Meidlinger Firma geht ins Weltall
Mit "Rosetta" zum Kometen Wirtanen
Wien (rk) - Das Unternehmen Austrian Aerospace konnte sich weltweit als Spezial-Unternehmen für die Ausrüstung von Satelliten profilieren. Im Jänner geht ihr jüngstes "Baby" auf eine lange Reise.

Die Mission kann beginnen. In der Nacht vom 12. auf den 13. Jänner 2003 soll "Rosetta" die Reise zum 1948 entdeckten Kometen Wirtanen starten. Neun Jahre wird dieser europäische Wissenschaftssatellit mit einer Ariane-5-Rakete unterwegs sein. Im August 2012 soll "Rosetta" erreicht und in den folgenden Jahren näher untersucht werden.

Satellit "Rosetta": Technik einer Meidlinger Firma ist mit an Bord.    Foto: ESA


An diesem Projekt ist ein heimisches Unternehmen beteiligt: Einige der Experimente an Bord wurden mit Beteiligung von Austrian Aerospace, einer in der Meidlinger Stachegasse ansässigen Firma, gebaut. Diese zählt weltweit zu den profilierten Anbietern für Weltraumtechnik.

Die Schwerpunkte: digitale Signalverarbeitung, Mechanismen sowie Thermalschutzisolation. Für "Rosetta" lieferte man etwa die Steuer- und Messelektronik für das Experiment Midas (Micro Imaging Dust Analysis System), mit dem kleinste Staubteilchen genau untersucht werden können. Die Spezialisten zeichnen auch für den Wärmehaushalt des Satelliten verantwortlich und lieferten die gesamte thermische Isolation.
Das Unternehmen hat schon früher erfolgreich im Geschäft der Weltraumfahrt mitgesoielt, etwa beim Klima- und Umweltforschungssatellit "Envisat", dem größten jemals in Europa hergestellte Satellit. Für einen Großteil der zehn Instrumente an Bord lieferte Austrian Aerospace wesentliche Komponenten. Auch beim Satelliten-Observatorium "Integral", das auf seiner bis zu fünf Jahre dauernden Reise Gamma-Strahlung aus fernen Galaxien aufspüren soll, ist Wiener Technik mit an Bord: Gegen extreme Temperaturunterschiede im All wird der Satellit von einer komplexen Isolation geschützt, die ihn an den empfindlichsten Stellen umhüllt.

Wiener Top-Unternehmen
Austrian Aerospace, entstanden 1997 durch eine Fusion der beiden österreichischen Weltraumunternehmen Schrack Aerospace und ORS, erzielt heute mit seinen 118 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 16 Millionen Euro. Geliefert wird hauptsächlich für den europäischen Markt, Geschäftsverbindungen laufen aber ebenso in die USA. Der kommerzielle Sektor soll aber zukünftig ebenso eine größere Rolle in den Auftragsbüchern spielen.

Mehr über den Satelliten im unter

http://www.oe-journal.at/Aktuelles/0103/W1/50801esa.htm bzw http://sci.esa.int/rosetta.

Satellit "Rosetta": Technik einer Meidlinger Firma ist mit an Bord.
Foto: ESA
 
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