europäischer Förderungen, da es im laufenden Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums auf Grund der vorgeschriebenen komplizierten Anforderungen nur wenige Projekte von der Bekundung ihres Interesses bis zu einem vollständigen Förderantrag schaffen. Deshalb sollte vor allem der Zugang zu Geldern für kleinere innovative Projekte, die auf kommunaler Ebene genutzt werden können, entbürokratisiert werden.

"Der Zugang zum starken Internet sollte auf EU-Ebene zu einer Leistung der Daseinsvorsorge erklärt werden, da die Informations- und Telekommunikationsinfrastruktur ein entscheidender Faktor für das Entwicklungspotential der Regionen sei", so Schausberger.

Tanya Hristova, Leiterin der bulgarischen Delegation im AdR und Bürgermeisterin von Gabrovo, berichtete, dass der digitale Binnenmarkt und der Ausbau des digitalen Netzes zu den Prioritäten der bulgarischen EU-Präsidentschaft vom 1. Januar bis 30. Juni 2018 zählen.

Im Zentrum der 126. Plenartagung standen der Austausch mit dem EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici und der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sowie unter anderem die Themen Brexit, die Umsetzung der makroregionalen Strategien, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige, ein Bericht zur Unionsbürgerschaft, die Modernisierung der Schul- und Hochschulbildung sowie die Revitalisierung ländlicher Gebiete durch digitale Dörfer.

 

 

 

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