Finanzinvestor beteiligt sich an Kunstvermarkter   

erstellt am
06. 02. 03

Vorarlberger Risikokapitalfinanzierer Hypo Equity steigt bei Kunstkontakt ein Ð Expansion nach Deutschland und die Schweiz
Bregenz - Die KunstKontakt GmbH aus Dornbirn erhält einen Partner für ihre Expansionspläne. Das Vorarlberger Private Equity-Haus Hypo Equity steigt mit 40 Prozent bei den Kunstvermarktern ein. Mit dem eingebrachten Kapital soll die Expansion im deutschsprachigen Raum vorangetrieben werden.

Das im Herbst 2001 von Heinz Mathis und Emilio Bietti gegründete Unternehmen sieht sich als Schnittstelle zwischen Kunst und Wirtschaft. Nach rund einem Jahr wurden bereits 180 Originalwerke von 183 Künstlern vermittelt. Bis heute sind 200 Künstler mit 3700 Werken unter Vertrag genommen worden.

Das größte Potenzial liege aber nicht auf der Vermittlung von Originalen, sondern auf dem Absatz von sogenannten Kunstreprographien im Business-Segment, erklärt Geschäftsführer Heinz Mathis. Kunstreprographien seien perfekte Kunstkopien von Originalen und werden mittels hochwertiger Drucktechnologien produziert. "Gerade öffentliche Räume können damit ausgestattet werden und werden so zum Erlebnis ", erklärt Mathis. Die Anschaffungskosten liegen dabei bei einem Bruchteil von denen eines Originals, fügt Mathis hinzu.

Auf erste Erfolge kann KunstKontakt bereits verweisen: Neben dem Competence Center in Lustenau und dem Internationalen Studentenhaus in Innsbruck wurde auch das Dornbirner Stadtkrankenhaus beraten und beliefert. KunstKontakt steht dabei in engem Kontakt mit Architekten, Bauträgern und Einrichtern und berät diese bei der individuellen Raumgestaltung. "Mit dem Vorarlberger Immobilienentwickler Prisma wurde bereits eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet", teilt Co-Geschäftsführer Emilio Bietti mit. KunstKontakt werde bei den Unternehmerparks von Prisma die künstlerische Beratung und Ausstattung übernehmen.

Auch die Finanzwirtschaft zeigt sich vom Geschäftserfolg mit der Kunst überzeugt: Die Hypo Equity, einer der größten Player im österreichischen Risikokapitalgeschäft, finanziert die Expansionspläne des Unternehmens. "Natürlich ist es in unserer Branche unüblich, in ein Unternehmen aus dem Kunstsektor zu investieren. Aber die Strategie von KunstKontakt zeigt, daß auch Kunst profitabel sein kann", so Hypo-Equity-Vorstand Dr. Harald Pöttinger. Zudem sei es eine Möglichkeit, den Dialog zwischen Künstlern und Kunstinteressierten neu zu definieren: "Kunst ist nicht nur begehrenswert, weil sie teuer ist. Jeder soll sich Kunst leisten können", erklärt Pöttinger.

KunstKontakt beschäftigt sieben Mitarbeiter und peilt binnen vier Jahren einen Umsatz von 7,5 Millionen Euro und die Vermarktung von 5.000 Künstlern an.
 
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