Wirtschaft der Woche vom 15. 01. bis 21. 01. 2002

   
Niederösterreichs Gemeinden sind besser dran
St. Pölten (nöwpd) - Etwas besser als die Gemeinden in anderen Bundesländern stehen die niederösterreichischen Gemeinden da, wenn es um die finanziellen Beziehungen der Kommunen zu ihrem Bundesland geht. Diese Beziehungen sind Gegenstand einer im Auftrag des Österreichischen Gemeindebundes vom Institut für Wirtschaftsforschung erstellten Studie, die der Präsident des Gemeindebundes, Bürgermeister Helmut Mödlhammer, der Öffentlichkeit zu Jahresbeginn präsentierte.
Der Studie zufolge - Wien wurde, weil Bundesland und Gemeinde zugleich, ausgeklammert - haben die österreichischen Gemeinden (ohne Gemeindeverbände) im Jahr 1999 insgesamt 14,75 Milliarden Schilling an die Länder überwiesen und im Gegenzug (einschließlich Fonds) 8,65 Milliarden Schilling erhalten, woraus sich ein Saldo zulasten der Gemeinden in der Höhe von 6,10 Milliarden Schilling ergibt. Das bedeutet wiederum, daß die Gemeinden im Jahr 1999 pro Kopf ihrer Bürger im Durchschnitt 975 Schilling (die Studie wurde noch in der "alten" Währung erstellt) an "ihre" Länder abführen mußten.
Im Detail war die Belastung jedoch verschieden groß: Sie lag in Kärnten (3.631), Salzburg (2.105) und Tirol (1.639) deutlich über dem österreichischen Durchschnitt, in Niederösterreich (877) und Oberösterreich (569) mehr oder minder deutlich darunter. Der Wert für das Burgenland (945) entsprach in etwa dem österreichischen Durchschnitt. Die steirischen Gemeinden konnten sogar vom Land den Betrag von 358 Schilling pro Kopf ihrer Bürger kassieren. Laut Gemeindebund lassen sich die unterdurchschnittlichen Transferzahlungen der niederösterreichischen Gemeinden "vor allem mit dem Wegfall der Landesumlage erklären". Diese Maßnahme entlaste die niederösterreichischen Gemeinden um etwa eine Milliarde Schilling im Jahr.
In der Steiermark müssen die Gemeinden nicht zur Finanzierung der Krankenanstalten beitragen; in Oberösterreich ist die Nettobelastung der Gemeinden im Sozialbereich geringer als im Durchschnitt der Länder. Dagegen stammt in Salzburg die überdurchschnittliche Belastung der Gemeinden pro Kopf ihrer Bürger "aus den Transfers an das Land im Sozialbereich", in Kärnten "auch aus den hohen Finanzierungsbeiträgen der Gemeinden zu den Krankenanstalten".
Mödlhammer nutzte die Präsentation der Studie zu einer deutlichen Warnung vor "weiteren Belastungen der Gemeinden"; vielmehr müssten "die Belastungen durch die Länder eingedämmt werden". Es gebe "gewisse Bereiche, die nicht mehr steigen dürfen". Als Beispiele führte der oberste Gemeindevertreter Österreichs Sozialhilfe und Kinderbetreuung an: "In diesen Bereichen ist größte Vorsicht angebracht." Mit Nachdruck kritisierte Mödlhammer auch den derzeit bestehenden "Wirrwarr der Finanzströme" zwischen den Gebietskörperschaften, der nicht nur unnötig hohe Kosten verursache und dem Prinzip der Verwaltungsvereinfachung widerspreche, sondern auch das "Verantwortungsgefühl" im Umgang mit den öffentlichen Geldern reduziere. Weshalb "klare Verantwortungsbereiche" mit "klaren Verantwortlichkeiten" in finanzieller Hinsicht geschaffen werden müßten. Ein genauerer Blick in die Studie läßt rasch den Umfang der Aufgaben erkennen, die in Niederösterreich von Land und Gemeinden bewältigt werden müssen. So etwa verzeichnet Niederösterreich eine überdurchschnittliche Inanspruchnahme von Sozialleistungen durch die Bevölkerung. Während die Statistik im Durchschnitt der Länder 1,6 Prozent der Bevölkerung als Leistungsbezieher ausweist, sind es in Niederösterreich 1,9 Prozent. Vor Niederösterreich liegen Oberösterreich (2,5) und Vorarlberg (2,3); hinter ihm das Burgenland (1,5), Oberösterreich und die Steiermark (jeweils 1,4) sowie Kärnten (1,2) und Tirol (0,9). Überdurchschnittlich ist auch Niederösterreichs Anteil der über 60jährigen an der Gesamtbevölkerung (22,2 Prozent), der im Länderdurchschnitt 20,7 Prozent beträgt. Höher als in Niederösterreich ist der Anteil der Älteren und Alten lediglich im Burgenland (23,9), die anderen Länder folgen nach: die Steiermark (21,8), Kärnten (21,4), Oberösterreich (20,0), Salzburg und Tirol (jeweils 18,3) sowie Vorarlberg (17,3).
Bei den Ausgaben der Gemeinden für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung je Einwohner liegt Niederösterreich (Basis 1999) mit 4.510 Schilling auf dem ersten Platz, gefolgt von Salzburg (4.102), Kärnten (3.952), Oberösterreich (3.790), Vorarlberg (3.725), Burgenland (3.541), der Steiermark (3.372) und Tirol 3.222). Auch was die Ausgaben der Gemeinden für Straßen je Einwohner im Jahr 1999 betrifft, liegt Niederösterreich im Spitzenfeld. Seine Gemeinden rangieren hier mit Ausgaben von 2.505 Schilling pro Kopf ihrer Bürger auf dem dritten Platz nach Oberösterreich (2.936) und Salzburg (2.672). Auf den Plätzen nach Niederösterreich die anderen Länder: Vorarlberg (2.222), Steiermark (2.136), Kärnten (1.882), Tirol (1.879) und Burgenland (1.736).

 
Tiroler Hightech-Schmiede revolutioniert DVD-Qualitätstest
Reutte (pte) - Das Tiroler Hightech-Unternehmen Datarius Technologies hat sich im Bereich der Qualitätskontrolle für CDs und DVDs zum Weltmarktführer gemausert. Mit Hilfe des selbstentwickelten Multifunktionstesters für die Qualitätssicherung in der DVD-Erzeugung, OMP-5.1 DVD (Bild), können alle Produktionsschritte genau überprüft werden. Die Datarius Mess- und Prüfsysteme werden weltweit an den Produktionsstandorten für CDs, DVDs und anderen beschreibbaren Medien eingesetzt und haben sich bei den führenden Replizierern wie Microsoft, Sony, Warner, Fuji, Bertelsmann, Universal, Technicolor, Panasonic etc. etabliert. Als Landessieger von Tirol wurde das Unternehmen für die diesjährige Verleihung des Innovationsstaatspreises 2001 nominiert.
Seit 1998 gibt es die DVD (Digital Versatile Disc). Sie kann nach dem Prinzip der optischen Datenspeicherung 25 Mal mehr Informationen als eine gewöhnliche CD speichern. Damit die auf den DVDs gespeicherten Filme, Musik oder sonstigen Daten einwandfrei wiedergegeben werden können, müssen bei der DVD-Erzeugung Testgeräte extrem genaue Überprüfungen durchführen. Der OMP-5.1 DVD kann dabei sowohl die Glasmaster, das sind mittels Laser auf Glas gepresste Abbilder von CDs oder DVDs, Stamper, das sind aus den Glasmastern erzeugte Aluminium-Stempel, als auch die fertigen Replicas Rohlinge) auf eventuelle Fehler testen. Bis vor kurzem waren Tester lediglich auf die Qualitätskontrolle von Replicas beschränkt. Für die Erfassung und Messung aller spezifischen Qualitätskriterien wurde von Datarius auch die nötige Elektronik, Firm- und Software entwickelt.
An der Entwicklung des Multifunktionstesters waren neben Datarius auch die für diverse Prozessschritte maßgeblichen Unternehmen beteilgt. Die Zusammenarbeit mit OMP, einem führenden Hersteller für Mastering-Equipment, spiegelt sich im Namen des Testers wider. Die laseroptischen und signalverarbeitenden Voraussetzungen wurden gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen Pulstec realisiert. Durch das innovative Gerät kann vor allem die Wirtschaftlichkeit und Produktqualität für Hersteller von optischen Speichermedien verbessert werden. Mit dem Multifunktionstester für DVDs ist es erstmals für Hersteller möglich, zusätzliche Zusammenhänge und Einflüsse der einzelnen Produktionschritte zu erfassen und danach zu optimieren. Der OMP-5.1 DVD wurde im Frühjahr 2001 erstmals präsentiert.
Die Datarius Technologies GmbH entstammt einer Abteilung der Koch Dureco Group (kdg Mediatech AG) in Elbigenalp. Die kdg war unter den ersten fünf Unternehmen in Europa, die in die CD-Fertigung eingestiegen sind. Die Notwendigkeit CDs auf ihre Übereinstimmung mit der international gültigen Norm zu überprüfen, führte 1986 zur Entwicklung und zum Bau dafür geeigneter Testgeräte. Datarius wurde nach dem Umzug nach Reutte Anfang 2001 ausgegliedert, weil man verhindern wollte, dass die Konkurrenz ähnliche Prüfgeräte entwickelt. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 70 Mitarbeiter und erzielte 2000 einen Umsatz von 18,5 Mio. Euro. Für 2001 rechnen die Tiroler mit einem Umsatz von 25,4 Mio. Euro, bei einem EGT von vier Mio. Euro. Über 90 Prozent des Umsatzes werden im Ausland generiert. Neben dem Produktionsstandort in Reutte unterhält Datarius auch eigene Verkaufsstellen in USA und in Hongkong. Datarius ist im Bereich Prüfsystem für die optische Medienindustrie mit 50 Prozent Marktanteil der Weltmarktführer. Das Unternehmen ist seit kurzem auch in der Lage, Prüfsysteme für Recordable Media (CD-R/RW, DVD-R/RW) zu produzieren.

 
Power-Bauern liefern Alternativ-Energie ab Hof
Kapfenberg - Zwei steirische Landwirte in Frauental errichten ab Februar ein Kleinkraftwerk im Bezirk Deutschlandsberg. Die Pläne dazu stammen von Studierenden des FH-Studiengangs „Infrastrukturwirtschaft“ in Kapfenberg. Ende Februar wird in Frauental (Bezirk Deutschlandsberg) der Baubeginn eines mit landwirtschaftlichen Reststoffen betriebenen Kleinkraftwerkes erfolgen. Das Kraftwerk soll 150 kW Strom erzeugen und 260 kW Fernwärme liefern. Zwei Landwirte haben sich nach Planung durch Studierende des Fachhochschul-Studiengangs „Infrastrukturwirtschaft“ entschlossen, zu Energielieferanten zu werden.
Im Vorfeld hatten die Studierenden der FH Joanneum - Rainer Edlacher, Manuela Gruber, Martin Hammer und Raimund Stumptner unter der Leitung des FH-Lehrenden Gerhard Stroissnig - eine komplexe Fragestellung zu klären. Damit die Versorgung mit Alternativenergie vom Bauernhof nicht nur Liebhaberei bleibt, sondern sich wirtschaftlich rechnet, sind laut Michael Bobik, dem Leiter des FH-Studiengangs „Infrastrukturwirtschaft“, mehrere Bedingungen erforderlich. „Zuerst muss sich ein innovativ denkender Landwirt finden. Dieser muss wenigstens 20 bis 30 Hektar für die Energieerzeugung mit Gras und ähnlichen Rohstoffen zur Verfügung haben und gleichzeitig Abfälle aus der Tierzucht. Der Strom muss mit geringen Leitungskosten auf einem Spannungsniveau von 440 V in einem bestehenden Trafo einspeisbar sein. Vor allem aber braucht man Abnehmer der erzeugten Fernwärme in nächster Nähe, die ganzjährig die erzeugte Leistung beziehen. Und zu guter Letzt muss eine entsprechend hohe Investitionsförderung zur Verfügung stehen.“ In monatelangen Recherchen schied die Projektgruppe des Studienganges „Infrastrukturwirtschaft“ sieben mögliche Standorte aus, da kein gleichmäßiger Wärmeverbraucher in der Umgebung verfügbar war. Erst der Standort Frauental war uneingeschränkt geeignet.
Das Kleinkraftwerk besteht aus der Rohstoffaufbereitung, den Biogaserzeugern, zwei Gasmotoren mit Generator und den Wärmetauschern. Der Wirkungsgrad der Brennstoffnutzung ist mit etwa 90% so hoch wie in einer Großanlage. Eine nahegelegene Tischlerei nutzt die Fernwärme zur Holztrocknung, Strom wird in das Netz der Steweag eingespeist. Die Gesamtkosten werden auf 650.000 Euro (rund 8,9 Mio Schilling) geschätzt, wobei die Investitionsförderung von der Landwirtschaftskammer stammt und über die Österreichische Kommunalkredit abgewickelt wird.
„Wir müssen mit nicht erneuerbaren Ressourcen haushalten“, befürwortet Peter Reininghaus, der Geschäftsführer der FH Joanneum, das Engagement des Studiengangs. „Daher gilt es, rechtzeitig an der Entwicklung von Alternativen wie Blockkraftwerken oder Kleinkraftwerken zu arbeiten, damit man für die Zeit gerüstet ist, wenn sich Öl- und Gasressourcen der Erde dem Ende zuneigen.“

 
Leitl: Gratulation an Karas zur Wahl zum Wirtschaftssprecher der Europäischen Volkspartei
Wien / Brüssel (pwk) - „Mit Othmar Karas als Wirtschaftssprecher der EVP ist höchster Einsatz für die Interessen der österreichischen Unternehmer auch auf europäischer Ebene gesichert“, zeigt sich Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, erfreut und gratuliert Karas sehr herzlich zu dessen Bestellung. Schon derzeit werden über 80 Prozent der Wirtschaftsgesetze auf europäischer Ebene beschlossen. Als Wirtschaftssprecher der Europäischen Volkspartei, der größten Fraktion im Europäischen Parlament, nimmt Karas daher eine Schlüsselposition ein, die ihm auch Einfluss auf die Wirtschaftspolitik der Europäischen Union ermöglicht.
„Ich wünsche Othmar Karas für seine neue Tätigkeit viel Erfolg und bin davon überzeugt, dass er sich für die Interessen der österreichischen Wirtschaft stark macht“, so Leitl. „Dies hat Karas schon oft bewiesen, zuletzt etwa durch seine Aktivitäten zur Entschärfung des geplanten Basel II-Abkommens betreffend die Eigenkapitalausstattung von Kreditinstituten“, betont Leitl. „Durch die im Basel II-Abkommen geplanten verpflichtenden Bonitätsprüfungen der Banken wird die Kreditaufnahme gerade für Klein- und Mittelunternehmen erheblich erschwert, ein Problem, dass wir umfassend lösen müssen. Ich bin mir sicher, dass Othmar Karas mit der Wirtschaftskammer Österreich auch in dieser Frage gut zusammenarbeiten wird und dass der gemeinsame Einsatz in der kommenden Verhandlungsrunde zu Basel II im Februar zur Berücksichtigung der Interessen der österreichischen Wirtschaft führt“, so Leitl.

 
Abgabenquote 2001 auf Rekordniveau
Wien - Nach ersten Schätzungen der STATISTIK AUSTRIA hat die Abgabenquote (Steuern und tatsächliche Sozialbeiträge in Prozent des Bruttoinlandsproduktes) für das Gesamtjahr 2001 45,5 Prozent erreicht und lag damit um 1,6 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Die Abgabenbelastung ist damit langfristig die höchste, der Anstieg langfristig der markanteste. Bezieht man die Eigenmittel-Zahlungen an die EU nicht mit ein, ergibt sich für 2001 eine Abgabenquote von 44,8 Prozent (1,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert).
Die Steuerquote (Anteil der Steuern am Bruttoinlandsprodukt, inkl. Zahlungen an die EU) erreichte 2001 ebenfalls einen historischen Höchststand von 30,6 Prozent (+1,7 Prozentpunkte), ohne Zahlungen an die EU ergibt sich noch ein Anteilswert von 29,9 Prozent.
Bestimmend für diese Entwicklung war der Anstieg des Aufkommens an Einkommen- und Vermögensteuern 2001, der im 4. Quartal mit einem Plus von 24 % gegenüber dem Vorjahreswert ein vorläufiges Maximum erreichte. Diese Gruppe lieferte rund die Hälfte der gesamten Steuereinnahmen. Alle „großen" Steuern dieser Kategorie bescherten dem Staatshaushalt Einnahmen, die zum Teil wesentlich über dem Vorjahresergebnis lagen. Den markantesten Anstieg verzeichnete die Körperschaftsteuer (bedingt u.a. durch Anhebung der Vorauszahlungen), überdurchschnittlich entwickelten sich auch die Einnahmen aus Veranlagter Einkommensteuer, Lohnsteuer und Kapitalertragsteuer auf Zinsen (Die genannten Steuern stellen rund 90% der Einkommen- und Vermögensteuern). Generell war ab dem 2. Halbjahr ein deutlicher Einnahmenanstieg merkbar, im 4. Quartal brachten v.a. die Körperschaftsteuer (+117% gegenüber dem 4. Quartal 2000) und die Veranlagte Einkommensteuer (+70%) Rekordzuwächse.
Wegen der konjunkturellen Abschwächung verlief die Entwicklung der Produktions- und Importabgaben weniger dynamisch (+3%). Die Mehrwertsteuereinnahmen, die rund 53% dieser Gruppe repräsentierten, lagen 2001 nur wenig über dem Vorjahresergebnis. Nach den ertragreichen ersten beiden Quartalen brachte das 3. Quartal ein rückläufiges Ergebnis, das 4. Quartal stagnierte nach aktuellen Schätzungen in etwa auf dem Vorjahresniveau.
Ein durch die letzten Jahre relativ konstanter Anstieg zeichnete sich 2001 für die tatsächlichen Sozialbeiträge (+2% gegenüber dem Vorjahr) ab.
Die nationale Abgabenquote unterscheidet sich konzeptionell von jener, die aus Gründen einer notwendigen Europäischen Vergleichbarkeit von der EU-Kommission berechnet wird. Die in der Presseaussendung der Europäischen Kommission vom 15. Jänner kolportierte Quote für 2001 von 47 Prozent enthält neben den Steuern und tatsächlichen Sozialbeiträgen noch zusätzlich die unterstellten Sozialbeiträge, die in der nationalen Berechnungsmethode nicht einbezogen werden.

 
Siemens baut neue Triebwagen für die Salzburger Lokalbahn
Wien / Salzburg - Für die Salzburger Lokalbahn baute Siemens SGP Verkehrstechnik vier neue Nahverkehrstriebwagen. Der erste Wagen wurde heute in einem Festakt in Salzburg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Leistungen von Siemens umfassen die waggonbauliche Einrichtung sowie Ersatzteile, die technische Ausstattung stammt von Bombardier. Die vier neuen Wagen unterscheiden sich im Detail von den bereits vorhandenen 14 Triebwagen der gleichen Serie: Das neue Innen- und Außendesign der Fahrzeuge stammt vom international angesehenen Designer Prof. Margreiter.
Abweichend von den schon in Betrieb stehenden Fahrzeugen werden neuen Triebwagen mit einem Sitzplatzaudiosystem und einem Fahrgastinformationssystem ausgerüstet, die dem letzten Stand der Technik entsprechen und die Attraktivität der Salzburger Lokalbahn beträchtlich erhöhen. Das erste Fahrzeug geht in diesen Tagen in Betrieb, die drei weiteren werden in den nächsten Monaten geliefert.
Die neuen 6-achsigen Gelenktriebwagen wurden speziell für die Salzburger Lokalbahn konzipiert. Die Fahrzeuge eignen sich sowohl für den Stadt - als auch für den Überlandverkehr und sind für einen Zweirichtungsbetrieb geeignet. Das Fahrzeug besitzt 80 Sitzplätze und 100 Stehplätze, der Fahrgastraum hat Fenster aus getöntem Glas. Beide Führerstände sind durch Kabinenwände mit Fahrerstandstür vom Fahrgastraum getrennt. Die insgesamt vier Türen sind im Gegensatz zu den letzten Bauserien, in denen Falttüren zum Einsatz kamen, als Schwenktüren ausgeführt. Große, breite Einstiege ermöglichen den problemlosen Transport von Kinderwagen, Fahrgästen mit Rollstuhl oder Fahrrädern.
Die beiden Wagenteile haben an den beiden Zugenden je ein Triebdrehgestell und sind auf einem gemeinsamen Laufdrehgestell verbunden. Der zweiteilige Wagenkasten ist in geschweißter Stahlleichtbauweise ausgeführt. Rostschutz, Geräusch- und Wärmeisolierung erfüllen höchste Anforderungen. Die beiden Wagenteile sind untereinander gelenkig verbunden. Gummiformbälge schließen den gesamten Durchgang von einem zum anderen Wagenteil staub- und wasserdicht ab.
Die Salzburger Lokalbahn, eines der wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittel im Flachgau, beschäftigt 128 Mitarbeiter. Mit den vier neuen Wagen werden ab 2002 insgesamt 24 Triebwagen die 35,3 km lange Strecke befahren. Im Jahr 2001 wurden etwa 4,1 Millionen Fahrgäste befördert, bei der Fahrtenhäufigkeit liegt die Salzburger Lokalbahn mit 112 Fahrten pro Anrainer im Jahr österreichweit an der Spitze.

 
Basel II-Vorschläge werden realistischer
Wien (oenb) - Auf "deutliche Verhandlungserfolge" im Interesse der österreichischen Wirtschaft betreffend Basel II verwies die Vize-Gouverneurin der Oesterreichischen Nationalbank, Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell, bei einer Veranstaltung der Wirtschaftskammer Österreich unter dem Titel "Basel II und die österreichische Wirtschaft". Gegenüber den ursprünglichen Vorschlägen sei es zu einer Entschärfung der Bestimmungen gekommen. So wird es durch neue Berechnungsmethoden zu einem geringeren Eigenmittelerfordernis der Banken sowohl für Einzelkredite als auch für Unternehmenskredite kommen.
Erste Berechnungen zeigen, dass für 85% der Kredite in Österreich nach der Einführung von Basel II im Jahr 2005 gleich viel oder weniger Eigenmittel von den Banken gehalten werden müssen. Die Gleichbehandlung von Unternehmenskrediten in einer Höhe von bis zu EUR 5 Mio mit Privatkrediten, die Anerkennung von dinglichen Sicherheiten wie Pfandrechte und Hypotheken bei der Bonitätsbeurteilung, sowie eine Entlastung bei langfristigen Krediten und die Zusicherung des Basler Bankenausschusses, keine Anhebung der Eigenmittelerfordernisse der Banken insgesamt gegenüber den heutigen Regeln zu verursachen, stellen eine große Erleichterung für die österreichische Wirtschaft gegenüber den ursprünglichen Vorschlägen zu Basel II dar.
Eine Analyse der Kredite nach Risikoklassen zeige, dass die Bonitätseinstufung der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe sehr gut sei und daher keine Verschlechterung des Zugangs zu Krediten befürchtet werden müsse, betonte Tumpel-Gugerell. Die im letzten Jahrzehnt deutlich angestiegene Eigenkapitalquote der österreichischen Unternehmen beweise einerseits, dass den Unternehmen genügend Mittel zur Besicherung von Krediten zur Verfügung stünden und andererseits auch die direkte Finanzierung über den Kapitalmarkt verstärkt genützt wird. Darüber hinaus hätten sich die Finanzierungsbedingungen infolge der stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik seit Beginn der 1990er Jahre durch sinkende Zinsen deutlich verbessert, was der österreichischen Wirtschaft zugute komme.
Für die weiteren Verhandlungen zu Basel II formulierte Tumpel-Gugerell die Verbesserung der Verständlichkeit der Regelungen, die stärkere Berücksichtigung der Besonderheiten von kleinen und mittleren Banken sowie eine faire Behandlung von Klein- und Mittelbetrieben als Ziel. Sowohl an die österreichischen Banken als auch an die Unternehmen richtete die Vize-Gouverneurin der Oesterreichischen Nationalbank einen Appell, rechtzeitig mit den Vorbereitungsarbeiten auf Basel II zu beginnen, um bei der Umsetzung der neuen Regelungen im Jahr 2005 für die neuen Herausforderungen gerüstet zu sein.

 
Palfinger trotz Gewinnrückgang mit Rekordjahr
Bergheim/Kitzbühel (pte) - Der Salzburger Kranhersteller Palfinger wird das Geschäftsjahr 2001 mit einem Gewinnrückgang beenden. Wie das Unternehmen, heute, Donnerstag, mitteilte, werde das operative Ergebnis (EBIT) 38,2 Mio. Euro betragen. Das bedeutet einerseits im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 14,5 Prozent, andererseits aber auch das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf 330,7 Mio. Euro.
Im Jahr 2001 wurden 17.700 Krane und Systeme verkauft, der Absatz konnte damit gegenüber dem Vorjahr (17.097) leicht gesteigert werden. Der EBIT-Rückgang wurde mit hohen Investitionen in neue Produkte und Sachanlagen und der rückläufigen Auslastung der Produktion im zweiten Halbjahr begründet. Das Management erwarte kurzfristig keine wesentliche Besserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hieß es weiter. Trotz des ungünstigen Umfelds konnte Palfinger eine EBIT-Marge von 11,6 Prozent erzielen. Die Wachstumsstrategie werde daher beibehalten. Die endgültigen Ergebnisse werden am 25. März 2002 publiziert.
Das Vorstandsteam für die nächsten Jahre wurde komplettiert. Im Oktober 2001 wurde Helmut Rauch zum Vorstand für Marketing und Innovation bestellt. Anfang März 2002 übernimmt Eduard Schreiner die Aufgaben des scheidenden Finanzvorstandes Hannes Kikinger. Schreiner war bisher kaufmännischer Geschäftsführer der OMV Tschechien GmbH. "Zur Absicherung des technologischen Vorsprungs" hat sich Palfinger im April des Vorjahres mit 25,1 Prozent an dem Softwareunternehmen star/trac supply chain solutions GmbH beteiligt. Der Münchner E-Logistics-Spezialist entwickelt für Palfinger die Software, die zur Überwachung und Steuerung der logistischen Prozessketten erforderlich ist.
Die Aktie des Kranherstellers reagierte auf die Zahlen mit einem leichten Minus und notierte um 10.00 Uhr bei 22,90 Euro (minus 3,21 Prozent). Das Jahreshoch im Vorjahr betrug 38,87 Euro, der Tiefstand 22,35 Euro. Palfinger wurde im Herbst des Vorjahres in den ATX aufgenommen.

 
Pago setzt europaweit auf Markenstärke
Klagenfurt - Im Vorjahr ist es dem Fruchtsafthersteller Pago gelungen, seine europäische Marktpräsenz weiter auszubauen. Ausschließlich in der Glasverpackung und im Premiumbereich positioniert, verkauft Pago bereits 78 Prozent der Fruchtsaftspezialitäten in 14 Ländern außerhalb Österreichs. Pago ist derzeit Marktführer in der Gastronomie in Österreich, Italien, Kroatien und Südfrankreich.
Gerhard Lacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Pago International GesmbH. erklärt den Erfolg der Fruchtsaftspezialitäten: „Nur wo Pago draufsteht, ist auch Pago drinnen!“ – Die Markenstärke von Pago beruht ganz wesentlich auf der zuverlässigen Produktqualität, die von Konsumenten gefordert wird und die dem Trend zu naturreinen Produkten entspricht. Vom Fruchtanbau bis zur abgefüllten Flasche misst sich Pago an streng kontrollierten Standards. Und somit ist auch die Botschaft an die Konsumenten klar: „Pago pur. So schmeckt Natur.“
Die beiden Produktionswerke in Klagenfurt und im spanischen La Selva del Camp versorgten im Vorjahr die Pago Konsumenten europaweit mit insgesamt 90 Mio. Litern Fruchtsaft (+0,5 % zum Jahr 2000). Der Umsatz blieb mit 124,6 Mio. Euro auf Vorjahresniveau.
Der Botschafter von Pago ist die grüne 0,2-Liter Tischflasche. Sie gilt weit über Österreich hinaus als Qualitätsgarant, signalisiert sie dem Konsumenten doch beim Öffnen optisch und akustisch die original Pago Qualität. Seit 1989 arbeitet Pago konsequent an der Internationalisierung der Marke. 78 Prozent des Umsatzes wurden 2001 außerhalb der rot-weiß-roten Grenzen erzielt. Pago erwartet, dass dieser Anteil auch in diesem Jahr weiter wachsen wird. Besonders deutlich gewonnen hat Pago in Frankreich, Kroatien, dem Vereinigten Königreich, Schweden und Deutschland. In Österreich ist der Fruchtsaftkonsum an natürliche Grenzen gestoßen. Pago setzt hier auf qualitatives Wachstum und forciert, ganz im Sinne des Markenauftrittes, weiter die 0,2 Liter Tischflasche. In Italien imitiert eine Reihe von zum Teil neuen Mitbewerbern Pago. Dies geschieht mit billigen Preisen, aber nicht mit vergleichbaren Qualitäten. Dieses Ankämpfen gegen den Marktführer hat zu einer Konsolidierungsphase geführt. Mittelfristig erwartet sich Pago durch seine Markenstärke aber auch hier eine Marktbereinigung zu Gunsten des Premium-Segmentes.

 
Schoeller-Bleckmann fördert Rekordergebnis zu Tage
Ternitz (pte) - Der an der Nasdaq Europe notierende Anbieter für Hightech-Bohrstrangprodukte Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) hat nach einer Gewinnexplosion im Vorjahr auch 2001 wieder ein Rekordergebnis vorgelegt. Trotz Konjunkturabkühlung und der Ereignisse vom 11. September rechnen die Niederösterreicher mit dem besten Geschäftsergebnis seit Bestehen des Unternehmens. Wie SBO am Donnerstag mitteilte, wurde der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 215 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg um 34 Prozent auf 32 Mio. Euro.
Der Gewinn pro Aktie werde sich demzufolge für 2001 aller Voraussicht nach um 22 Prozent auf 1,31 Euro erhöhen. Der Auftragsstand liegt per Stichtag 31.12. 2001 bei rund 54 Mio. Euro (73,1 Mio. Euro per 31.12. 2000). Die nun erreichte Spitzenposition habe das Management der SBO veranlasst, die bisherige Unternehmensstrategie "überdurchschnittliches Wachstum durch hohe Investitionen und Expansion", neu auszurichten. 2001 wurden insgesamt ca. 21,5 Mio. Euro investiert. "Nachdem das Ziel, Marktleader in unserem Kerngeschäft zu werden, nun abgesichert ist", so CEO und Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann, "und weiteres Wachstum unverhältnismäßig teuer wäre, wollen wir in Zukunft mit dem Markt wachsen und unseren Cashflow optimieren. Wir werden uns von Beteiligungen, die nicht unmittelbar zur Verbesserung des Kerngeschäfts beitragen trennen." Man werde aber weiterhin auf Unternehmen, die zur neuen Unternehmensstrategie "value instead growth" passen, ein Auge werfen, sprich weitere Akquisitionen sind nicht ausgeschlossen.
Auch wenn die Auftragseingänge in den letzten Monaten stark zurückgegangen sind, zeigt sich Grohmann für das Geschäftsjahr 2002 zuversichtlich: "Die von OPEC und Non-OPEC Staaten erstmals gemeinsam beschlossene Fördermengenreduktion per Jahresanfang 2002 hat bereits zu einem leichten Anstieg der Ölpreise beigetragen." Daher sei damit zu rechnen, dass sich spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2002 das Investitionsklima bei der Ölförderindustrie deutlich verbessern wird, sofern die Konjunkturlokomotive USA anspringt.
SBO hatte im Vorjahr durch durchswegs drei- bis vierstellige Steigerungsraten auf sich aufmerksam gemacht. Das Unternehmen konnte im Jahr 2000 den Umsatz mehr als verdoppeln, den Gewinn um 820 Prozent steigern und beim EGT ein Plus von 1.025 Prozent verzeichnen. Das seit mehr als 130 Jahren tätige Unternehmen befindet sich seit April 1995 mehrheitlich im Besitz der Berndorf AG und beschäftigt per 31.12.2001 weltweit 924 Mitarbeiter, davon sind 205 am Standort Ternitz tätig.

 
Gewerbeordnung: Qualität wird nicht durch Prüfungen und Zugangsbestimmungen geschaffen
Wien (bmwa) - Tourismus-Staatssekretärin Marès Rossmann interpretiert die Aufregung der Wirtschaftskammerfunktionäre im Zusammenhang mit der Debatte um die Liberalisierung des Gastgewerbes dahingehend, dass die Kammer durch die Freigabe des Gewerbes Einkommenseinbußen hinnehmen muss. "Qualität wird nicht durch Prüfungen und Zugangsbestimmungen geschaffen", so Rossmann.
Durch die Abschaffung einer Prüfung für das Gastgewerbe würden der Kammer Einnahmen aus Schulungs- und Prüfungsgeldern entgehen. "Die Kammerfunktionäre vertreten hier Kammerinteressen und nicht die ihrer Pflichtmitglieder", kritisiert Rossmann.
Mit der Liberalisierung würde gerade Jungunternehmern der Weg geebnet, möglichst unbürokratisch den Zugang zur Selbständigkeit zu finden. Der österreichische Tourismus habe sehr hohe Qualitätsstandards. Diese zu halten liege im Eigeninteresse der Unternehmer. Außerdem werde die Qualität ohnehin vom Kunden bestimmt, so Rossmann. Jeder müsse sich selbst im freien Wettbewerb bewähren.

 
Gastgewerbe wehrt sich gegen Vorstoß von Staatssekretärin Rossmann
Wien (pwk) - Die Staatssekretärin für Tourismus, Mares Rossmann, hat sich für eine Abschaffung des Befähigungsnachweises im Gastgewerbe ausgesprochen. Dies sei eine logische Schlussfolgerung, wenn der Handel künftig an Ausschankplätzen Getränke ausgeben darf.
"Die Logik dieser Schlussfolgerung ist nicht nachvollziehbar", stellt dazu der Vorsteher des Fachverbandes Gastronomie, Komm.Rat Helmut Hinterleitner, fest. "Denn wenn es für den Zugang zum Gastgewerbe keine Überprüfung der Fachkenntnisse mehr gibt, werden wir den guten Ruf als Tourismusland Nummer 1 nicht mehr halten können."
Im Zuge des EU-Beitritts wurden im Gastgewerbe im Gegensatz zu anderen Branchen, die Zugangsvoraussetzungen bereits weitestgehend liberalisiert. Die Ablegung einer Prüfung für das Gastgewerbe ist nur mehr für reine Quereinsteiger vorgesehen und beschränkt sich auf jene Inhalte, die für die Betriebsführung und den sachgerechten Umgang mit Lebensmitteln absolut notwendig sind.
Die Anforderungen an lebensmittelverarbeitende Betriebe, worunter auch das Gastgewerbe zählt, werden immer größer. Im Bereich der Lebensmittelsicherheit und hygiene gibt es eine Fülle von Rechtsvorschriften, die jeder Betriebsinhaber zu beachten hat. Beispielsweise genannt sei das von jedem Betrieb verlangte Kontrollsystem zur Lebensmittelsicherheit (HACCP). Diese Anforderungen sind ohne eine entsprechende Mindestqualifikation nicht zu bewerkstelligen.
"Es ist uns ein absolutes Anliegen, dass sich der Konsument weiterhin auf den hohen Standard der Lebensmittelsicherheit in österreichischen Gastgewerbebetrieben verlassen kann", betont Hinterleitner.

 

Gewerbeverein: Euro ist eingeführt, jetzt kommt die Knochenarbeit!
Wien - Das Forschungsinstitut Datastream hat den Euro für die Zeit vor 1999 in seiner Parität zum US-Dollar theoretisch zurückgerechnet. Diese war zugunsten des Euro stets weit über 1, zumeist 1,2, in Spitzenzeiten wie 1992 sogar 1,55. Dass solche theoretische Retrorechnungen eine Unschärfe aufweisen ist klar. Das Buchgeld Euro war aber sicher nicht gerade dem Euro förderlich, wenngleich man ja die guten Exportchancen bei niedrigem Eurokurs auch nicht gerade vernachlässigen darf.
Nun gilt es aber, den Euro zu stärken. Die einstige Parität 1,55 zeigt klar, dass eine Parität von über Eins zugunsten des Euro früher kommt als man annimmt. Dazu müssen allerdings einige Rahmenbedingungen geschaffen werden:

  • Die EZB hat eine Institutionenreform bitter notwendig. Es geht nicht an, dass das oberste Entscheidungsgremium aus zwölf nationalen Notenbankpräsidenten (bei uns Gouverneur) und sechs EZB-Direktoren besteht. Das Ritual, dass die einmal monatlich stattfindenden Sitzungen unbedingt bis in den Abend dauern müssen, damit ein opulentes Essen drinnen ist, erinnert fatal an heimische Kollektivvertragsverhandlungen.
  • Die EZB muss personell mit starken Persönlichkeiten besetzt werden. Die Entscheidungsgremien sollen schlank sein und Zauderer wie Duisenberg oder unter gerichtlichem Verdacht stehende Personen, wie dessen designierter Nachfolger Trichet schaden der EZB und in der Folge dem Euro.
  • Die EZB muss mit Notfallsgeld ausgestattet werden (lender of last resort), um für angeschlagene Notenbanken raschest in die Bresche zu springen.
  • Die EZB muss paradoxe Ansinnen, wie jenes unseres - laut Umfragen im Ausland - populärsten Diplomaten, Petritsch mit Nachdruck zurückweisen: Der meinte doch allen Ernstes, es wäre eine vertane Chance gewesen, die Balkanstaaten nicht von vornherein ins Euroland aufzunehmen. Aber Diplomaten sei verziehen, die verstehen nun mal von Ökonomie nichts. Was Anbindungen maroder an Leitwährungen bringt, hätte Petritsch von seinem Parteifreund Klima aus Argentinien via Telefon erfragen sollen, bevor er sich äußerte.

 
Bei Erfindungen, Marken und Patenten ist NÖ im Mittelfeld
St. Pölten (nöwpd) - Bei den Anmeldungen von Patenten, Gebrauchsmustern und Marken liegen die niederösterreichischen Erfinder und Unternehmen im oberen Mittelfeld der österreichischen Bundesländer. Wie schon in all den Jahren davor war das auch im Jahr 2001 der Fall. Die vom Österreichischen Patentamt soeben vorgelegte Jahresstatistik weist für Niederösterreich die Anmeldung von 275 Patenten (minus elf gegenüber 2000) und 137 Gebrauchsmustern (minus zwei) - also zusammen 412 Erfindungen (minus dreizehn) - sowie von 898 Marken (minus 122) aus. Die Zahl der aus Niederösterreich zur Anmeldung gebrachten Muster belief sich auf 203 (minus eins).
Insgesamt wurden aus Österreich im Vorjahr 2.028 Patente (plus 79) und 906 Gebrauchsmuster (plus 80) - also 2.934 Erfindungen (plus 159) - und 7.625 Marken minus 212) angemeldet. Für Designschutz wurden österreichweit 2.310 Musteranmeldungen eingereicht (plus 210). Wien nahm bei den Marken den Spitzenplatz ein, gefolgt von Oberösterreich, das bei der Anmeldung von Erfindungen führend war. Nach Angaben des Patentamtes hat sich im Vorjahr die Gesamtzahl der an in- und ausländische Anmelder erteilten Schutzrechte leicht erhöht: "So stieg im Erfindungsbereich die Anzahl von 1.969 auf 2.260, im Markenbereich von 6.760 auf 8.500." Grundsätzlich zeige eine Jahrzehnte übergreifende Analyse der Anmeldeaktivitäten, daß diese im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes jeweils von den Wachstumsschwankungen abhängig sind: "Erfahrungsgemäß zeigen sich Wachstumsstörungen der Wirtschaft mit einem Vorlauf von einigen Monaten in der Entwicklung der Anmeldedaten, bevor das in den anderen Wirtschaftsdaten erkennbar wird." Im Vorjahr habe das Patentamt diese Entwicklung trotz der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums mit massiven Beratungsaktivitäten und mit Schulungen für kleine und mittlere Unternehmungen noch weitgehend auffangen können. Das werde man heuer fortsetzen.
Insgesamt wurden im Jahr 2001 von In- und Ausländern für 3.169 Erfindungen im österreichischen Patentamt Schutz beantragt, 2.151 Anmeldungen betrafen Patente und in 1.018 Fällen wurden Gebrauchsmuster beantragt. Dies bedeutet einen Rückgang im Erfindungsbereich um 3,5 Prozent. Erfreulich ist, daß der Gebrauchsmusterbereich eine Steigerung von etwa 2,6 Prozent erfahren hat.

 
Mitterlehner zur Gewerbeordnung: Aufwertung des Meisters richtiger Weg
Wien (pwk) - „Eine moderne und seriöse Gewerbeordnung muss einerseits als Ergebnis haben, dass es neue Unternehmer gibt, auf die sich Konsumenten, Mitarbeiter und Öffentlichkeit verlassen können. Hier geht es um Qualität und solide Ausbildung der Jugend. Andererseits sind aber Hindernisse in der Gewerbeordnung zu beseitigen, die Unternehmensgründungen aus Konkurrenzgründen verhindern.“ Für den Generalsekretär-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Österreich, Reinhold Mitterlehner, ist eine Reform der Gewerbeordnung stets eine „Gratwanderung zwischen Qualitätssicherung und möglichst ungehindertem Marktzugang. Grundsätzlich sind wir keine Bremser aus Bestemm, sondern für einen marktkonformen Wettbewerb unter Befähigten.“
Was die aktuellen Vorschläge der Bundesregierung zu einer Reform der Gewerbeordnung betrifft, begrüßt Mitterlehner die geplante Vorgangsweise bei den Meister-Gewerben. Hier soll grundsätzlich die Meisterprüfung nicht nur erhalten, sondern als Qualitätskriterium sogar aufgewertet werden. Mitterlehner: „Das bedeutet Sicherheit für die Kunden, und es wird das Lehrausbildungssystem aufgewertet.“ Aus diesem Grund sei die qualitätsorientierte Verbreiterung des Zugangs zum Gewerbe – Antreten zur Meisterprüfung mit dem 18. Lebensjahr als einzige Zugangsbeschränkung, entsprechende Umsetzung der EU-Anerkennungsrichtlinie usw. – durchaus zu akzeptieren. Mitterlehner: „Sehr positiv ist auch die Objektivierung der Prüfung selbst.“ Der Wirtschaftskammer-General konstatiert aber auch bei einer künftig flexibleren Handhabung der Nebenrechte der einzelnen Branchen eine positive Entwicklung.
Was die Umwandlung von Gastgewerbe und Handel zu freien Gewerben betrifft, so wird die WKÖ den Gesetzesentwurf, der nun zur Begutachtung ausgeschickt wird, genau - unter Einbeziehung der Mitgliedermeinung - prüfen: „Was die Vorschläge im Tourismus betrifft, so kann ich mir den Entfall jedweder Reglementierung eines Zugangs absolut nicht vorstellen. Gerade der Standort Österreich setzt stark auf den Faktor Tourismus, sodass ein Qualitätsabfall volkswirtschaftlich schweren Schaden verursachen würde. Abgesehen von Gesetzesbestimmungen im Hygiene- und Lebensmittelrecht, aber auch beim Jugendschutz würden alle dualen und überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen wie etwa auch Tourismusschulen an Bedeutung verlieren. Mit ihrem Vorschlag tut die FPÖ-Staatssekretärin Rossmann dem Qualitätstourismus, der Qualitätsgastronomie nichts Gutes, ihr Vorschlag bringt weder den Kunden noch den Gastronomen Vorteile.“
Was den Handel betrifft, verweist Mittlerlehner auf die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft des Handels: „In diesem Bereich spielt vor allem die Ausweitung der Nebenrechte für den einzelnen Händler eine weit größere Rolle als eine mögliche Einstufung des Handels als freies Gewerbe.“ In diesem Zusammenhang verweist Mitterlehner etwa auf das Projekt der Postpartnerschaft, welches den beteiligten Händlern zusätzliche Einnahmen aus Postdiensten und eine höhere Kundenfrequenz bringe.
Kritik äußert Mitterlehner auch an der Vorgangsweise, die Gewerbenovelle zuerst in den Ministerrat zu bringen und erst danach in die Begutachtung: dadurch würden bei Bürgern und Unternehmen nur Irritationen über entsprechende Korrekturmöglichkeiten entstehen.

 
RHI will 2002 wieder positiv bilanzieren
Wien (pte) - Der asbestgeschädigte Wiener Feuerfest-Konzern RHI will im Geschäftsjahr 2002 bereits wieder schwarze Zahlen schreiben. "Um die an und für sich gesunde RHI nicht zu gefährden, haben wir einen chirurgischen Schnitt vorgenommen, damit das Asbest-Virus nicht auf das gesunde Geschäft überspringt", meinte RHI-Generaldirektor Helmut Draxler, heute, Dienstag, vor Journalisten. Das Feuerfest-Geschäft sei nach wie vor profitabel, mittelfristig rechne man wieder mit EBIT-Margen von acht Prozent. RHI habe kein Liquiditätsproblem.
Der Umsatzentgang durch die USA-Pleite wurde von Finanzchef Eduard Zehentner mit 400 Mio. Euro beziffert. 2002 will RHI einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro generieren. Draxler sprach den involvierten Banken Bank Austria/Creditanstalt, Erste und RZB) seinen Dank aus, ohne deren konstruktive Mitarbeit der Konzern wahrscheinlich nicht zu retten gewesen wäre.
Die Zahl der Asbest-Sammelklagen in den USA habe sich innerhalb eines Jahres von 200.000 auf 400.000 verdoppelt. Die Summe der durchschnittlichen Forderungen sei von 1.000 auf 3.000 Dollar angestiegen. "Diese Entwicklung war so nicht voraussehbar", meinte Draxler. Das Abhandeln dieser Forderungen lasse kein wirtschaftliches Handeln mehr zu, weshalb man sich zur Entkonsolidierung der Refractories Holding Company entschlossen habe. "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende," so Draxler. RHI werde nun das USA-Geschäft neu aufbauen und dazu die kanadischen Tochterunternehmen sowie Standorte in Mexiko forcieren. Diese tragen bis dato rund 100 bis 150 Mio. Dollar zum Gesamtumsatz bei. Der Marktanteil in den USA habe sich von 25 Prozent um 70 Prozent auf 7,5 Prozent verringert. Der RHI-Weltmarktanteil werde von 15 auf elf Prozent sinken. RHI neu beschäftigt nun rund 8.000 Mitarbeiter, mit den USA-Beteiligungen waren es noch über 10.000.
Mit den Banken wurde eine neue Kapitalstruktur vereinbart. Das Konzept umfasst drei Kernelemente: Erstens die Auflösung von Gewinn- und Kapitalrücklagen in Höhe von rund 400 Mio. Euro, zweitens die Wandlung von 400 Mio. Euro Bankverbindlichkeiten in nachrangiges, zins- und tilgungsfreies Mezzaninkapital für fünf Jahre und drittens die Begebung einer nachrangigen Wandelanleihe in der Höhe von 144 Mio. Euro. Bis 2007 wurde ein Stillhalte-Abkommen mit den Banken geschlossen. "Inklusive alter Forderungen betragen die derzeitigen Verbindlichkeiten nun 1,1 Mrd. Euro", so Zehentner. Das Grundkapital betrage noch 140 Mio. Euro. Bereits Ende 2002 will RHI wieder ein positives wirtschaftliches Eigenkapital haben. Die Verluste für das Jahr 2001 in der Höhe von 870 Mio. Euro setzen sich zu rund 750 Mio. Euro aus Abschreibungen in den USA, diversen Forderungen, einer Kapitalerhöhung, diverser Leistungsverpflichtungen und Garantien zusammen. Der operative Verlust in den USA werde 50 Mio. Euro betragen. "2002 rechnen wir bei einem Umsatz von 1,4 Mrd. Euro mit einer EBIT-Marge von vier bis fünf Prozent."
Das Feuerfest-Geschäft sei durch eine 1999 begonnene Kostenstraffung, den Abbau von Mitarbeitern und dem Start einer Preisoffensive im Jahr 2000 sehr profitabel. Als Zukunftsmärkte gelten Asien, im speziellen China, wo man die Umsätze verdreifachen will, Lateinamerika und die GUS-Staaten, so Feuerfest-Chef Andreas Meier. Das RHI-Sanierungskonzept sehe eine deutliche Refokussierung auf das Feuerfest-Geschäft vor. Ein Verkauf des Dämmbereiches (Heraklith) ist derzeit nicht geplant. "Zuerst müssen wir die Braut herausputzen, dann werden wir auch einen Bräutigam finden", meinte Heraklith-Chef Roland Platzer. Die Kapazitäten werden den Markterfordernissen angepasst, was die Schließung eines Werkes in Deutschland beinhaltet. Dadurch werden rund 60 Mitarbeiter ihren Job verlieren, ebenfalls rund 60 Mitarbeiter werden in Österreich abgebaut. Die Restrukturierung kostet neun Mio. Euro. Heraklith beschäftigt derzeit rund 1.100 Mitarbeiter.

 
Aqua Montana übernimmt Güssinger
Linz / Innsbruck - BBAG und AQUA MONTANA haben sich über den Verkauf der Güssinger Mineralwasser Gesellschaft m.b.H. geeinigt. Mit Aqua Montana erwirbt ein dynamisches Mineralwasserunternehmen die viertbekannteste Wassermarke Österreichs. Beide Seiten haben sich nicht nur auf den Verkauf, sondern auch auf ein Konzept für die Zukunft von Güssing geeinigt. "Unser Ziel war von Anfang an eine umfassende Lösung, die den Standort sichert und für die Mitarbeiter eine dauerhafte Lösung bietet. Gleichzeitig können wir uns nun voll auf die strategische Ausrichtung mit der Marke Gasteiner konzentrieren", erklärt Walther Sachs, der zuständige BBAG-Vorstand.
Aqua Montana ist derzeit in Deutschland, Italien und Österreich tätig. "Mit dem Erwerb von Güssinger kann Aqua Montana die notwendigen Mineralwasserkapazitäten für die Expansion nun nützen, Güssinger auf dem deutschen Markt positionieren und mittelfristig die benachbarten Märkte beliefern", erklärt Karl Prantl, der Geschäftsführer von Aqua Montana, zuständig für Österreich. "Mit dem Erwerb von Güssinger haben wir einen weißen Fleck auf der Landkarte schließen können." Geplant ist auch die Produktion alkoholfreier Getränke sowie die Errichtung einer Abfüllanlage für Leichtflaschen.
Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

 
Bartenstein: Neuer Volumensrekord der ABA bei ausländischen Investitionen
Wien (bmwa) - "Trotz einer internationalen Konjunkturschwäche konnte die Austrian Business Agency (ABA) im Vorjahr einen neuen Rekord beim Investitionsvolumen ausländischer Firmen in Österreich erzielen: Mit 590,95 Millionen Euro (8,13 Milliarden Schilling) wurden 5113 neue Arbeitsplätze geschaffen, die es ohne die ABA nicht gegeben hätte." Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein zeigte sich mit diesen Worten zufrieden über die Leistungen der staatlichen Betriebsansiedlungsgesellschaft, die das Volumen der getätigten Investitionen gegenüber dem Jahr davor (553,89 Millionen Euro/7,62 Milliarden Schilling) um 6,7 Prozent steigern konnte.
Gemeinsam mit den regionalen Ansiedlungsgesellschaften konnte die ABA 120 Firmen erfolgreich bei ihrer Ansiedlung in Österreich beraten und dieses Ergebnis erzielen. Für ABA-Geschäftsführer René Siegl sind drei Gründen für den Wirtschaftsstandort Österreich besonders wesentlich: Erstens die wirtschaftsgeographische Lage, zweitens die Qualifikation und Motivation der Arbeitskräfte und drittens die Stabilität des Landes.
Für das laufende Jahr stellt ABA-Geschäftsführer René Siegl angesichts eines Rückganges der offenen Projekte eine vorsichtige Prognose: Rekordwerte würden schwieriger zu erreichen sein, angesichts einer Konzentration auf höherwertige und forschungsintensivere Projekte könnten das Investitionsvolumen aber zumindest gehalten werden.
Für die Sicherung bzw. den Ausbau der Standortqualität Österreichs seien Maßnahmen bei der Unternehmensbesteuerung und bei den Arbeitszeitregelungen unerlässlich, kündigte Bartenstein an. Nach einer Senkung der Unternehmenssteuern in Deutschland hat Österreich auf diesem Gebiet einen Vorsprung verloren und befindet sich plötzlich im Durchschnitt der OECD-Länder. Sobald im Budget der erforderliche Spielraum vorhanden ist, werde es daher zu einer Senkung der Unternehmenssteuern und auch zu einer Vereinheitlichung der Besteuerung von Kapitalgesellschafen einerseits und Personengesellschaften andererseits kommen müssen. Eine einheitliche KÖSt für Kapital- und Personengesellschaften wäre ein deutliches Signal für die mittelständischen Betriebe, wobei der Minister auch an das Versprechen des Finanzministers beim ersten Reformdialog erinnerte, die KÖST von 34 auf 31 Prozent zu senken. Auch bei den Lohnnebenkosten müssten Spielräume bei der Arbeitslosenversicherung, der Unfallversicherung und dem Insolvenzfonds ausgenützt werden.
Als besonderes Manko hätten sich aber, so Bartenstein und Siegl gemeinsam, in Gesprächen die starren Arbeitszeitregelungen herausgestellt, die sich besonders für die Ansiedlung von investitionsintensiven Produktionsbetrieben nachteilig auswirken. Vor allem die in Österreich sehr restriktive Regelung der täglichen Höchstarbeitszeit sei dabei ein besonderes Hemmnis. Eine größere Flexibilisierung im Arbeitszeitgesetz und in den Kollektivverträgen sei daher unerlässlich, wobei Bartenstein auf eine Arbeitszeitreform auf der Basis eines konsensualen Sozialpartnervorschlages hofft. Bartenstein dazu: "Die Theoretiker in Wien müssten endlich das akzeptieren, was für Betriebsräte an Ort und Stelle kaum ein Problem ist."
Bei den Herkunftsländern führt nach wie vor Deutschland mit 45 Unternehmen. Dann folgt die Schweiz mit 16, Japan, Großbritannien, Italien und die USA mit je 7, Taiwan mit 6, Schweden mit 4, Frankreich mit 3, Belgien, Slowakei, Slowenien, Niederlande und Türkei mit je 2. Der Rest der Projekte verteilt sich auf verschiedene osteuropäische und asiatische Länder sowie Dänemark.
68 der 120 Firmen haben sich für den Standort Wien entschieden, 17 für Oberösterreich, je 9 für Niederösterreich und Salzburg sowie je 6 für Kärnten und Tirol. In Vorarlberg haben sich 2 der Unternehmen angesiedelt und 1 in der Steiermark. 2 Unternehmen sind österreichweit tätig.
Unter den Projekten befinden sich 66 Dienstleister, 38 Distributionseinheiten, 11 Produktionsbetriebe und 5 Unternehmen, die ihre F&E-Aktivitäten in Österreich angesiedelt haben. 20 Unternehmen haben ihre Europa- bzw. Osteuropazentrale in Österreich errichtet.
Die Branchenanalyse zeigt mit 35 Projekten ein deutliches Übergewicht des ITC-Sektors, gefolgt vom Metallbereich mit 5 Unternehmen. Insgesamt befinden sich unter den Projekten 16 Erweiterungen, 5 Joint Ventures sowie 4 Akquisitionen.
Neben dieser ABA-Bilanz dürfe man aber jene ausländischen Unternehmen nicht vergessen, die schon länger in Österreich ansässig sind und für weitere Investitionen in österreichische Standorte der ABA-Hilfe nicht mehr bedürfen, ergänzte Bartenstein abschließend.

 
Kroatien im Aufwärtstrend – Österreich größter Auslandsinvestor
Wien (pwk) - "Die makroökonomischen Indikatoren Kroatiens weisen eine positive Tendenz auf, sodass von einer wirtschaftlichen Trendwende in Kroatien gesprochen werden kann", berichtet Peter Hasslacher, Handelsdelegierter in Zagreb. Die Wirtschaft wächst wieder, bis ins dritte Quartal d.J. stiegen die Industrieproduktion um +5,5%, die Exporte um +6,1%. 2001 wird das BIP einen Zuwachs von +4% verzeichnen, für die Bauwirtschaft rechnet man mit einem Plus von 8-10% und für die Tourismuseinnahmen +15%. Problematisch bleibt die weiterhin sehr hohe Arbeitslosigkeit von - laut kroatischer Statistik - 21,5% bzw. 369.200 Menschen ohne Beschäftigung. Die budgetäre Lage und die Staatsverschuldung werden von Analysten des Banken- und Finanzsektors als derzeit nicht alarmierend beurteilt.
Von 1993 bis Mitte 2001 wurden von ausländischen Unternehmen rund US $ 5,6 Mrd. in Kroatien investiert. "Österreich ist mit einem Investitionsvolumen von $ 1.540 Millionen vor den USA ($ 1.202 Millionen) und Deutschland ($ 1.156 Millionen) größter Auslandsinvestor in Kroatien", so Hasslacher. Nach Angaben des Handelsdelegierten konzentrieren sich die österreichischen Investitionen auf den Finanzdienstleistungsbereich mit Bank Austria/HVB, Erste & Steiermärkische Bank, Hypo Alpe-Adria-Bank, Österreichische Volksbanken, Raiffeisen - RZB, 3-Banken-Gruppe, GRAWE, Merkur, Uniqa, Wiener Städtische und Wüstenrot, den Mediensektor mit Styria, den Telekommunikationsbereich mit Mobilkom sowie den Bau- und Bauzuliefersektor mit STRABAG, BRAMAC, Filli Stahl, Knauf, VA Tech, VA Tech Elin, VA Stahl und Wienerberger. Von 2001 bis Ende 2004 will man 7 Mrd. Euro an Neuinvestitionen ins Land bekommen, um eine zügige Wirtschaftsentwicklung auf breiter Basis zu ermöglichen.
Mit der Unterzeichnung des Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens (SAA) am 29. Oktober d.J. wurde ein wichtiges Instrument für die schrittweise Integration Kroatiens in die Europäische Union geschaffen. Konkret resultieren aus dem SAA umfassende Erleichterungen im Handel mit der EU durch asymmetrische Zollsenkungen. "Durch Klauseln zur Niederlassungsfreiheit, zur Erbringung von Dienstleistungen und zum Kapitalverkehr sowie durch die schrittweise Harmonisierung der kroatischen Gesetzgebung mit dem Gemeinschaftsrecht sollte sich das unternehmerische Umfeld mittelfristig weiter verbessern", ist Hasslacher überzeugt. Die regionale Kooperation wird bereits stark forciert. Kroatien hat mittlerweile mit 28 Staaten Freihandelsverträge abgeschlossen. Ca. 80% des kroatischen Außenhandels werden ab 1.1.2002 somit zollbegünstigt bzw. zollfrei sein.
Die österreichische Statistik 1-9/01 weist für die Importe aus Kroatien +12,03% (insgesamt ATS 3,238 Mrd./Euro 235,34 Mio.), für die Exporte nach Kroatien +26,21% (insgesamt ATS 8,552 Mrd/Euro 621,50 Mio) aus. "Die positiven Entwicklungsansätze der kroatischen Wirtschaft lassen eine weitere Intensivierung der bilateralen Handelsbeziehungen erwarten. Bis Ende 2001 sollte es möglich sein, die österreichischen Exporte nach Kroatien über die ATS 11 Mrd. bzw. die 1%-Marke der gesamtösterreichischen Exporte zu steigern", so der Handelsdelegierte.
Im ersten Halbjahr 2002 plant die Außenhandelsstelle Zagreb im Rahmen des Südosteuropaschwerpunkts der Wirtschaftskammer Österreich eine Fokussierung auf den Themenbereich "Umwelt, Wasser und Abfallwirtschaft" und der "Tourismus" ist während der gesamten Laufzeit des Südosteuropaschwerpunkts ein "Dauerbrenner". Die großen anstehenden Privatisierungen der nächsten Zeit (Croatia Osiguranje, INA) werden von der Außenhandelsstelle Zagreb ebenfalls schwerpunktmäßig behandelt. Nicht zuletzt ist es der Außenhandelsstelle gelungen, die Tradition des Österreichischen Wirtschaftstisches wiederzubeleben und damit österreichischen Unternehmern in Kroatien erneut eine Plattform für Erfahrungsaustausch, Kontaktpflege und regelmäßiges Networking zur Verfügung zu stellen.

 
Energie-Landesrat Fill: Ökoenergiebranche braucht Fachkräfte
Linz (lk) - "Oberösterreich ist eindeutig das Energieland Nummer 1, in keinem anderen Bundesland sind erneuerbare Energien mit 30 Prozent des Energieverbrauchs derart stark vertreten, wie bei uns. Daher brauchen wir für den fachlichen Einbau und die Wartung dieser neuen Technologien gut ausgebildete Fachkräfte und für die Weiterentwicklung der Energietechnologien eine High-Tech-Ausbildungsschiene", so Energie-Landesrat Josef Fill. Jetzt zeigen die oberösterreichischen Initiativen dafür bereits Erfolge: In einem Schreiben teilt Wirtschaftsminister Bartenstein nun Landesrat Fill mit, dass die Chancen für den von Oberösterreich geforderten und ausgearbeiteten Lehrberuf "Ökoenergieinstallateur" ab Herbst 2002 gut stehen. "Den neuen Fachhochschulstudiengang "Erneuerbare Energietechnologien" beantragen wir bereits im Februar beim Fachhochschulrat in Wien ein", untermauert Energie-Landesrat KommR Josef Fill seine Initiativen, die Berufsausbildung am Sektor Energietechnologien zu forcieren.
Der Lehrberuf "Ökoenergieinstallateur" wird als vierte Fachrichtung im Rahmen des bestehenden Lehrberufes Sanitär- und Klimatechniker geschaffen. Bisher gibt es die Fachrichtungen "Gas- und Wasserinstallation", "Heizungsinstallation" und "Lüftungsinstallation". Die neue Berufsausbildung soll die Bereiche von Anlagen für erneuerbare Energienutzung, wie z.B. thermische Sonnenkollektoren, Pellets-/Hackschnitzelheizungen, Biomasseanlagen, Wärmepumpen etc. abdecken und zwar sowohl Dimensionierung als auch Wartung.
Eine Erhebung bei rund 100 Unternehmen des überaus erfolgreichen Ökoenergieclusters hat klar gezeigt, dass der Bedarf an Fachkräften im Bereich Ökoenergietechnik stark steigt. Ein Drittel der Befragten rechnet mit einem Anstieg von mehr als 25 Prozent, 15 Prozent der befragten Unternehmen sogar mit einer Verdoppelung des Personals in den nächsten fünf bis zehn Jahren.

 

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