Verkehrshindernisse großräumig umfahren!  

erstellt am
08. 02. 03

Bis zu 145 cm Neuschnee haben in Tirol erhöhte Lawinengefahr und Verkehrsbehinderungen zur Folge
Innsbruck (landeszeitung.at) - „Ich erwarte bereits Samstag Vormittag schwierige Verkehrsverhältnisse und Verkehrs-Stillstand und kann nur allen Autofahrern anraten, die Fernpassroute zu meiden. Bei Stau-Situationen werden wir kurzfristig Verkehrsanhaltungen durchführen müssen, um die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer und die örtliche Bevölkerung aufrecht zu erhalten“, appelliert Reuttes Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach an die Mithilfe aller Verkehrsteilnehmer, einen totalen Verkehrszusammenbruch auf der Fernpassroute von Ulm über Kempten und Reutte in Richtung Süden und umgekehrt verhindern zu helfen.

Die aktuelle Straßensituation wird durch den Ferienbeginn in mehreren deutschen Bundesländern und den erwarteten heimischen Ferienverkehr noch verschärft. BH Schennach: „Wegen der zu erwartenden Verkehrssituation wird die Bezirkshauptmannschaft Reutte einen Krisenstab einrichten.“

Im Zweifel auf Tiefschneefahrten verzichten
„In ganz Tirol haben wir eine kritische Lawinen-Situation für den Wintersportler, der ganz besonders aufpassen muss. Unerfahrene Personen sollten auf gesicherten Pisten bleiben, erfahrene äußerst zurückhaltend bei der Befahrung von Steilhängen sein und im Zweifel verzichten“, warnt DI Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Amtes der Tiroler Landesregierung und gibt die allgemeine Gefahrenstufe „4“ aus (große Lawinengefahr).

Außerdem ist es angeraten, über ein sehr gutes lawinenkundliches Wissen zu verfügen. In den vergangenen Tagen hat es in Tirol einen Neuschnee-Zuwachs von bis zu 145 cm gegeben. „In besonders schneereichen Regionen könnte es wegen kurzfristiger Stabilitätsverluste der Schneedecke durch Sonneneinstrahlung oder diffusen Strahlungseinfluss noch zu vereinzelten spontanen Lawinen-Abgängen kommen“, weist der Landes-Experte auf die gefährliche Situation hin.

Ausblick für die nächsten Tage: „Die Wahrscheinlichkeit von spontanen Lawinenabgängen wird zurückgehen.“ Eine Warmfront soll in den nächsten Stunden wieder Schnee bringen, aber allgemein nur bis zu 10 cm, im Raum Kitzbühel bis zu 30 cm.

Hubschrauber auf Erkundungsflügen in ganz Tirol unterwegs
„Wir haben in unserem Bezirk eine kritische Lawinen-Situation, es waren schon etliche Lawinen-Abgänge in den Bergen zu verzeichnen“, berichtet Reuttes BH Dietmar Schennach. Und die Landeswarnzentrale hat für den Bundesheer-Hubschrauber Alouette-III in Schwaz eine Bereitschaft bis Sonntag Abend verfügt.

Stefan Thaler dazu: „Derzeit führt diese Maschine Erkundungsflüge im Bezirk Reutte durch.“ Der Hubschrauber des Innenministeriums ist auf Erkundungsflügen im Kaiserbachtal und im Ötztal eingesetzt.

Lawinenzüge in vier Kasernen bereit

Das Bundesheer hält laut Oberstleutnant Raimund Lammer vier Lawinenzüge zu je 30 Soldaten bereit: „In der Pontlatz-Kaserne Landeck, in der Andreas-Hofer-Kaserne Absam, in der Wintersteller-Kaserne St. Johann und in der Haspinger-Kaserne Lienz.“

CR Rainer Gerzabek
 
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