Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 29. 01. bis 04. 02. 2002

   
Lückenschluss im Salzburger Kulturangebot
Schausberger: Museum am Berg kann bis Ende 2003 verwirklicht werden
Salzburg (lk) - Bei der Umsetzung des Salzburger Museumskonzeptes gehe es darum, die vorhandene Lücke – vor allem im Vergleich zum gesamten übrigen bestehenden Kulturangebot Salzburgs – entsprechend zu schließen und die vorhandenen Stärken und Kompetenzen in den Bereichen Kunst, Kultur und Städtebau zu nutzen. Dies sagte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Sonntag, den 3. Februar, in seiner turnusmäßigen Sendung in Radio Salzburg, bei der er Fragen des Redakteurs der Salzburger Nachrichten, Bernhard Strobl, zum Thema Salzburgs Museen beantwortete.
Mit den Bauarbeiten für das Museum auf dem Berg wurde am 11. Jänner begonnen. Schausberger: „Damit wird es möglich sein, das Projekt bis Ende 2003, spätestens Anfang 2004 verwirklichen zu können. Die Kosten werden vom Bund, vom Land Salzburg und auch von privaten Förderern getragen." Zum Thema Museum im Berg findet morgen, Montag, 4. Februar, neuerlich ein Gespräch zwischen Land und Stadt Salzburg statt, bei dem das Gesamtkonzept präsentiert werden soll. Erst dann wird man über weitere Details sprechen können. Das Salzburger Museum Carolino Augusteum im Residenz-Neugebäude wird im Februar 2004 eröffnet werden und schließlich und endlich solle nach der Übersiedlung des Museums Carolino Augusteum in die frei werdenden Räume am Museumsplatz das Haus der Natur in erweiterte Räumlichkeiten einziehen, erklärte Schausberger.

Auch ‚Kleine‘ profitieren vom Museum
Außerdem sei die Umsetzung des Salzburger Museumskonzeptes auch als Impuls für die heimische Wirtschaft und den Tourismus zu sehen. „Und letztlich haben Stadt und Land Salzburg gemeinsam ein Salzburger Kulturstättenkonzept mit einem Investitionsvolumen von 840 Millionen Schilling ausgearbeitet, von dem auch viele so genannte ‚Kleine‘ profitieren werden", machte der Landeshauptmann deutlich.

Preis für Burgmuseum
In der Radiosendung nahm Schausberger auch Bezug auf den mit 100.000 Schilling dotierten Österreichischen Museumspreis, der vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur dem Burgmuseum auf der Festung verliehen wurde. Das Burgmuseum wird als Teil des Salzburger Museums Carolino Augusteum geführt. Es spiele mit seinem Schwerpunkt „Mittelalter" eine ganz zentrale Rolle im Museumskonzept des Landes und ist ja auch erst im Herbst 2000 neu eröffnet worden. Zuvor wurde es um rund 20 Millionen Schilling, das heißt ca. 1,5 Millionen Euro, vom Land umgebaut und vergrößert. Außerdem wurden weitere zehn Millionen Schilling in die Museumsausstattung investiert, sagte der Landeshauptmann. „Dass dieser Preis an das Burgmuseum verliehen wurde, sehe ich als eine Auszeichnung und eine Bestätigung für die Bemühungen des Landes zur Neuordnung der Museumslandschaft sowie für die qualitätsvolle Arbeit, die in unseren Salzburger Museen geleistet wird", so Schausberger.

 
„Gedenken an einen großen Lyriker, der still von uns ging“
Graz (mag) - Mit einer Trauersitzung im Rathaus setzte die Stadt Graz Ende vergangener Woche ein Zeichen der letzten Ehrerbietung für eine der bedeutsamsten Persönlichkeiten der Literatur und Kultur des Landes Steiermark und der Stadt Graz, den am 17. Jänner im 77. Lebensjahr verstorbenen Lyriker und Ehrenringträger der Landeshauptstadt Graz, Prof. Dr. Alois Hergouth.
"Mit Wehmut, weil es diesen Großen der Sprache nicht mehr gibt, und Dankbarkeit für seine Art der Rebellion als Mitbegründer des Forum Stadtpark und die geistigen Reichtümer, die er uns hinterließ", so Bürgermeister Alfred Stingl, nahmen die Grazer Stadtregierung, der Gemeinderat und zahlreiche namhafte Gäste aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Gendarmerie und Justiz von Prof. Hergouth Abschied. Besonders begrüßte der Bürgermeister Georg Frena, den langjährigen Freund und Betreuer des Dichters.
"Alois Hergouth lebte still, er wirkte still, sein ganzes literarisches Wirken war der stillen Seite des Menschseins, dem Hineinhören in das Ich und dem Fragen nach dem Wohin gewidmet; und still ging er von uns. Er war einer der stillen Großen unserer Stadt; einer der großen Lyriker Österreichs. Sein literarisches Werk wird unvergessen bleiben; sowohl die Kraft seiner Sprachbilder als auch die Einfühlsamkeit seiner Dichtkunst. Die Zartheit der Sprache Alois Hergouths wird die Menschen immer wieder bewegen - heute und morgen", würdigte das Stadtoberhaupt den Verstorbenen und sein Werk. Als Menschen, der die Grenzen der Sprache nie kannte, habe Hergouth seine Heimat in Graz als auch in den Regionen Sloweniens gehabt und sei so auch ein literarischer Botschafter zwischen Grenzräumen und Geschichte gewesen.
Zum Abschluss der Trauersitzung, bei der Bürgermeister Stingl auch an zwei weitere große Grazer erinnerte, die die Stadt in einer seltsamen Schicksalsfügung innerhalb kurzer Zeit verloren hat, die weltberühmte Fotografin Inge Morath und den bedeutenden Dramatiker Franz Innerhofer, gab Hergouths langjähriger Betreuer und Freund Georg Frena den Gästen berührende Worte des großen Lyrikers mit. Er sei gestorben mit dem Buch an seinem Bett, und das Buch war sein eigenes - doch den Inhalt habe Alois Hergouth mitgenommen. Mitgenommen in eine Ewigkeit, über die sich Hergouth so viele Gedanken gemacht und diese in so unvergessliche Worte gefasst hat.

 
Beatrice von Bismarck
Vorraussicht und Rückblick-The Artist as Self-Archivist
Im Zentrum dieser Vortragsreihe stehen Elemente und Effekte der "Autorenschaft", eine der wesentlichen ideologischen Stützen des Kunstsystems. Frei nach Craig Owens "Is there Life after the Death of the Author‘?" gehen insgesamt fünf Vortragende den Konsequenzen aus der Problematisierung modernistischer Identitätsmuster für das zeitgenössische Kunstgeschehen nach.
Ambivalent gewordene Künstler-Kriterien wie Authentizität oder Meisterschaft stehen dabei ebenso zur Diskussion wie die Star-Funktion von Künstlerinnen und Künstlern. Konzept: Matthias Michalka
Do, 07.02.2002, 19:30 Uhr im MUMOK Auditorium

Information
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK)
Museumsplatz 1, 1070 Wien
Telefon ++43 / (0)1 / 525 00-1345, Fax ++43 / (0)1 / 525 00-1300
info@mumok.at, www.mumok.at

 
ORF mit drei österreichischen Koproduktionen beim 38. Adolf-Grimme-Preis
Wien (orf) - Die Nominierungen für den 38. Adolf-Grimme-Preis stehen seit kurzem fest: Insgesamt 52 Kandidaten sind diesmal für den renommierten deutschen Fernsehpreis im Rennen, der heuer 14 Mal im Rahmen von fünf Kategorien vergeben wird. Der ORF kann sich über drei Nominierungen für österreichische Koproduktionen freuen.
Im Bereich Fernsehspiel/TV-Movie/Unterhaltung (Wettbewerbskontingent "Fiktion und Unterhaltung") sind die ORF/ARTE-Koproduktion "Polt muss weinen" - Julian Pölslers Inszenierung von Alfred Komareks erstem Kriminalfall für Landgendarm Simon Polt - und Barbara Alberts international bereits mehrfach preisgekröntes Spielfilmdebüt "Nordrand", das vom ORF in Form eines Presales kofinanziert wurde, mit dabei. Im Bereich Serien und Mehrteiler (ebenfalls Wettbewerbskontingent "Fiktion und Unterhaltung") ist die vom ORF-koproduzierte große Fernsehtrilogie "Die Manns - Ein Jahrhundertroman" über den großen deutschen Schriftsteller Thomas Mann und seine Familie nominiert. Alle drei nominierten Filme wurde im ORF bereits ausgestrahlt: "Polt muss weinen" verzeichnete bei seiner TV-Premiere im April 2001 im Hauptabend von ORF 2 fast eine Million Zuseher - durchschnittlich 910.000 schalteten ein (37 Marktanteil national, 13,5 Prozent Reichweite); "Nordrand" stand im November vergangenen Jahres im zweiten Hauptabend von ORF 1 auf dem Programm und erreichte durchschnittlich 332.000 Zuschauer (24 Prozent Marktanteil national, 4,9 Prozent Reichweite); "Die Manns - Ein Jahrhundertroman" präsentierte der ORF als großen Advent-Höhepunkt im Dezember 2001, jeweils im Hauptabend von ORF 2. Dabei sahen den hochkarätig besetzten Dreiteiler durchschnittlich bis zu 519.000 Österreicher und Österreicherinnen (19 Marktanteil national, 7,7 Prozent Reichweite).
Im Bereich Dokumentarfilme/TV-Journalismus/Feature/Essay (Wettbewerbskontingent Information & Kultur) ist unter anderem Beate Thalbergs Dokumentation "Die Akte Neckermann/Joel" für den Adolf-Grimme-Preis 2002 vorgeschlagen. Der mit der goldenen Rose von Montreux ausgezeichnete Film behandelt die Geschichte der Familie des berühmten Popsängers Billy Joel und der heute in ganz Europa bekannten deutschen Kaufmannsfamilie Neckermann. Die von DoRo produzierte Dokumentation wurde vom ORF zwar nicht koproduziert, sondern gekauft, jedoch feierte sie im Mai 2001 im ORF in Rahmen der Sendereihe "Brennpunkt" ihre europäische TV-Premiere, bei der durchschnittlich 437.000 (23 Prozent Marktanteil national, 6,5 Prozent Reichweite) zusahen.
Einen weiteren "indirekten" Adolf-Grimme-Nominierungserfolg konnte der ORF im Rahmen des Wettbewerbskontingents "Spezial" verzeichnen: Der deutsche Schauspieler Sylvester Groth wurde für mehrere darstellerische Leistungen nominiert, unter anderem für die ORF/ZDF-Koproduktion "BBA - Der Briefbomber". Im Polit-Thriller rund um österreichische Briefbombenaffäre spielte er jenen Kriminalpsychologen der wesentlich dazu beitrug, dass das Bombenhirn Franz Fuchs - im Film wurde ein anderer Name verwendet überführt werden konnte. "BBA - Der Briefbomber" sahen im April 2001 im Hauptabend von ORF 2 durchschnittlich insgesamt 897.000 Zuseher (30 Prozent Marktanteil national, 13,3 Prozent Reichweite).
Die Jurys der Wettbewerbe "Fiktion & Unterhaltung" und "Information & Kultur" treten im Zeitraum vom 2. bis 7. Februar 2002 im Adolf Grimme Institut in Marl zusammen. Die Bekanntgabe der Preisentscheidungen findet am 12. März in Köln statt. Die Jury "Spezial" ermittelt ihre Preisträgerinnen und Preisträger vom 13. bis 15. März im Adolf Grimme Institut, die Namen werden erst bei der Preisverleihung, die am 22. März in Marl stattfindet, veröffentlicht.
Zuletzt reüssierte der ORF beim Adolf-Grimme-Preis 1999: Damals wurde die Neuverfilmung von Marie von Ebner Eschenbachs Literaturklassiker "Krambambuli" ausgezeichnet. Den Preis erhielten Regisseur Xaver Schwarzenberger und die drei Hauptdarsteller Tobias Moretti, Gabriel Barylli und Christine Neubauer.

 
Schamlos. Österreichische Spielfilme 1965 - 1983
Retrospektive des Filmarchiv Austria, 8. Februar bis 12. März 2002
Wien - SCHAMLOS ist der Titel eines österreichischen Spielfilms von Eddy Saller aus dem Jahr 1968. Die Story: ein Stück Kolportage, schwarzweiß, schnell und fast collagenartig montiert. Authentische Angehörige jener Unterwelt treten auf, mit dicken schwarzen Brillen, Revolvern, Messern und Schlagwerkzeugen, wir sehen Schießereien, nackte Busen, von Minis entblößte Schenkel, Lidstriche, falsche Wimpern und toupiertes Haar, einen schwulen Filmschauspieler, zu Beatmusik tanzende junge Menschen, ein aktionistisches Happening.
SCHAMLOS steht dabei für eine fast schon verschüttete Tradition eines Realismus, der den Kommerz nicht scheut. Deshalb ist SCHAMLOS für diese Revue österreichischer Spielfilme von 1965 bis 1983 zu einem programmatischen Titel geworden: in den nächsten Wochen wird in dieser von Sylvia Szely und Dietmar Schwärzler kuratierten Retrospektive einigen solch vergessener, verdrängter oder ausgesperrter Traditionslinien nachgespürt.
In den Jahren bis zu dem in Österreich erst sehr spät, nämlich 1981 installierten Filmförderungsgesetz, gab es nach der Meinung namhafter Beobachter keinen österreichischen Film (mehr) bzw. war dieser nicht mehr als ein "dekorativer Leichnam" (Kraft Wetzel). Trotz allem bestand eine magere, aber dennoch kontinuierliche Filmproduktion auch über die 70er Jahre hinweg.
Dies waren ihre Eckpunkte: Zunächst europäische, zunehmend internationale Co-Produktionen mit Star-Besetzung, mit denen man auch international – wenigstens wirtschaftlich – reüssieren zu können hoffte. Wir zeigen zwei Beispiele, VOLLMACHT ZUM MORD (1975) und A LITTLE NIGHT MUSIC (1978), kurios und gebrochen zugleich. DER REIGEN (1973) und CHANGE (1974), beide von einer Münchner Firma (co-)produziert, sind – ebenso prominent besetzt – auf unterschiedliche Weise dem Exzessiven verschrieben, gehen - entlang zweier österreichischer Theaterstücke – nicht nur an geschmackliche Grenzen.
Schon in den 60er Jahren entsteht ein verstärktes, ganz dem Zeitgeist entsprechendes Interesse am Körper: DAS MÄDCHEN MIT DEM MINI (1965) zeigt, dass der österreichische Sexfilm keineswegs ausschließlich aus dem zur Touristenklamotte degenerierten Heimatfilm hervorgegangen ist, sondern vielmehr auch ganz andere, wohl relevantere Wurzeln hat. Hier bildet sich eine Zeit ab, die das Wirtschaftswunder genießt und in der die Geschlechterrollen in Frage gestellt werden, in der der Körper in Bewegung gerät (Rolf Schwendter).
Auch Eddy Saller, dessen Realismus nur dort wirklich gut ankam, wo die nackte Haut eines Mädchens ins Bild trat, wurde in die Sexfilmproduktion abgedrängt. Man könnte hier von einer Art Körperkino sprechen, das dem Körperkino im öster-reichischen Avantgarde- und Experimentalfilm näher steht als es zunächst scheint, weil es – quasi als Kehrseite der Medaille – auf ähnliche gesellschaftspolitische Entwicklungen reagiert.
Einzelne Filme wie Dietmar Schönherrs KAIN (1973) oder Hans Christof Stenzels OBSZÖN – DER FALL PETER HERZL (1981) unternahmen es, politische Statements zu formulieren. Die Arbeiten von Leo Tichat und Antonis Lepeniotis sind nicht nur singuläre Versuche, Elemente der Nouvelle Vague und des Neoversimo, also der europäischen Moderne, aufzugreifen und für das österreichische Kino nutzbar zu machen; sie stehen darüber hinaus – wie übrigens auch die Filme und die Personen Helmut Pfandlers und ganz besonders Alfred Kaisers – geradezu symptomatisch für eine Atmosphäre der Ignoranz und des Desinteresses, für ein System der Verhinderung, das einen Lebensweg als FilmemacherIn oder auch RegisseurIn in Österreich für eine ganze Generation konsequent verunmöglichte.
Eine Reihe von Regisseuren und Regisseurinnen arbeiteten daher ständig oder auch nur punktuell für öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten im deutschsprachigen Raum, wo sie zumindest während der 70er Jahre kontinuierlich Beschäftigung finden konnten: Die Biografien von Axel Corti, Fritz Lehner, Franz Novotny, auch Peter Patzak oder Michael Haneke verliefen denkbar unterschiedlich; jene Manfred Kaufmanns, eines der großen Hoffnungsträger des österreichischen Films, endete sehr abrupt. Wir zeigen seinen letzten, vom ZDF produzierten Film WEHT DIE ANGST, SO WEHT DER WIND (1983).
Der österreichische Film der 70er und frühen 80er Jahre ist nicht nur von vielen unglaublichen, ja abenteuerlichen Produktionsgeschichten gekennzeichnet, sondern auch von einigen wenigen, außerordentlich geglückten Projekten, für die Bert Rebhandl einmal in Variation auf einen Begriff von Gilles Deleuze und Felix Guattari die Bezeichnung "cinéma mineure" gewählt hat: zu nennen sind vor allem John Cooks SCHWITZKASTEN (1978), Angela Summereders ZECHMEISTER (1981), Ernst Josef Lauschers KOPFSTAND (1981) und Andreas Grubers DRINNEN UND DRAUSSEN (1983).
SCHAMLOS heißt diese Revue österreichischer Spielfilme von 1965 bis 1983, sie wird die selten gesehene Kehr-, vielleicht sogar Schattenseite der österreichischen Spielfilmproduktion ab Mitte der 60er Jahre bis zur Installierung des Filmförderungs-gesetzes 1981 zeigen – ohne die allerdings unser Blick auf jenes Jahrzehnt einseitig, unser Wissen darüber flach bliebe. Insgesamt wurden 46 Filme nach ästhetischen und kulturhistorischen Gesichtspunkten ausgewählt, damit gelangen viele Beispiele einer oftmals marginalisierten Periode der österreichischen Filmgeschichte nach langen Jahre wieder zur Kinoaufführung.

 
Wozu das ganze Theater?
Wien - Wozu das ganze Theater? Auch bescheidene Etablissements wie der Aktionsradius Augarten 1200 Wien, Gaußplatz 11, mit seiner caféhausartigen Intimität reichen aus, das Publikum mit neuen Theatertexten vertraut zu machen. Szenische Lesungen ersetzen nicht das Erlebnis der regulären Bühne, dafür aber ist der Aktionsradius schneller als alle österreichischen Theater: Zwei Stücke dieses Theater-Monats werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dienstag, 5. Februar
Die Tat des Anarchisten Lucheni
Eine Hommage
Das Attentat am 10. September 1898 mit tödlichem Ausgang auf Elisabeth, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, am Genfer See durch den jungen italienischen Anarchisten Luigi Lucheni ist Ausgangspunkt eines Theaterstücks von Dieter Schrage, das im Aktionsradius Augarten - in Form einer szenischen Lesung - erstmals präsentiert wird. Die Szenen basieren auf historischen Dokumenten und Gerichtsakten. Dieter Schrage ist ehemaliger Ausstellungsmacher des Museums Moderner Kunst.
Es lesen: Axel A. Schanda - Luiggi Lucheni; Fritz Herrmann - Untersuchungsrichter Léchet; Rudolf Schönwald - Totengräber, Österreichischer Oberpolizeirat Jerzabek; Dieter Schrage - Pietro Gualducci, Anarchist im Schweizer Exil; und andere.

Dienstag, 12. Februar
Philotheater. Teil II
"Stehenbleiben ist Schwimmen gegen den Strom"
Philosophieprofessoren der Wiener Universität präsentieren gemeinsam mit KünstlerInnen in einer szenischen Lesung Eva Jansenbergers Magisterarbeit - die erste philosophische Magisterarbeit, die in Form eines Theaterstücks abgegeben wurde. Es geht um die Grundlagen der Ethik, um die Bereitschaft zum immerwährenden Gespräch, um die Kunst, dem Anderen zuzuhören. In der Rolle Aristoteles´: Univ. Prof. Werner Gabriel, in der Rolle Platons: Univ. Prof. Josef Rhemann. In weiteren Rollen: Mitglieder des 1. Wiener Lesetheaters und die Autorin selbst. Eva Jansenberger lebt und arbeitet als freie Schriftstellerin und Malerin in Wien. Studien an der Hochschule für Angewandte Kunst Wien, u.a. bei Valie Export und Peter Weibel; weitere Studien an der Universität Wien, Studienrichtung Medizin und Philosophie.

Dienstag, 19. Februar
Freitag in Sarajewo. Eine Tragikomödie
Geschrieben & gelesen von Richard Schubert; Musik: Krzysztof Dobrek
“Freitag in Sarajevo“ spielt während der Belagerung der bosnischen Hauptstadt, zwischen April 1992 und Juli 1995. Das Stück legt indes keinen Wert auf chronologische Genauigkeit. Ganz Sarajevo fungiert lediglich als Kulisse für die handelnden Hauptpersonen, welche existierenden Menschen nachgebildet sind und dennoch über diese hinausweisen. Das einzige, was jene mit ihren realen Vorbildern verbindet, sind die in Dialoge und Monologe eingestreuten Originalzitate.
Ausschnitte aus der Tragikomödie werden vom Autor Richard Schuberth selbst gelesen und der geniale Akkordeonist Krzysztof Dobrek versucht der Regieanweisung, ein wenig „out of tune“ zu spielen, gerecht zu werden.

Dienstag, 26. Februar
Sunnseitn in Brasilien
26 KünstlerInnen aus Österreich machten sich im August des Vorjahres auf die Reise nach Brasilien, um ein Österreichbild jenseits des Sissi-Klischees zu präsentieren. Die musikalischen Beiträge kamen von der "Wiener Tschuschenkapelle", dem "Böszen Salonorchester", dem Wienerlied-Duo Czipke&Jäger sowie der Mühlviertler Wirthausmusi-Band "Wiadawö!" mit Gotthard Wagner (Violine, Gesang), Ludwig Blamberger (Baß, Gesang), Rudolf Lughofer (Dudelsack) und Ludwig Wiener (Gitarre, Gesang). Die Gruppe ist Teil der oberösterreichischen Kulturentwicklungsinitiative "Sunnseitn". Die Unterstützung der brasilianischen Landlosenbewegung ist eines der grenzüberschreitenden Projekte der "Sunnseitn". Der Aktionsradius Augarten lädt zu einem Solidaritätsabend. Geboten werden Walzer, Jodler, Gstanzln und Schleinige von "Wiadawö!" live, der Dokumentarfilm "Feste mitten im Leben" über die Brasilien-Reise der österreichischen Musiker und jede Menge Informationen. Mit Ihrem Eintrittsgeld unterstützen Sie den Bau einer Schule in Brasilien. Eintritt: 10 €

 
Filmpreis für Wien-Kanal: Wien und der dritte Mann
Wien (rk) - Die MA 30 - Wien-Kanal - hat in Zusammenhang mit der stattgefundenen Feier "50 Jahre Dritter Mann" in Co- Produktion mit der Media Vilm ein 28-minütiges Video "Wer war der 3. Mann?"; Eine Spurensuche 50 Jahre danach" hergestellt. Von 1500 Einsendungen aus 33 Ländern der Welt hat dieser Film in der Kategorie: "History und Biography" den 2. Platz "Silver Screen Award" und in der Kategorie: "Documentary, Current Events, Special Events" den 3. Platz "Certificate For Creative Excellence" bekommen.
Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina wies bei der Preisverleihung in Wien auf die Faszination des Wiener Kanalnetzes hin, das jährlich Tausende Touristen in seinen Bann zieht. Kossina: "Jedes Jahr begeben sich viele begeisterte Touristen und Wiener auf die Suche nach Harry Lime, zu den Drehorten des Dritten Mannes'". Unter dem Titel "Die Rückkehr des Dritten Mannes" findet hier seit Jahren eine Multimediashow der MA 30 Wien Kanal statt.
Kossina wies auf die qualitativ hohe städtische Abwasserentsorgung Wiens hin. Immerhin münden täglich mehr als 500.000 m3 Abwässer ein. Die ständige Modernisierung und Sanierung des bestehenden und der weitere Ausbau des öffentlichen Kanalnetzes gehören zu den wichtigsten Aufgaben der Stadt Wien.
Fast eine Milliarde Schilling (72,672.834 Euro) investiert Wien dieses Jahr in den Ausbau des Kanalbereichs, betonte Kossina weiter. Dies sei ein Plus von 30 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Die Investition in Bauprojekte schaffe nicht nur mehr Arbeitsplätze, sondern sei auch ein Konjunkturschub. Wien leiste damit einen wesentlichen und herzeigbaren Beitrag zur Belebung der Wirtschaft.
In der zeitgeschichtlichen Dokumentation "Wer war der dritte Mann?", wird nicht nur das Wien der Nachkriegsjahre gezeigt, sondern werden auch, unter anderem, Zeitzeugen, die beim Originalfilm mitwirkten, befragt. Dieses Video wurde in englische Sprache übersetzt und bei den "34. Internationalen amerikanischen Film- und Video Festival" in Chicago eingereicht.
Führungen und Multimediashow der MA 30: Von April - Oktober: täglich, November - März: nur Sonntag, Montag, Dienstag. Führungen halbstündlich, Info und Kartenreservierung: MA 30 - Wien-Kanal, A- 1030 Wien, Modecenterstraße 14, Tel: ++43 / (0)1 / 795 14 - 93018 oder A- 1010 Wien, Friedrichstraße/ Esperantopark, Tel. ++ 43 / (0)1 / 585 64 55).

 
Kabarettpreis "Salzburger Stier 2002" geht an : Stermann & Grissemann (A), Frank-Markus Barwasser (D) und "Pfannestil Chammer Sexdeet" (CH)
Wien (orf) - Die Gewinner des internationalen Kabarett-Preises "Salzburger Stier" sind heuer das Duo "Stermann & Grissemann" aus Österreich, Frank-Markus Barwasser aus Deutschland und das "Pfannestil Chammer Sexdeet" aus der Schweiz. Der begehrte Radio-Preis für deutschsprachiges Kabarett wird beim großen Stier-Event von 31. Mai bis 1. Juni 2002 im neuen Casinotheater in Winterthur überreicht. Gastgeber ist das Schweizer Radio DRS1. Der "Salzburger Stier", der von insgesamt neun Rundfunkanstalten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz (ORF, ARD, DRS) vergeben wird, ist mit dreimal 6000 Euro dotiert und wird dieses Jahr bereits zum 21. Mal verliehen.
Stermann & Grissemann, die beiden Kult-Radiomoderatoren von FM4, dem zweisprachigen Jugendkultursender des ORF, sind seit vier Jahren mit ausverkauften Spielserien auf Tour: in Österreich, Deutschland und voriges Jahr erstmals auch in der Schweiz. Christoph Grissemann, der Österreicher, und Dirk Stermann, der Deutsche, zu deren Programm immer die freie Wortimprovisation gehört, zelebrieren mit ihrem Brachialhumor eine, wie sie es nennen "Weltausstellung des Witzes". Die Entscheidung zum Live-Entertainertum war gleichermaßen unfrei, naturgemäß leicht und ebenso entschlossen. "Das Ende zweier Entertainer" war der Titel des ersten und "Die Karawane des Grauens" ist der ihres zweiten Trash-Comedy-Programmes. Zusätzliche Infos sind abrufbar unter http://www.stermann-grissemann.com.
Den "Salzburger Stier" erhält das Duo für sein Programm "Die Karawane des Grauens". Ein Teil des Programms gehört immer der freien Wort-Improvisation. Ihre charakteristischen Wortgefechte zerfetzen Schwarz-Weiß-Denker in der Luft, in dem sie sich selber stilistisch auf eine Gut-Böse-Poesie herablassen und diese dem Publikum akustisch ganz exakt zu verstehen geben. Ausgiebig reihen sie eine Unzahl von Buchstaben zu Worten und Sätzen, um die Abgründe der Medienindustrie, der Politik, der exhibitionistischsten Promis zu veranschaulichen. Auf dieser Bestsellerliste sind sie selbst nicht ausgeschlossen. Stermann Grissemann lesen aus ihren Tagebüchern vor und lassen das Publikum wissen, dass man für Berühmtheit in dem vom Scheinwerferlicht verlassenen Alltag bitter bezahlen muss und dem Hype auf der Bühne angestrengt hinterher rast. Sie prüfen mit Terrortelefonaten den Ehrenkodex von Menschen, deren Job in erster Linie Freundlichkeit verlangt. Einer der Höhepunkte ihres Programms ist die Entstehungsgeschichte eines Ö1-Hörspiels. Christoph Grissemann übernimmt die Rolle des peniblen Hörspielspielsprechers aus Berufung. Dirk Stermann macht Geräusche im Wald nach. Stermann & Grissemann wissen, dass sensibler, feinsinniger und liebevoller Brachialhumor gut ist gegen Depressionen aller Art.
Die Popularität on air von Grissemann und Stermann beschränkt sich nicht nur auf ihre wöchentliche FM4-Talk-Show "Salon Helga" jeden Freitag um 20.15 Uhr. Auch in Berlin ist das deutsch-österreichische Moderatorenteam mittlerweile ein Begriff. Eine immer größer werdende Fangemeinde hört jeden Sonntag auf Radio 1 die "Show-Royale". Die beiden moderieren und kommentieren auch seit Jahren auf FM4 den Eurovisions-Songcontest - heuer wollen sie erstmals selbst daran teilnehmen. Am 1. März wird sich bei der österreichischen Vorausscheidung zeigen, ob sie sich mit ihrem Titel "Das schönste Ding der Welt" gegen die neun anderen Bewerber durchsetzen können und tatsächlich zum Songcontest geschickt werden. Stermann und Grissemann werden - auch wenn sie Österreich vertreten - den Songcontest live auf FM4 moderieren, sie hoffen allerdings, dass der Auftritt die Moderation nicht allzu sehr stören wird.
Der deutsche Stier-Preisträger Frank-Markus Barwasser, 1960 in Würzburg geboren, war Radiojournalist, als er 1992 die Figur des "Erwin Pelzig" entwickelte. Dieser gutgläubige Kleinbürger, der sich die Welt mit naiver Hartnäckigkeit zu erklären versucht, hat zwei ständige Begleiter: den protestantisch genussunfähigen Dr. Göbel und den bodenhaftenden Hartmut. Mit diesem kauzigen Franken-Trio ist Frank-Markus Barwasser seit einigen Jahren mit wechselnden Bühnenprogrammen unterwegs und außerdem regelmäßig zu Gast im Hörfunkprogramm Bayern 3. Im Jännerr 2002 wurde er mit dem Deutschen Kabarettpreis ausgezeichnet. Mehr Informationen zum deutschen Preisträger sind abrufbar unter: http://www.pelzig.de.
"Pfannestil Chammer Sexdeet" nennen die drei Schweizer Musikkomödianten Res Wepfer, Jeannot Steck und Philipp Galizia ihre Gruppe, die seit zwölf Jahren in der Schweizer Kleintheaterszene die Kabarett-Gourmets mit ihren intelligenten Mundartliedern erfreut. Sie studieren die kleine Welt, in der sie singen, und sie singen - schräg, witzig und berührend - von einer Welt, die sie studieren. Neben anderen Auszeichnungen haben die "Pfannen-Mannen" 1999 den Schweizer Kleinkunstpreis erhalten. Nähere Infos unter: http://www.pfannestil.ch.
Der "Stier-Event" 2002 in Winterthur: Alle drei Preisträger werden in der größten Co-Produktion der drei Rundfunkanstalten ARD, ORF und Schweizer Radio DRS von 31. Mai bis 1. Juni im neuen Casinotheater Winterthur auftreten. Zum Auftakt spielt der deutsche Kabarettist Matthias Deutschmann sein aktuelles Programm "Streng vertraulich", und zum Abschluss gibt es eine Lange Nacht des Kabaretts" mit weiteren spannenden Auftritten. Österreich 1 überträgt den Auftaktabend am Freitag, den 31. Mai in "Kabarett direkt" ab 20.00 Uhr live, die Preisträger werden ab 9. Juni in der Sendung "Contra" - immer sonntags um 22.05 Uhr auf Ö1 - vorgestellt.

 
Sängerfest in Salzburg: Kathleen Cassello und Emil Ivanov/Zwetan Michailov singen Norma
Salzburg - Vincenzo Bellinis Oper Norma, 1831 an der Mailänder Scala uraufgeführt, gilt als der Höhepunkt der romantischen italienischen Belcanto-Oper. Erleben Sie in der Salzburger Norma-Inszenierung eine Starbesetzung mit Kathleen Cassello in der Titelpartie.
Für die amerikanische Sopranistin, die 1996 als eine der Drei Soprane" für zahlreiche Konzerte in aller Welt engagiert wurde, bedeutet ihr Engagement in Salzburg auch eine Rückkehr an das Landestheater, denn bereits in der Saison 1986/87 sang sie hier die Königin der Nacht in der Zauberflöte und die Barmherzigkeit in Mozarts Frühwerk Die Schuldigkeit des ersten Gebots.
In der Partie des Pollione hören Sie den bulgarischen Tenor Emil Ivanov alternierend mit Zwetan Michailov, der in der vergangenen Saison in der Tosca-Produktion des Salzburger Landestheaters im Kleinen Festspielhaus als Cavaradossi zu erleben war.Oroveso: Ks. Peter Wimberger, Adalgisa: Mirjam Tola, Clotilde: Malgorzata
Mierczak, Flavio: Josef Köstlinger
Die Musikalische Leitung obliegt Maestro Anton Guadagno alternierend Steven Guadagno), der das Mozarteum Orchester dirigieren wird.
Für die Inszenierung zeichnet der Generalintendant der Arena von Verona, Renzo Giacchieri, verantwortlich.
Bühne: Michele Canzoneri, Kostüme: Rossella Leone, Choreinstudierung: Karl Kamper Chor und Extrachor des Salzburger Landestheaters

Norma – Tragedia lirica von Felice Romani, Musik von Vincenzo Bellini
Premiere am 9. Februar 2002 um 19.00 Uhr im Kleinen Festspielhaus Salzburg

Weitere Termine: 16.2. (19 Uhr), 19.2. (19 Uhr), 21.2. (19 Uhr) 24.2. (18 Uhr), 26.2
(19 Uhr), 1.3. (19 Uhr), 6.3. (19 Uhr), 8.3. (19 Uhr)

 
LH Niessl verleiht Kulturpreise des Landes Burgenland 2001
Eisenstadt (blms) - Landeshauptmann Hans Niessl und Kulturlandesrat Helmut Bieler verliehen am 29.01. im Schloss Esterhazy in Eisenstadt in feierlichem Rahmen die Kulturpreise des Landes Burgenland 2001, die alle drei Jahre vergeben werden. Insgesamt wurden acht Persönlichkeiten in den Kultursparten Musik, Literatur und Publizistik, Wissenschaft, Darstellende Kunst, Bildende Kunst (zwei Preisträger), Erwachsenenbildung und Volkskultur mit drei Würdigungspreisen und fünf Förderungspreisen ausgezeichnet.
Sowohl LH Niessl wie auch Kultur-LR Bieler strichen in ihren Festreden die große Bedeutung der vielfältigen kulturellen Aktivitäten und Ausdrucksmöglichkeiten heimischer Künstler und Kulturschaffender, die sich von kleineren Einzelinitiativen bis hin zu wichtigen etablierten Kulturveranstaltungen im Land erstrecken, für das Kulturland Burgenland, aber auch in wirtschaftlicher und touristischer Hinsicht für die pannonische Region, heraus.
Mit dem Würdigungspreis für Musik wurde der Pfarrer von Lockenhaus, Prof. Josef Herowitsch, ausgezeichnet. Prof. Herowitsch ist gemeinsam mit dem weltberühmten Geiger Gideon Kremer Begründer des 1981 ins Leben gerufenen „Lockenhauser Kammermusikfestes“, dessen Konzerte klassischer Musik bereits nach ersten Hauskonzerten im Pfarrhof von Lockenhaus seit 1974, sowie ab 1981 im Festsaal der Burg, überregionale Bedeutung erzielen konnten.1992 wurde das im Sommer stattfindende Musikfestival in „KREMERata Musica“ umbenannt und veranlasst seither durch Kammermusikkonzerte von höchster Qualität, wie auch anerkannten Interpreten, dass ein weltweit klassisch musikalisch interessiertes Publikum jährlich ins Mittelburgenland kommt.
Der Literat und Autor Heinz Vegh, der 1940 in Thüringen (BRD) geboren wurde und seit dem Jahre 1942 in Neusiedl am See lebt erhielt den Würdigungspreis für Literatur und Publizistik. Vegh gehört bereits seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Autoren im Burgenland, dessen überaus breites und respektables Spektrum an schriftstellerischem Schaffen Erzählungen, Romane und Hörspiele, Bühnentücke sowie Drehbücher für Fernsehfilme umfasst. Seine Werke stets mit einem Hang satirischer Grundhaltung und zurückhaltender Ironie behaftet, zeichnen oft regionale menschliche Alltagssituationen in gesellschaftskritischer Weise in ihren historischen und zeitpolitischen Zusammenhängen auf.
Der Landesarchäologe, Dr. Karl Kaus, erhielt den Würdigungspreis für Wissenschaft. Dr.Kaus ist seit 1973 am Burgenländischen Landesmuseum tätig, wo er sich intensiv mit archäologischen Untersuchungen von Siedlungs- und Grabfunden aus Urgeschichte, Römerzeit, Mittelalter und Neuzeit im Burgenland beschäftigt. Er hat bisher rund 600 Grabungen und Fundbergungen im Land durchgeführt. Daneben befasst er sich im Rahmen seiner Forschertätigkeit auch mit Museums- und Ausstellungswesen, Vortragstätigkeiten im In- und Ausland, bei wissenschaftliche Fachtagungen und im Bildungswesen, bei Führungen sowie Exkursionsleitungen und er kann auf fast 300 wissenschaftliche Veröffentlichungen und Publikationsbeiträge verweisen.
Mit dem Förderungspreis für Darstellende Kunst, Foto, Film und Video wurde der aus Wiesen stammende Filmregisseur Wolfgang Murnberger, Jahrgang 1960, ausgezeichnet der seit seinem 1990 entstandenem Debutfilm „Himmel und Hölle“ zahlreiche weitere Filmprojekte, wie „Ich gelobe“, „Auf Teufel komm raus“, „Mord ohne Leiche“, „Komm süßer Tod“ oder zuletzt „Hainburg – Je t’aime Gendarm“ verwirklichen konnte. Die Förderungspreise für Bildende Kunst erhielten Annelie Wagner und Maria Theresia Rittsteuer, deren Werke aus dem im Vorjahr erstmals ausgeschriebenen burgenländischen Künstlerwettbewerb „80 Jahre Burgenland“ von einer Jury prämiert worden waren. Der Förderungspreis für Erwachsenenbildung ging an Gert Tschögl für das gemeinsam mit Eva Brunner-Szabo verwirklichte Ausstellungsprojekt „Museum der Erinnerung“, das ein innovatives Modell für die Auseinadersetzung mit erlebter und erzählter Geschichte und Zeitgeschichte darstellt. Die Ausstellung wurde bisher fünf mal in Oberwart, Eisenstadt, Großwarasdorf, Mattersburg und Neumarkt gezeigt. Mit dem Förderungspreis für Volkskultur wurde Mag. Martin Kocsis für seine wissenschaftliche Diplomarbeit über „Wandel und Kontinuität burgenländisch-kroatischer Volklieder“ ausgezeichnet.

 
Sammlung Hochenegg im Besitz der Stadt Innsbruck
Innsbruck (rms) - Das Stadtarchiv Innsbruck konnte kürzlich über Vermittlung des Innsbrucker Antiquars Dieter Tausch den größten Teil der Sammlung des Hallers Hans Hochenegg erwerben. In der Sitzung des Stadtsenats am 30. Jänner dankte Bürgermeister Dr. Herwig van Staa Christoph Hochenegg für alle seine gegenüber der Stadt Innsbruck erbrachten Leistungen. Hans Hochenegg (1894 – 1993) war neben seinem Beruf als Bibliothekar an der Universitätsbibliothek in seiner Berufung vor allem als Sammler tätig. Mit geringen Mitteln gelang es ihm, in den Jahrzehnten seiner Sammlertätigkeit eine Sammlung allerersten Ranges über Tirol zusammen zu tragen.
Im Dezember 2001 vermittelte der Innsbrucker Antiquar Dieter Tausch dem Stadtarchiv die Sammlung. Dadurch konnte ein Verbleib im Lande gesichert und eine völlige Zerschlagung einer der letzten großen in Privatbesitz befindlichen Sammlungen verhindert werden, was auch nicht im Sinne von Hochenegg gewesen wäre.
Mit wenigen Ausnahmen konnte das Stadtarchiv die gesamte Ex-Libris-Sammlung, die Flugzettel und große Teile der graphischen Sammlungen und Zeichnungen erwerben. Hauptstück des Ankaufes ist jedoch die Bibliothek, die hunderte Drucke und Bücher aus Innsbruck aus dem 16. und 17. Jahrhundert umfasst. Außerdem konnten kulturgeschichtlich höchstinteressante Konvolute wie etwa Ballspenden oder Spielkarten in ihrer Gesamtheit erhalten werden.
Nach der Übersiedlung in die renovierten Räume wird die Sammlung, die als eigener Corpus erhalten bleibt, wissenschaftlich aufgearbeitet. Um eine adäquate Publizität zu schaffen, ist beabsichtigt, ein Verzeichnis der „Sammlung Hochenegg“ herauszugeben.

 
Renovierung der „Großen Aula“ der Universität Salzburg gesichert
Salzburg - Die Große Aula ist auch heute noch einer der schönsten und repräsentativsten Räume der Universität Salzburg. Eine Renovierung sei aber seit längerem dringend notwendig. So betonte Rektor Heinrich Schmidinger bei Pressekonferenz über das Gemeinschaftsprojekt von Bundesimmobilien-GmbH, Land Salzburg, Generalsekretariat „Mozart 2006“ und Universität Salzburg am 30. Januar in der Förderlounge der Salzburger Festspiele.
Er freue sich sehr, dass nun die Renovierung gesichert sei und die Aula für vielfältige Verwendungszwecke gleichzeitig adaptiert werde. Schmidinger richtete seinen besonderen Dank vor allem an die Hauptsponsoren Jeanne und Donald Kahn. Weiters dankte der Rektor dem Landeshauptmann und dem Land Salzburg für den besonderen Einsatz für das Projekt.

Erst Kirche, dann Theater
Rektor Schmidinger verwies auf die Rolle der Großen Aula in der Geschichte der Universität und der Stadt Salzburg. Die 1622 gegründete Benediktiner-Universität Salzburg war eine wichtige Pflegestätte des Barocktheaters. So wurde die ab 1630 in 24-jähriger Bauzeit errichtete Aula zu einem authentischen Mozartspielort. 1767 wurde hier die erste Oper des damals elfjährigen Wolfgang Amadeus Mozart „Apollo und Hyacinthus“ uraufgeführt.
Im 17. Jahrhundert, bis zur Errichtung der Universitätskirche, diente die Aula zunächst als Kirchenraum und erhielt 1635 das Privileg für die Aufstellung eines Altares an der Südseite, wo heute die Bühne ist. Ab 1660 gab es hier einen festen Theaterbetrieb, wobei sich die Bühne an der Nordseite befand. Drei mal wurde die Große Aula renoviert bzw. umgebaut, zuletzt in den 1970er-Jahren für den Bedarf der 1962 durch Gesetz wieder errichteten Universität Salzburg. Erst durch diese Restaurierung wurde die Große Aula auch als Spielstätte zurück gewonnen. Den Theaterbetrieb hatte Fürsterzbischof Graf Colloredo bereits 1782 einstellen lassen.

Forschungsthema Benediktiner-Universität
Mit der Rolle der Benediktiner-Universität bzw. der Großen Aula als Ort des Theaters und der Musik ist immer wieder auch die Forschung an der Universität Salzburg befasst. So werden beispielsweise am Institut für Klassische Philologie die für die Große Aula herausgegebenen lateinischen Schuldramen bearbeitet und publiziert. Oder am Institut für Musikwissenschaft werden in der Reihe „Denkmäler der Musik in Salzburg“ Forschungen zu den für die Große Aula geschriebenen Werken von damals in Salzburg wirkenden Komponisten, wie etwa Michael Haydn, veröffentlicht. Das Institut für Geschichte wiederum machte in seinem im Herbst 2001 veranstalteten Symposion „Barocker Geist und Raum“ eine breite Öffentlichkeit auf die kulturelle Ausstrahlung der Benediktiner-Universität Salzburg und des „Theaters“ in der Großen Aula aufmerksam.

Umbau der Großen Aula finanziell gesichert
Bereits im November 2001 konnten Landeshauptmann Franz Schausberger und Rektor Heinrich Schmidinger mit dem Ehepaar Kahn einen Sponsor-Vertrag mit über 1,162.765 Euro (16 Millionen Schilling) vereinbaren, die Bundesimmobiliengesellschaft stellt 1,235.438 Euro (17 Millionen Schilling) zur Verfügung, das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur 145.366 Euro (2 Millionen) und das Land Salzburg 218.018 Euro (drei Millionen Schilling). Damit sei das Projekt ausfinanziert, betonte Schausberger.

Große Aula wird wieder umgedreht
Architekt Franz Fonatsch stellte die von ihm durchgeführte Machbarkeitsstudie vor: Sie sieht neben der Generalsanierung die räumliche Trennung von Veranstaltungssaal und Universitätsbereich mit wesentlich verbesserter Eingangs- und Foyersituation vor. Es wird einen Behindertenlift an der Süd- und einen Lastenaufzug an der Nordseite geben. Weiters werden Künstlergarderoben eingebaut. Die Bühne kommt wieder an die Nordseite, die Raumakustik soll unter anderem durch Einbau ansteigender Sitzreihen wesentlich verbessert werden. Wände und Decke des Raumes mit den historischen Gemälden werden nicht verändert.

 
Außenrenovierung des Stiftes Herzogenburg:
„Fahrplan“ bis zum 900-Jahr-Jubiläum 2012 wird eingehalten
Herzogenburg (nlk) - „Die Erhaltung unserer Stifte, dieser Zeugen der geschichtlichen Entwicklung unseres Landes, ist nicht Sache einiger weniger. Die Anteilnahme der Öffentlichkeit zeigt, dass dies ein Anliegen der gesamten Bevölkerung ist, und das will in der heutigen Zeit etwas heißen. Die Wiederherstellung des Stiftes Herzogenburg nimmt in der Kulturpolitik des Landes daher einen ganz besonderen Platz ein!“, stellte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll gestern anlässlich einer Sitzung des Kuratoriums zur Renovierung des Stiftes Herzogenburg fest.
Unter seinem Vorsitz beschloss das Kuratorium, dem neben den Vertretern des Landes und des Stiftes auch jene des Bundesdenkmalamtes und der Diözese angehören, die weiteren Arbeiten und die Finanzierung: Das Land Niederösterreich wird sich in den Jahren 2002 und 2003 mit je 170.000 Euro beteiligen.
Eine wesentliche Zielvorgabe für die Außenrenovierung des Stiftes bedeutet das 900-Jahr-Jubiläum des Augustiner Chorherrenstiftes Herzogenburg im Jahr 2012. Begonnen wurde im Jahr 2000, bis 2010 soll die Außenrenovierung abgeschlossen sein. 2000 wurde die Südfassade des Stiftes renoviert, bei der es vor allem auch um die Trockenlegung der Mauern nach einer neuen Methode ging. Nach wissenschaftlichen Befunden wurden wieder die Originalfarben aufgebracht, wie sie schon Fischer von Erlach verwendete: Ocker, Grau und Weiß. Im selben Jahr wurde auch die Frigdiani-Kapelle saniert, ein an die Apsis der Stiftskirche angebauter Kapellenraum. Er musste auch statisch saniert werden. Die Gesamtkosten dieser Renovierungsetappe lagen bei ca. 363.000 Euro.
2001 wurde die Ostfassade des Stiftes restauriert. Sie ist die prachtvollste Fassade des Stiftes und stammt von Fischer von Erlach. Dieser Gebäudeteil wurde 100 Jahre lang nicht restauriert und wies noch Einschüsse aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Festsaal, Theatersaal und Salar terrena liegen in diesem Bereich. Auch der Festsaal des Stiftes wurde 2001 völlig restauriert: Auf dem Programm standen die Erneuerung der Fenster, die Reinigung des Deckenfreskos und die Restaurierung der Architekturmalerei; eine Bodenheizung wurde eingebaut und der Steinboden saniert. Die Gesamtkosten für 2001 lagen bei mehr als 870.000 Euro.
Heuer beginnt die Restaurierung der Nordfassade. Sie ist die längste Stiftsfassade und soll in zwei bis drei Jahresetappen wieder hergestellt werden. Die Gesamtkosten erreichen fast 945.000 Euro.
Besondere Sorgfalt gilt dem einstmals prachtvollen barocken Garten vor der Ostfassade. Derzeit gräbt das Bundesdenkmalamt nach Zeugnissen der einstigen Pracht. Heuer sollen die Gartenmauern und Tore wieder hergestellt und ein möglichst detailgetreues Konzept nach dem historischen Vorbild entwickelt werden.

 
Nachlaß von Eva Rosenfeld für Sigmund Freud-Museum
Mailath-Pokorny: Bekenntnis zum kulturellen Erbe der Stadt
Wien (rk) - Der Nachlaß von Eva Rosenfeld, einer der zentralen Persönlichkeiten der Wiener Psychoanalyse, konnte für das Sigmund Freud-Museum erworben werden. Die Stadt Wien und der Bund brachten gemeinsam - zu je 50 Prozent - die Kosten von 1,8 Millionen Schilling auf, um den auch international gefragten Nachlaß in Wien zu halten.
Eva Rosenfeld, aus Brünn stammende Psychoanalytikerin und Pädagogin, war eine enge Vertraute von Anna Freund und gründete in Wien eine der ersten Schulen, die Projektunterricht vermittelten. Der Nachlaß enthält Bücher, Fotografien, Autographen und Briefe, darunter solche von Sigmund Freud, von großer kulturhistorischer Bedeutung. Bei der Präsentation des Nachlasses, die Direktorin Inge Scholz-Strasser gemeinsam mit Bundesministerin Elisabeth Gehrer und, in Vertretung von Bürgermeister Michael Häupl, Kulturstadtrat Andreas Mailath- Pokorny vornahmen, stellte der Stadtrat das Bekenntnis zum kulturellen Erbe der Stadt in den Vordergrund.
Mailath-Pokorny wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Nachlässen für das kulturelle und wissenschaftliche Leben von Wien hin. Das Sigmund Freud-Museum, dem die Stadt Wien von 2001 bis 2005 1.163.000,- EURO für betriebliche Ausgaben und jährlich 22.000.- Euro für kulturelle Aktivitäten zur Verfügung stellt, sei eine der wesentlichen Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft in der Stadt. Der Nachlass Eva Rosenfeld solle hier wissenschaftlich aufbereitet und dem Publikum zugänglich gemacht werden.
Auch Bundesministerin Elisabeth Gehrer betonte die Bedeutung des Nachlasses für das Museum und kündigte an, dass die Nationalbibliothek zur wissenschaftlichen Bearbeitung des Nachlasses 100.0000 Schilling zur Verfügung stelle.
Der Nachlass, der von den Erben Eva Rosenfelds erworben wurde, dokumentiert die vielfache Beziehung Eva Rosenfelds zur wissenschaftlichen und kulturellen Szene ihrer Zeit. So gibt es neben den wertvollen Freud-Autographen auch Dokumente in Zusammenhang mit Noel Coward, Alec Guiness, Lawrence Olivier und Gerhard Hauptmann.
Eine Korrespondenz mit Oskar Kokoschka ist ebenso erhalten wie Schriftstücke von Marlene Dietrich.
Das Sigmund Freud-Museum will den Nachlass nach der wissenschaftlichen Erfassung 2004/2005 in einer Ausstellung darstellen. Nächstes großes Ausstellungsprojekt nach der weltweit erfolgreichen Schau "Sigmund Freud: Konflikt und Kultur" ist "Berggase 19 als Gedächtnisort" (Arbeitstitel) im Jänner 2003. Die Ausstellung, die im Haus Berggasse 19 zu sehen sein wird, wird die Schicksale der Bewohner dieses Hauses, in dem Freud als Mieter von 1891 bis 1938 gelebt hat, beschreiben.

 
Oswald Sattler: Sieg bei der Schlagerparade der Volksmusik
Oswald Sattler setzte sich gestern abend bei Andy Borgs "Schlagerparade der Volksmusik" in der ARD klar gegen seine Mitbewerber als Sieger durch. Mit seinem neuen Titel "Ich könnt ohne Berge nicht leben" votierten 32 Prozent aller Anrufer für den naturverbundenen Südtiroler, der somit die Zweitplatzierten Kathrin & Peter weit hinter sich lassen konnte.

Wenn die Musi spielt: Großes Aufgebot an KOCH-Interpreten
In der Co-Produktion von ORF und ZDF "Wenn die Musi spielt - Wedelspaß am Arlberg" am 2. Februar um 20.15 Uhr sind jede Menge hochkarätiger Künstler vertreten: Francine Jordi, die Klostertaler, die Zillertaler und die jungen Zillertaler, Florian Silbereisen und die Alpenrebellen.

Cabaret Lachgas bei "Narrisch guat" im ORF
Unsere Gruppe Cabaret Lachgas ist am Sonntag, den 3.2.2002 und 11.2.2002 mit dabei bei, wenn die Narrensaison eröffnet wird. Narrisch guat - steht für köstliche Faschingsunterhaltung. 23 Gilden/Gruppen und Künstler präsentieren Gags und Lachsalven am laufenden Band. Die Sendungen werden jeweils am darauffolgenden Tag um 10.15 Uhr wiederholt.

Marc Tanner hat eine Aufnahme einer Single-CD bei KOCH Music GmbH gewonnen
Bei einem Karaokewettbewerb des ORF Landesstudios Tirol hat sich das Schwazer Multitalent mit großem Vorsprung den Sieg geholt. Der Titel "Julie" stammt aus der Feder des renommierten Komponisten und Texters Andreas Bärtels. Alle Beteiligten waren vom Talent des Marc Tanner begeistert. Franz Griesbacher von den Paldauern: Ich glaube nachhaltig an die Zukunft des Marc Tanner, ganz sicher wird er in den nächsten Jahren noch viel von sich Reden machen. Die Single-CD ist ab 4. Februar erhältlich.

 
Neue Wege für das NÖ Festspielhaus mit Michael Birkmeyer
Ballett-Nachwuchsförderung mit neuer „abcdancecompany“
St. Pölten (nlk) - Das Programm des NÖ Festspielhauses für 2002 trägt durchaus noch die Züge der bisherigen Intendantin Mimi Wunderer. Der neue künstlerische Leiter des NÖ Festspielhauses, Intendant Michael Birkmeyer, lässt mit neuen Schwerpunkten aufhorchen: Er setzt verstärkt auf den Nachwuchs und baut ein neues Ballettensemble auf.
Mit Hilfe des belgischen Tänzers Nicolas Musin will Birkmeyer eine Plattform für junge Tänzer und Choreographen errichten, die nach einem ersten Selektionsverfahren der jungen Tänzer schon bald in Erscheinung treten wird: Am 15. August findet das Opening statt, nach drei Monaten Probe gibt es im November 2002 die erste Produktion, im Jänner 2003 eine weitere, und im Frühjahr des kommenden Jahres folgt die erste Tournee. „Ermöglicht wird diese für das Ansehen des Hauses und des Landes so wichtige Einrichtung durch eine zusätzliche finanzielle Unterstützung seitens des Landes Niederösterreich“, merkt Prof. Birkmeyer an. Die „abcdancecompany“ soll St.Pölten zu einem Tanzzentrum Österreichs machen, eine Zielrichtung, die schon im Programm der bisherigen Intendantin angeklungen war.
Die künftige Programmierung durch den seit 1. Jänner im Amt befindlichen Prof. Birkmeyer geht in Richtung Öffnung: Tanz und konzertante Oper finden sich ebenso wie Operette und Schauspiel, aber auch hochklassige Volksmusik soll durchaus ihren Platz finden. Der Dialog mit dem Publikum soll intensiviert werden, beispielsweise durch Künstlergespräche mit renommierten Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur. Dazu kommt aber auch ein verstärkter internationaler Kontakt, um auch Produktionen aus anderen Ländern und Kulturen ins Haus zu bringen und im Tausch Festspielhausproduktionen in anderen Ländern zeigen zu können. Aufbauend auf der klassischen Erfahrung sollen jetzt jugendliche Impulse mit internationaler Zielrichtung gesetzt werden.
Im derzeit laufenden Programm dominiert der Tanz: Nach „Casanova“ mit dem Ballett des Tiroler Landestheaters am vergangenen Wochenende gibt es fünf weitere Begegnungen mit nationalen und internationalen Ensembles: am 15. Februar die Mode-Musik-Video-Show „Bienen“ mit Lisa D. (Deutschland), am 21. Februar das Ballett des Salzburger Landestheaters mit „Un tango de amor“, am 15. März „Flamenco a Bocajarro“ (Spanien), am 27. April die Paul Taylor Dance Company und am 16. und 17. Mai die Compania Nacional de Danza (Spanien).

 
Volksopern-Premiere: „Die Generalin“ von Amadeo Vives
Wien - Die zweite Produktion der Volksoper Wien im Rahmen des Jahresprojektes 2002 "Operetten Europas" ist eine atypische spanische Zarzuela, d.h. diese Komposition versinkt nicht im spanischen Folklorismus, sondern vereinigt die spanische Zarzuela mit der europäischen Operettentradition.
Der spanische Regiestar Emilio Sagi, der ab 2002/2003 das Teatro Real in Madrid leiten wird und in seiner Heimat für seinen respektvollen, aber avantgardistischen Umgang mit dem Zarzuela-Genre bekannt ist, wird die Geschichte um Berta von Tocateca, der Generalin, inszenieren. Die musikalische Leitung hat Alfred Eschwé. Das Bühnenbild stammt von Werner Hutterli, die Kostüme von Ingrid Erb. In der österreichischen Erstaufführung singen u.a.: Edith Lienbacher (Berta von Tocateca, Generalin), Arona Bogdan (Prinzessin Olga), Sigrid Martikke (Königin Eva), Ernst-Dieter Suttheimer (Cyrill II.), Dario Schmunck (Prinz Pius), Gerhard Ernst (General Tocateca) und Sándor Németh (Clodomir V.).
Uraufgeführt wurde die "Generalin" 1912 am Gran Teatro in Madrid. Amadeo Vives, der der Zarzuelakomponist seiner Zeit war, konnte damit seinen Ruf als Erneuerer dieses Genres festigen.
Prinz Pius, der Sohn des verarmten Ex-Königs Cyrill II. von Molawien, der jetzt mit seiner Familie in England lebt, soll reich verheiratet werden. Die Entscheidung fällt auf Prinzessin Olga. Um die Zeit bis zur Verehelichung finanziell über die Runden bringen zu können, entscheidet sich Cyrill II., ein Darlehen des Generals Tocateca anzunehmen. Beim Zusammentreffen mit dessen Frau Berta von Tocateca - genannt "Die Generalin" - erkennt Pius in der attraktiven Generalin allmählich jene Dame, der er Jahre zuvor als Sängerin in einem Pariser Nachtlokal begegnet war. Der Umstand, daß er sich zu ihr hingezogen fühlt, sorgt für allerlei Verwirrung. Schlußendlich finden aber dank der selbstbewußten "Generalin" Prinz Pius und Prinzessin Olga doch zueinander und einem Happy End steht - wie es sich für eine Operette eben gehört - nichts mehr im Wege.

Termine:
1. Premiere 23. März;
26. März, 1., 4., 8., 11., 14., 22., 29. April, 5., 11. Mai 2002
Volksoper Wien, Währingerstraße 78, A-1090 Wien,
http://www.volksoper.at
Telefon: ++43 / (0)1 / 51444-3412, Fax: ++43 / (0)1 / 51444-3215

 
Erfolgreiches Jahr für Salzburger Residenzgalerie
20 Prozent des Galerie-Jahresbudgets konnten eigenständig erwirtschaftet werden
Salzburg (lk) - Die Residenzgalerie Salzburg blickt auf ein erfolgreiches Museumsjahr zurück: Obwohl die Galerie aus Personal-Kostengründen insgesamt 43 Tage geschlossen war, besuchten 56.058 Kunstinteressierte die Salzburger Landessammlung. Im Vergleich dazu: Im Jahr 2000 waren es 58.361 Besucher/innen bei 22 Schließtagen. Eine positive Tendenz zeigt sich bei den Einnahmen: Über Eintritte, Kataloge, Museumsshop und den hauseigenen Vertrieb wurden insgesamt 208.135 Euro (mehr als 2,8 Millionen Schilling) eingenommen. Dies bedeutet, dass 20 Prozent des Galerie-Jahresbudgets 2001 in Höhe von 1,045.762 Euro (knapp 14,4 Millionen Schilling) eigenständig erwirtschaftet werden konnten. Im Jahr 2000 nahm die Galerie 18 Prozent der Museums-Gesamtkosten ein.
Die Leiterin des Hauses, Dr. Roswitha Juffinger, sieht darin eine positive Bestätigung der äußerst arbeitsintensiven Betreuung des Museumsshops. Die Residenzgalerie präsentierte im vergangenen Jahr neben der ganzjährigen Schausammlung „Meisterwerke" folgende vier Sonderausstellungen, die alle in Eigenregie durchgeführt wurden: „Cashmere – Der Shawl in der Malerei des Biedermeier", „So kam die Kunst auf den Hund – Barocke Hundedarstellungen", „Salzburg als Motiv – Salzburg als künstlerisches Reiseziel bedeutender Maler des 19. Jahrhunderts" sowie „Still lesen – In den inneren Räumen der Phantasie – Malerei des 17. bis 19. Jahrhunderts". Museumspädagogische Programme für alle Altersgruppen, Sonderführungen und Kunstgespräche, Familiensonntage, ein Aktionstag, zwei Konzerte mit dem Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Musikuniversität Mozarteum und schließlich die Lange Nacht der Museen in Kooperation mit den Salzburger Festspielen stießen auf rege Beteiligung.
Für dieses Jahr sind drei Sonderausstellungen geplant, die ausschließlich aus einem Teilbetrag der vom Museum erwirtschafteten Einnahmen des Jahres 2001 finanziert werden. Am 22. März beginnt die Ausstellung „Tulpen – Schönheit & Wahn, Kunstwerke des 16. bis 19. Jahrhunderts" (bis 30. Juni). Danach folgt ab 13. Juli eine Schau von niederländischen Meisterwerken des „Goldenen Zeitalters" unter dem Titel „Schilderijen" (bis 27. Oktober). Am 22. November wird unter dem Motto „Sehnsucht Süden" eine Sonderausstellung mit Werken französischer Barockmaler, die italienische Motive in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt haben, eröffnet (bis 2. Februar 2003). Aus Personalkostengründen muss die Salzburger Residenzgalerie auch für heuer 83 außerordentliche Schließtage einkalkulieren.

 

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